download - fuhrpark.de - fuhrpark.de
download - fuhrpark.de - fuhrpark.de
download - fuhrpark.de - fuhrpark.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Porträt: Josef Moré FORUM 2013<br />
mit vielen bekannten Gesichtern. Meist sind es<br />
Stammkun<strong>de</strong>n, die zu uns kommen“, sagt Moré.<br />
Mit vielen Stars <strong>de</strong>r Motorsport-Szene hat Moré<br />
zusammengesessen - wie Bernie Ecclestone, Michael<br />
und Ralf Schuhmacher. „Gerne erinnere<br />
ich mich an Gäste zurück wie Prinz Leopold von<br />
Bayern, <strong>de</strong>r für BMW Rennen fuhr und <strong>de</strong>r König<br />
von Schwe<strong>de</strong>n Karl Gustav beim Fahrertraining<br />
mit seinem Sohn“, so Moré<br />
Von <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> an trägt das Haus seine<br />
Handschrift. Nachteil ist allerdings, dass seine<br />
Ehefrau oft auf ihn verzichten muss, auch jetzt im<br />
Ruhestand. „An über 300 Tagen im Jahr bin ich<br />
abends nicht zu Hause“, sagt er. Seit er im Ruhestand<br />
ist hat er einen Beratervertrag mit <strong>de</strong>m Dorint:<br />
„Wissen Sie, wenn Sie Ihr ganzen Leben wie<br />
ein Motor mit 100-prozentiger Leistung gelaufen<br />
sind, was sollen Sie im Ruhestand machen? In ein<br />
riesiges Loch hineinfallen? Ich wohne 37 Kilometer<br />
vom Ring entfernt. Die Kin<strong>de</strong>r sind bereits außer<br />
Haus. Meine Frau sehe ich zwei Stun<strong>de</strong>n am<br />
Nachmittag - ganz angenehm - da kann man sich<br />
nicht so oft streiten [lacht], wie wenn man sich<br />
24 Stun<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Pelle hängen wür<strong>de</strong>. Das wäre<br />
auch für sie eine Umstellung“, stellt Moré fest.<br />
Trotz seines oft 16 bis 18 Stun<strong>de</strong>n dauern<strong>de</strong>n<br />
Arbeitstages ist Josef Moré glücklich mit seinem<br />
Beruf. Seit Jamal Bouhlou das Vier-Sterne-Haus<br />
im September 2012 als Hotel-Direktor leitet,<br />
ist die Freu<strong>de</strong> noch gewachsen: „Wir teilen uns<br />
das Tagesgeschäft. Unangenehme Aufgaben wie<br />
ständige Telefonkonferenzen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kopf für<br />
das Budget hinhalten hat glücklicherweise Herr<br />
Bouhlou übernommen. Er macht das Operative<br />
– einer muss ja die Verantwortung haben – ich<br />
betreue die Gäste, morgens, mittags und abends,<br />
genauso wie früher.“<br />
Das mit <strong>de</strong>m Eifelgeist<br />
Das Dorint am Nürburgring ist fast ein Museum.<br />
Die „Cockpit-Bar“ ist eine wahre Requisitenkammer<br />
<strong>de</strong>s Motorrennsportes. Sie ist voll mit An<strong>de</strong>nken<br />
und Autogrammen, die Gänge und Flure<br />
geschmückt mit alten Postkarten und Fotos sowie<br />
Vitrinen mit über 350 Mo<strong>de</strong>llautos und originalen<br />
Rennfahrzeugen, natürlich alle zu einem Thema:<br />
Nürburgring.<br />
Eine Spezialität ist ein Kräuterschnaps aus<br />
<strong>de</strong>r Region. Der „Eifelgeist“, wird eiskalt serviert<br />
und nur mit weißen Handschuhen getrunken.<br />
„Früher auf Sylt habe ich dazu immer Friesengeist<br />
genommen, aber Getränke und Völker sollte<br />
man nicht verpflanzen“, sagt er und hat mit <strong>de</strong>m<br />
„Eifelgeist“ einen ebenso großen Erfolg gelan<strong>de</strong>t.<br />
Zahlreiche weiße Handschuhe liegen griffbereit<br />
unter <strong>de</strong>r Theke. Weltbekannt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Eifelgeist“<br />
durch einen Vorspann auf Premiere World<br />
zur Formel 1, die damals frisch an <strong>de</strong>n Nürburgring<br />
zurückkam. Für die Sendung wur<strong>de</strong> die Zelebration<br />
