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FORUM 2013 Eisenkunst<br />
Kunst-Handwerk<br />
Wie Franz Weber seinen Weg zur bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kunst fand –<br />
als Bäcker und als Eisenkünstler.<br />
Fand seinen Weg vom Bäcker zum (Eisen-)Künstler: Franz Weber führte zunächst <strong>de</strong>n<br />
elterlichen Betrieb in A<strong>de</strong>nau erfolgreich weiter, bevor er sich <strong>de</strong>m „Schrott“ zuwandte.<br />
VoN SABiNE NEUMANN<br />
Prominentenporträts<br />
aus Hefeteig<br />
Foto: Sabine Neumann<br />
Wer im Dorint-Hotel wohnt und dort <strong>de</strong>n Weg zum Frühstücken,<br />
zur Cockpit-Bar o<strong>de</strong>r ins Kongress-Zentrum einschlägt,<br />
kommt unweigerlich an ihnen vorbei: raffinierten und <strong>de</strong>tailreichen<br />
Fahrzeugen aus allerlei Eisenteilen. Da wird ein Hufeisen<br />
zur Fahrerkabine eines Rennwagens o<strong>de</strong>r ein Schraubstock<br />
samt Türklinken zum Fahrradlenker. Erschaffer dieser Kunstwerke<br />
ist Franz Weber, ein Mann, <strong>de</strong>ssen Geschichte ebenso<br />
bemerkenswert wie einzigartig ist.<br />
Eigentlich ist <strong>de</strong>r 74-jährige von Beruf keineswegs Künstler<br />
– als solcher lässt er sich auch nur sehr ungern titulieren,<br />
- son<strong>de</strong>rn Bäckermeister. Ein Beruf, <strong>de</strong>n vor ihm auch schon<br />
sein Vater und Großvater ausgeübt haben. Die Weber-Bäckerei<br />
ist seit 1860 Jahren eine feste instanz in A<strong>de</strong>nau. Die<br />
3.000-Seelen Gemein<strong>de</strong> inmitten <strong>de</strong>r Hocheifel sorgt mit ihrer<br />
infrastruktur an Han<strong>de</strong>l, Handwerk, Dienstleistungen und<br />
öffentlichen Einrichtungen für die Versorgung von fast 20.000<br />
Menschen in <strong>de</strong>r Umgebung.<br />
Freu<strong>de</strong> am Gestalten<br />
Schon früh ent<strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r junge Franz Weber die Freu<strong>de</strong> am<br />
Malen und Gestalten. Doch <strong>de</strong>r väterliche Einfluss mit Bemerkungen<br />
wie „Maler ist ein Hungerberuf“ lässt <strong>de</strong>n Wunsch,<br />
sich in diese Richtung zu entwickeln, zunächst in <strong>de</strong>n Hin-<br />
tergrund rücken. Erst einmal steht die Fertigung<br />
von Brot und Backwaren auf <strong>de</strong>m Programm.<br />
Geht es - nach <strong>de</strong>r Lehrzeit von 1953 bis 1955 -<br />
allerdings um die Gestaltung eines Urlaubsschaufensters<br />
für die Bäckerei, dann entstehen unter<br />
seinen Fingern aus Hefeteig ganze Strand- und<br />
Ba<strong>de</strong>landschaften, an <strong>de</strong>nen sich die Passanten<br />
erfreuen können.<br />
Mit Hefeteig macht sich Franz Weber aber<br />
auch in an<strong>de</strong>rer Hinsicht einen Namen. Er mo<strong>de</strong>lliert<br />
zahlreiche Prominentenporträts daraus<br />
und zeigt sie bei Handwerksmessen o<strong>de</strong>r ähnlichen<br />
Gelegenheiten. Sein Geschick in <strong>de</strong>r Backstube<br />
bringen ihm auch vier Goldmedaillen bei<br />
Bun<strong>de</strong>sleistungsschauen <strong>de</strong>s Bäckerhandwerks<br />
ein. Erfolge, die ungewöhnliche Aufträge zur<br />
Folge haben. So bil<strong>de</strong>t Weber eine Wohlfahrtsmarke<br />
aus Teig nach und übergibt diese dann<br />
persönlich an <strong>de</strong>n damaligen Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten<br />
Richard von Weizäcker. Auch Walter Scheel und<br />
Roman Herzog sowie die Bun<strong>de</strong>skanzler Helmut<br />
Schmidt und Helmut Kohl lernt er unter ähnlichen<br />
Umstän<strong>de</strong>n kennen.<br />
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bfp Fuhrpark-FORUM 2013