Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW
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Bei der Konkretisierung der nun tatsächlich zu überliefernden Bereiche wie auch der<br />
Festlegung der angestrebten Intensität der Überlieferung ist von der gesetzlichen<br />
Pflichtaufgabe des <strong>Historische</strong>n <strong>Archiv</strong>s der Stadt Köln auszugehen, die historisch<br />
oder juristisch dauerhaft bedeutsamen Unterlagen aus der Stadtverwaltung zu<br />
übernehmen. Denn durch den gesetzlichen Auftrag wird der Schwerpunkt der<br />
Überlieferungsbildung vorgegeben. Auch methodisch ist <strong>das</strong> s<strong>in</strong>nvoll, weil nur auf<br />
diese Unterlagen e<strong>in</strong> gesicherter Zugriff besteht, während bei nicht-amtlichen<br />
Unterlagengruppen lediglich die Absicht e<strong>in</strong>er Übernahme mit unklaren<br />
Erfolgsaussichten formuliert werden kann. Zudem lässt sich die angestrebte breite<br />
Grundsicherung an Informationen fast nur durch amtliches Schriftgut erreichen.<br />
Amtliche Unterlagen bilden damit <strong>das</strong> feste Fundament der kommunalen<br />
Überlieferung. In Anbetracht des umfangreichen adm<strong>in</strong>istrativen und regelnden<br />
Zugriffs öffentlicher Stellen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene auf alle<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger lässt sich mit diesem Fundament auch tatsächlich e<strong>in</strong> sehr<br />
weiter Bereich der Lebenswirklichkeit abbilden. Öffentliche Stellen registrieren <strong>in</strong><br />
Erledigung ihrer Aufgaben Informationen über Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger sowie<br />
juristische Personen, Bauten und Ereignisse, sorgen <strong>für</strong> Rechtssicherheit, gewähren<br />
Leistungen oder erheben Abgaben, reagieren auf Probleme und gesellschaftliche<br />
Entwicklungen, erteilen Genehmigungen und s<strong>in</strong>d an der politischen Diskussion<br />
beteiligt. Verwaltungsakten enthalten daher weitaus mehr als nur dürre adm<strong>in</strong>istrative<br />
Angaben. Sie s<strong>in</strong>d daher trotz ihrer obrigkeitlichen Perspektive durchaus dazu<br />
geeignet, Informationen über zahlreiche Lebensbereiche zu überliefern. 24<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist es s<strong>in</strong>nvoll, wo immer möglich auf amtliche Unterlagen zur<br />
Abdeckung e<strong>in</strong>es Überlieferungsbereichs zurückzugreifen, weil hier im Gegensatz zu<br />
den nicht-amtlichen durch <strong>das</strong> <strong>Archiv</strong>gesetz e<strong>in</strong> systematischer, planbarer und<br />
wirtschaftlicher Zugriff möglich ist. Selbst wenn die Verwaltungsperspektive nur<br />
ungenügend die ganze Lebenswirklichkeit abzudecken vermag – z.B. im kulturellen<br />
Bereich –, so liefert sie doch Basis<strong>in</strong>formationen zu solchen Bereichen, die dazu<br />
beitragen können, Überlieferungslücken zu schließen, die etwa dadurch entstehen,<br />
<strong>das</strong>s e<strong>in</strong> wichtiger Nachlass nicht erworben werden kann.<br />
24 Vgl. Sab<strong>in</strong>e Brenner-Wilczek [u.a.]: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die moderne <strong>Archiv</strong>arbeit. Darmstadt 2006, S. 48.<br />
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