<strong>de</strong>s „Eifelgeistes“ aufgenommen und<br />
ausgestrahlt. Diese Geschichte ging rund um die<br />
Welt, und niemand verlässt heute das Dorint am<br />
Nürburgring, ohne wenigstens einen Eifelgeist<br />
getrunken zu haben.<br />
Zur Person:<br />
Josef Moré, Jahrgang 1946, kam 1957, nach <strong>de</strong>m<br />
Volksaufstand aus Ungarn in die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland. Nach <strong>de</strong>m Abschluss an einer Oberrealschule<br />
wollte er zunächst Schiffskoch wer<strong>de</strong>n, was<br />
seine Mutter verhin<strong>de</strong>rn konnte. Es folgte eine Ausbildung<br />
an einer Hotelfachschule in München. Danach<br />
eine zweijährige Lehre zum Restaurantfachmann<br />
im Grand Hotel Continental in München. Nach einer<br />
Station in Düsseldorf im Breitenbachhof ging es zur<br />
Bun<strong>de</strong>swehr nach Regensburg. Zur See ist Moré ist<br />
dann doch gefahren, nicht als Schiffskoch, son<strong>de</strong>rn<br />
als Stewart bei <strong>de</strong>r Holland-Amerika Linie. Auf <strong>de</strong>r<br />
„Amsterdam“ fuhr er acht Monate in <strong>de</strong>r Karibik und<br />
mit <strong>de</strong>r „Rotterdam“ machte er zwei Weltreisen mit.<br />
Nach Fahrten ins Mittelmeer und an das Nordkap<br />
zog es ihn nach England, wo er vom Sü<strong>de</strong>n bis zum<br />
Nor<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>n Hotels arbeitete. Mit 22 Jahren<br />
wur<strong>de</strong> er Restaurantmanager in einem Hotel am<br />
Königsee. Nach einer Saison ging es nach Essen. Dort<br />
wur<strong>de</strong> er zum jüngsten Hoteldirektor Deutschlands.<br />
Nach<strong>de</strong>m das Hotel an die Deutsche Bank verkauft<br />
wur<strong>de</strong>, ging es in <strong>de</strong>n hohen Nor<strong>de</strong>n für kurze Zeit<br />
nach Borkum, danach nach Sylt. Für das Dorint hat<br />
er das Hotel in Westerland aufgebaut und war dort<br />
zehn Jahre Hoteldirektor. Nach<strong>de</strong>m sich kein Direktor<br />
für das neue Dorint am Nürburgring fand, kam das<br />
Unternehmen auf ihn zu. 1989 ging es dann in die<br />
Eifel, um 23 Jahre Hoteldirektor <strong>de</strong>s Dorint zu bleiben.<br />
Seit seinem Ruhestand hat er einen Beratervertrag<br />
mit <strong>de</strong>m Dorint am Nürburgring und ist dort täglich<br />
anzutreffen. Bereits seit September 2012 leitet Jamal<br />
Bouhlou das Vier-Sterne-Haus.<br />
Das Hotel<br />
Das Vier-Sterne-Hotel „Am Nürburgring/Hocheifel“<br />
verfügt über 204 Zimmer und drei Suiten, viele mit<br />
Balkon und Blick auf die Grand-Prix-Strecke. Nicht<br />
nur für Rennsportfans, son<strong>de</strong>rn auch für Tagungsund<br />
Erholungsgäste, hat das Hotel viel zu bieten: Im<br />
Restaurant „Fascination“ wer<strong>de</strong>n die Gäste mit leichter<br />
mediterraner Küche und Spezialitäten aus <strong>de</strong>r Eifel<br />
verwöhnt. Im futuristischen Foyer la<strong>de</strong>n die Lobby-Bar<br />
und die rustikale Cockpit-Bar zu einem „Boxenstopp“.<br />
Die 15 Tagungsräume bieten Platz für bis zu 1.000<br />
Personen. Eine Oase <strong>de</strong>r Ruhe ist die Ba<strong>de</strong>landschaft<br />
<strong>de</strong>s Hotels mit Schwimmbad, Dampfbad, Sauna und<br />
Solarium.<br />
Die Cockpit-Bar hängt voll mit An<strong>de</strong>nken.<br />
„Das ist alles meine Sammlung. Ich habe<br />
über 350 Automo<strong>de</strong>lle. Als ich hier anfing,<br />
hingen vier Bil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bar. Angefangen<br />
habe ich mit einer Säule, wo Rennfahrer<br />
unterschreiben durften.“<br />
Fotos: Sabine Brockmann<br />
bfp Fuhrpark-FORUM 2013<br />
059