Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW

• Bevorzugung konzentrierter und aggregierter Quellen bei gleichzeitigem
Verzicht auf diffuse Quellen und solche ohne inhaltliche Substanz. Dadurch
Herstellung einer breiten Grundsicherung an Informationen
• Detaillierte Tiefenüberlieferung nur in Kernbereichen
und
• Transparenz der Bewertungsentscheidungen sowie
• Ständige Evaluation und Diskussion des dynamischen Dokumentationsprofils.
Bewertung amtlichen Schriftguts
Die Bewertungsgrundsätze für amtliches Schriftgut folgen unmittelbar den
allgemeinen Grundsätzen der Überlieferungsbildung. Es erfolgt eine Konzentration
auf aggregierte und konzentrierte Quellen aus den Bereichen, die durch die
Zieldefinitionen des Dokumentationsprofils vorgegeben sind. Die Analyse der
Verwaltungsstruktur sowie der gesamtstädtischen Geschäftsverteilung auch in
Abgrenzung zu staatlichen Zuständigkeiten wird unter inhaltlichen Aspekten als
Bewertungshilfsmittel genutzt, um die Stellen innerhalb der Stadtverwaltung
auszumachen, an denen zu einem Thema die konzentrierteste bzw.
aussagekräftigste Überlieferung anfällt. Dabei ist stets im Auge zu behalten, ob im
Sammlungs- oder Bibliotheksbereich die bessere Überlieferung zu erwarten ist,
wodurch die amtliche in einem bestimmten Bereich vollständig kassabel werden
kann.
Hilfsmittel und Voraussetzung jeder Bewertung ist die Analyse der Zuständigkeiten
und des administrativen Kontexts der jeweils angebotenen Unterlagen. Die
Beurteilung ihres Aussagewerts und die Begründung einer Bewertungsentscheidung
– insbesondere wenn sie positiv ausfällt – können niemals ohne Berücksichtigung
des Kontexts erfolgen. Denn nicht die ersten angebotenen Akten zu einem Thema
sollen übernommen werden, sondern die aussagekräftigsten, die sich vielleicht in
aussageschwache Papiere aus einem Nachlass übernommen, nur weil dieser von einer bedeutenden
Person stammt.
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