29.12.2013 Aufrufe

Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW

Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW

Dokumentationsprofil für das Historische Archiv ... - Archive in NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auf dem diese Entscheidungen erreicht werden, ke<strong>in</strong>eswegs immer normiert, noch<br />

s<strong>in</strong>d die Entscheidungsspielräume immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong> enges Bett gezwängt. Form und<br />

Inhalt von Anträgen s<strong>in</strong>d nicht immer so stark normiert, wie bei gleichförmigen<br />

Vorgängen. Schließlich kommt es nicht selten vor, <strong>das</strong>s E<strong>in</strong>zelfall-Vorgänge zu<br />

unterschiedlichen Verfahren zusammen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aktenkörper abgelegt werden, so<br />

<strong>das</strong>s von vorne here<strong>in</strong> nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit der Vorgänge gegeben<br />

ist.<br />

Das alles hat zur Folge, <strong>das</strong>s solche nicht-gleichförmigen E<strong>in</strong>zelfall-Vorgänge nicht <strong>in</strong><br />

allen ihren Teilen ohne weiteres statistisch auswertbar s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> wie auch immer<br />

gebildeter repräsentativer Sample wird daher nur <strong>in</strong> den seltenen Fällen s<strong>in</strong>nvoll<br />

auszuwerten se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denen es der Forschung nur um die ger<strong>in</strong>geren standardisierten<br />

Anteile der Akten geht.<br />

In der Praxis ist jedoch der Übergang zwischen gleichförmigen und nichtgleichförmigen<br />

E<strong>in</strong>zelfall-Vorgängen häufig fließend bzw. von der Perspektive und<br />

den Auswertungs<strong>in</strong>teressen des Betrachters abhängig. E<strong>in</strong> Beispiel mag dies<br />

verdeutlichen: Bei Personalakten handelt es sich um massenhaft entstehende<br />

personenbezogene E<strong>in</strong>zelfall-Vorgänge, die zu e<strong>in</strong>em guten Teil hochgradig<br />

formalisierte Angaben enthalten. Zu denken ist hier bei neueren Personalakten v.a.<br />

an Personalbögen, Beurteilungen, Berechnungen von Dienstalter und Gehalt usw.<br />

Aber die Karriereverläufe s<strong>in</strong>d hochgradig <strong>in</strong>dividuell. Nur wenige Mitarbeiter bleiben<br />

von der E<strong>in</strong>stellung bis zum Ausscheiden ohne Beförderung auf der gleichen Stelle.<br />

Fortbildungsverhalten, Bewerbungen um Beförderungsposten, Versetzungen usw.<br />

spiegeln <strong>in</strong>dividuelle Verläufe des Arbeitslebens wider, ganz zu schweigen von<br />

Beamtenpersonalakten solcher Beamter, die von e<strong>in</strong>em anderen Dienstherrn zur<br />

Stadt Köln versetzt wurden, wobei die ursprüngliche Akte mitwandert. Personalakten<br />

enthalten daher sowohl gleichförmige als auch nicht-gleichförmige Elemente <strong>in</strong> nicht<br />

vorhersehbarer Mischung.<br />

Die Bewertung der meisten Typen von E<strong>in</strong>zelfall-Vorgängen hat also von der Frage<br />

des Bewertungs<strong>in</strong>teresses auszugehen: Wird Wert auf e<strong>in</strong>e statistische Auswertung<br />

über die Grundgesamtheit der E<strong>in</strong>zelfälle gelegt, soll e<strong>in</strong>e Auswahl typischer Akten<br />

archiviert werden oder sollen wichtige E<strong>in</strong>zelfälle <strong>in</strong>dividuell nachvollziehbar gehalten<br />

werden? Die Beantwortung dieser Frage hängt von den Zielen der<br />

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!