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fort wieder repariert werden muss. „in einer Nacht zum Karsamstag war mal
wieder kein Schlosser zu bekommen, um das Teigrührgerät wieder in Gang
zu setzen. Da habe ich beschlossen, das Schweißen selbst zu übernehmen“,
erzählt Weber.
Virtuose Vogelwesen
Was für die Bäckerei gut ist, wirkt sich auch auf seine Gestaltungsleidenschaft
aus. Plötzlich entstehen aus ausgedienten Sensen, Sicheln und Forken
virtuos zusammengefügte Vogelwesen. Für den Körper von „James, dem
Butler“, der jahrelang das Café dekoriert, kommt ein altes Eisenkreuz wieder
zu neuen Ehren, das ehemals beim Transport der Bierfässer aus dem
Kellern geholfen hat. Eine alte Wehrmachtszange wird mit Flossen aus rostigen
Beilen zu einem gefährlich anmutenden Fisch. Selbst einen Eifler Polterabendbrauch,
das so genannte Hillisch, bei dem Jugendliche mit einer an
Eisenräder gehaltenen Sense fürchterliche Geräusche machen, konstruiert
Weber aus Schrauben, alten Kettenteilen und Federn.
An der „Harley Weber“ ist deutlich zu erkennen, dass tatsächlich nur
Schrottteile verbaut werden: „ich fertige nichts speziell für meine Werke an,
schneide höchstens etwas ab.“ So werden unter anderem eine Spatenschaufel
zum Sitz und ein Schraubschlüssel zum Lenker. „Manchmal finde ich ein
rostiges Stück Blech und habe sofort eine idee, was daraus werden könnte.
Manchmal liegt es jahrelang in meinem Fundus und ich finde erst viel später
eine Verwendung dafür“, bedauert Weber, dass es immer schwieriger wird,
mit Patina besetzte Eisenteile zu bekommen. Schließlich ist er ein leidenschaftlicher
Sammler. in ungezählten Körben lagern noch viele Einzelteile
für künftige Figuren oder Rennwagen. Daneben beherbergen Keller, Speicher
und Garagen der Bäckerei eine museale, aber einsatzbereite Schreinerei,
Schuhmacherei – „ich besohle alle Schuhe selbst“ – und Schlosserei sowie
die über 2.000 Stück umfassende Zuckerwürfel-, die 1.500 starke Kronkorken-
, die nicht bezifferbare Bierdeckel- und fast ebenso umfangreiche
Streichholzschachtelsammlung.
Den Betrieb eingestellt
Dazu kamen bis vor kurzen auch noch mindestens 400 Kaffeekannen, Zuckerdosen
und Milchkännchen seiner Frau Elfriede. Doch dieser Bestand
hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren deutlich reduziert, da die
Traditionsbäckerei unter Leitung der Tochter ilse nach 152 Jahren den Betrieb
einstellen musste. Das Café dient seither nur noch als Flohmarkt-ort
voller Schätze.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten am Nürburgring haben den Betrieb
ebenso hart getroffen wie viele andere Dienstleister in der Umgebung auch.
„Die Bäckerei hatte keine Zukunft mehr. Wenn wir nicht zugemacht hätten,
dann würde ich heute noch in der Backstube stehen“, bedauert Franz Weber
die Entwicklung. Fügt aber im gleichen Atemzug hinzu: „Die Arbeit hat
zwar immer Spaß gemacht, aber ich habe ja Hobbys genug.“ Schrottkunst
gehört ebenso dazu wie die Betreuung der fünfjährigen Enkeltochter oder
die Pflege seines wunderbar gestalteten Gartens. Und dann gibt es da ja
noch alte Wurzeln, aus denen Fische werden könnten oder das Archiv seiner
Tortenbilder oder, oder, oder.
Bemerkenswert, dieser Franz Weber.
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