Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW
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Grundsätzlich kommt e<strong>in</strong>e solche archivische Herstellung e<strong>in</strong>er aggregierten<br />
Überlieferung wegen dieser Vorteile auch bei analogen Unterlagen <strong>in</strong> Frage, z.B.<br />
durch Entnahme e<strong>in</strong>es Datenblatts mit den wesentlichen Angaben aus allen<br />
E<strong>in</strong>zelfallakten. Wegen des dabei entstehenden hohen personellen Aufwands ist<br />
dieses Mittel jedoch nur sehr dosiert e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Fall 2: Typische oder exemplarische Fälle sollen zur Auswertung archiviert werden<br />
Sofern die <strong>Archiv</strong>ierung e<strong>in</strong>es repräsentativen Samples nicht möglich oder s<strong>in</strong>nvoll<br />
ist, kann es trotzdem angebracht se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Auswahl von typischen oder<br />
exemplarischen Fällen zu archivieren. Dies kann etwa zur Ergänzung aggregierter<br />
Quellen und Veranschaulichung des Verwaltungsverfahrens dienen – wenn <strong>das</strong><br />
Verfahren nicht so normiert ist, <strong>das</strong>s sich se<strong>in</strong>e Durchführung unmittelbar aus den<br />
e<strong>in</strong>schlägigen Bestimmungen ergibt. Es kann aber auch notwendig se<strong>in</strong>, um<br />
zusätzlich zu besonderen Fällen (s. unter Fall 3) e<strong>in</strong>ige durchschnittliche der<br />
Nachwelt zu überliefern, so <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Besondere der Sonderfälle besser e<strong>in</strong>geordnet<br />
werden kann.<br />
Bei der Auswahl typischer Fälle ergibt sich grundsätzlich <strong>das</strong> Problem der Auswahl,<br />
denn die Akten s<strong>in</strong>d natürlich nicht als Sonder- oder Durchschnittsfall<br />
gekennzeichnet. Im günstigsten Fall helfen jedoch bereits <strong>in</strong> der Behörde<br />
angefertigte Statistiken und Berichte weiter. Solche Auswertungen könnten H<strong>in</strong>weise<br />
darauf geben, welches Antragsvolumen, welcher Verfahrensausgang, welche<br />
Verfahrensdauer oder welche juristische Argumentation typisch war oder ist. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Personal der Schriftgutverwaltung lassen sich dann<br />
verschiedene Sets solcher Fälle ermitteln. Jedoch ist e<strong>in</strong> solches Verfahren zum<br />
e<strong>in</strong>en so aufwändig, <strong>das</strong>s es <strong>in</strong> der Praxis nur selten lohnend se<strong>in</strong> wird, und zum<br />
anderen ist es methodisch schwierig, mith<strong>in</strong> fehleranfällig und offen <strong>für</strong> subjektive<br />
Wertungen, so <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Ergebnis zweifelhaft ist, zumal die <strong>Archiv</strong>ierung solcher<br />
Vorgänge streng genommen gar nicht mehr notwendig ist, wenn sie aufgrund<br />
anderer Quellen ermittelt werden können.<br />
In der archivischen Praxis bleibt daher <strong>für</strong> die Auswahl typischer Fälle häufig nur e<strong>in</strong>e<br />
willkürliche Auswahl von solchen E<strong>in</strong>zelfall-Vorgängen, die nicht schon äußerlich<br />
durch besonders großen oder besonders kle<strong>in</strong>en Umfang oder andere<br />
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