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FORUM 2013 Eisenkunst
In heimischen Kunstgefilden: Franz Weber zeigt
Reporterin Sabine Neumann seine Kunst.
„Vor allem habe ich
das gemacht, was
mir Spaß macht“
Heute, in der Rückschau, ist es für Weber leicht erklärlich,
warum er damals plötzlich unter asthmatischen Anfällen und
Luftnot litt, wenn er in der Backstube war: Die Belastungen,
die mit solch einer Baustelle verbunden sind, wurden schlichtweg
zu groß. Zwei Dinge helfen dem Handwerker wieder auf
die Beine. Zum einen findet er zufällig in einer Genossenschaftszeitung
eine Anzeige, dass von Asthma geplagte Bäcker
für eine Studie gesucht werden. Über ein Jahr lang bekommt
er regelmäßig Eigenblut gespritzt, bewegt sich so oft es geht an
der frischen Luft und fährt viel Fahrrad. „Vor allem habe ich
das gemacht, was mir Spaß macht“, erinnert sich Weber. Die
Therapie hat Erfolg. Zumindest in Maßen kann er nach einiger
Zeit den Kontakt mit Mehl wieder aushalten. Gleichwohl sattelt
er in dieser Zeit auf das Konditorgewerbe um. Und mit der
neuen Leidenschaft für Torten kommt auch seine künstlerische
Fertigkeit zu besonderem Glanz.
Keine Torten – Kunstwerke
Denn Weber-Torten sind nicht einfach nur Torten, es sind
Kunstwerke. Eine ein Meter große Torte für ein Brautpaar
aus Köln und Berlin, verziert mit dem Kölner Dom und
dem Brandenburger Tor, gehört dabei noch zu den einfachen
Übungen. Spannender ist es da schon, an Audi 14 Tage lang
unterschiedlich gestaltete Kuchenplatten (60 x 80 Zentimeter
groß) zu liefern. Da sind die Ringe mal aus diversen Fruchtsorten
gestaltet, mal ist der Schriftzug aus Schokolade, mal ein
Rennwagen als Sahnetraum. Weber schmunzelt noch heute
bei dem Gedanken an zahlreiche Truck-Grand-
Prix: „Nachdem wir jahrelang immer die neuesten
Trucks in Marzipan gebaut haben, sollte es
irgendwann eine andere verrückte Torte sein, und
wir haben uns für wohlgeformte Brüste entschieden.“
Bei gleicher Gelegenheit bestellt der ADAC
Mittelrhein eine originalgetreue Abbildung der
Rennstrecke. Unter anderem werden sechs Kilo
Marzipan zu einem Kuchen mit 2,60 Metern
Durchmesser verarbeitet. „Da musste ein Möbelwagen
kommen, um das gute Stück nach oben an
den Ring zu bringen“, erläutert der Senior.
Doch nicht nur die Eifel-Besucher kommen
in den Genuss der ohne Fertigmischungen und
Frischhalte-Zusätze gefertigten Produkte. So
wünscht sich Nikon zur Markteinführung einer
neuen Kamera dazu die passende Leckerei. Ein
Entsorger in Köln füllt ein Jahr lang bei Geburtstagen
und Firmenjubiläen Container aus Teig
und Marzipan mit Gebäck und Pralinen. Für
Mercedes stehen Weber und seine Helfer nächtelang
in der Backstube, um 1.200 Törtchen mit
dem Stern und drei 80 Zentimeter lange Rennwagen
so frisch herzustellen, dass sie jeweils anderntags
pünktlich am Hockenheim-Ring sind.
Allesamt Aufgaben, bei denen keine einzige
Maschine ausfallen darf oder diese wenigstens so-
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bfp Fuhrpark-FORUM 2013