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Ralph Breiter - Hans Joss

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Gegen sich selbst: Die Person beeinträchtigt sich selbst. Sie zeigt sich lösungsunfähig, wird<br />

krank, entzieht sich der Situation, greift zu Suchtmitteln oder flüchtet in psychische Krankheit.<br />

Gegen andere: Die Person zeigt aggressives oder gewalttätiges Verhalten gegenüber Mitschülern<br />

oder Lehrern. 25<br />

Selbstbeeinträchtigung oder Gewalt folgt oft auf eine Periode der Agitation. Sie kann die<br />

Entladung angestaute Energie in destruktiver Weise sein. Als passiv wird auch diese Form der<br />

Passivität bezeichnet, weil sie nicht der Problemlösung dient. 26<br />

Beispiel 1: Daniel, 14 J., betrinkt sich nach einem Schulverweis mit einer Flasche Wodka und<br />

randaliert anschließend auf dem Schulhof.<br />

Beispiel 2: Anna, 15 J., die große Versagensängste und Angst vor der anstehenden<br />

Englischarbeit hat, flüchtet sich in Übelkeit und vermeidet so, die Arbeit mitschreiben zu<br />

müssen.<br />

Im Schulalltag werde ich bei SchülerInnen mit allen vier Formen der Vermeidung konfrontiert.<br />

Unter allen Formen liegt in der Regel ein Symbiosewunsch oder Angst davor,<br />

Eigenverantwortung zu übernehmen. Da die Schule einen „Zwangsrahmen“ darstellt, kann es<br />

sich auch um Strategien der SchülerInnen handeln. SchülerInnen, die die erste oder die vierte<br />

Form von Passivität zeigen, sind diejenigen, die ihren Lehrer am schnellsten auffallen. Sie<br />

werden daher in der Folge auch am häufigsten zu mir als Schulsozialarbeiter verwiesen.<br />

Frage 2: Welche TA-Konzepte verwenden Sie, um innerpsychische Vorgänge<br />

zu beschreiben? Welche Konzepte von Ich-Zuständen und von Störungen<br />

ihrer Organisation verwenden Sie?<br />

Um innerpsychische Vorgänge zu beschreiben, verwende ich das Strukturmodell.<br />

Während das Funktionsmodell nach dem WIE fragt, wird bei der Strukturanalyse die Frage nach<br />

dem Inhalt gestellt.<br />

Stewart u. Joines beschreiben das Strukturmodell als eine Art „Ablagesystem“. Es dient dem<br />

Transaktionsanalytiker dazu, die Spuren von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, auf die<br />

er im Gedächtnis eines Menschen stößt, so „abzulegen“, dass er damit seine Persönlichkeit an<br />

Hand der strukturellen Analyse besser verstehen kann. 27<br />

Von Berne wurden ursprünglich die Strukturmodelle 1. und 2. Ordnung entwickelt.<br />

Im Strukturmodell 1. Ordnung unterscheidet Berne Ich- Zustände nach 2 Kriterien:<br />

1. eigenentwickelt versus von anderen übernommen, und<br />

25 (in Anlehnung an Hennig/Pelz, Transaktionsanalyse, S. 235)<br />

26 (in Anlehnung an Stewart/Joines, Die Transaktionsanalyse, S. 257)<br />

27 (Stewart/Joines, Die Transaktionsanalyse, S. 60)

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