JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
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Barockgarten, ins Theater, um nur einige zu nennen. An dieser<br />
Stelle soll Frau Trini noch einmal dafür herzlich gedankt sein, dass<br />
sie viele Jahre lang die Schulplatzmiete für die Realschule organisierte.<br />
Ihr ausgeprägtes Organisationstalent nutzte sie auch, um mit<br />
ihren Klassen – und natürlich hatte eine so engagierte Lehrerin<br />
immer eine „eigene“ Klasse – „außergewöhnliche“ Wandertage<br />
oder Feste zu gestalten, für die sie vertrauensvoll sogar ihr eigenes<br />
Haus und ihren Garten zur Verfügung stellte („Auflage: Aufräumen<br />
müsst ihr aber bitte selbst!“). Unnötig zu sagen, dass sich<br />
„Trini-Klassen“ nahezu selbstverständlich an schulischen Großveranstaltungen<br />
wie der <strong>Löhe</strong>-Weihnacht oder der 100-Jahr-<br />
Feier beteiligten.<br />
Besonders kennzeichnend für Frau Trini erscheint mir, dass sie<br />
Gegebenheiten nicht einfach hinnahm, sondern kritisch beleuchtete.<br />
Sie war nicht angepasst, sondern passte sich an - aus Einsicht.<br />
Andererseits löste sie manches Problem in der <strong>Schule</strong> pragmatisch<br />
und zupackend, denn große und langatmige<br />
Diskussionen über mögliche und eventuelle Ursachen oder gar<br />
Schuldzuweisungen lagen ihr nicht. Ihr war es stets wichtig, den<br />
direkten Weg zu gehen, weshalb sie immer bereit war, mit Schülern,<br />
Eltern, aber auch mit Kollegen ein offenes Wort zu sprechen.<br />
Und so beruhen nicht zuletzt auf dieser Geradlinigkeit, verbunden<br />
mit ihrem ehrlichen Interesse am anderen, der ihr entgegengebrachte<br />
Respekt, das Vertrauen und die Zuneigung.<br />
Frau Trini, eine echte <strong>Löhe</strong>-Lehrerin, hat zahlreiche Gottesdienste<br />
und Einkehrtage der <strong>Schule</strong> mitgestaltet und immer wieder Schülergruppen<br />
zu Kirchentagen begleitet. Wie stark ihr Leben vom<br />
christlichen Glauben geprägt ist, zeigt sich aber vor allem und<br />
gerade im alltäglichen Umgang mit ihr. Man spürt ihr tiefes Gottvertrauen,<br />
ihre Zufriedenheit und Dankbarkeit.<br />
Wir Realschullehrer werden Frau Trini sehr vermissen, denn sie<br />
war eine von denen, die „unser Team zusammenhielten“. Sie<br />
kümmerte sich um Feiern im Kollegenkreis - zu runden Geburtstagen,<br />
Hochzeiten oder Geburten – um ein Geschenk oder eine<br />
humoristische Programmeinlage. Sie kümmerte sich um unsere<br />
Ehemaligen und sie kümmerte sich um die, denen es im Moment<br />
nicht so gut ging – ohne viele Worte war sie da und alle wussten,<br />
sie war bereit zu helfen. Auch um die Neuen kümmerte sie sich –<br />
herzlich und voller Wohlwollen. Und ich erinnere mich noch gut<br />
an die Zeit, als ich neu war und meine erste 10. Klasse in Deutsch<br />
hatte. Frau Trini kam damals auf mich zu und stellte mir Berge<br />
von Zeitungsartikeln und Broschüren zur Verfügung. Bei den<br />
damals üblichen Erörterungsthemen war eine solche über die<br />
Jahre zusammengetragene Materialsammlung für eine junge<br />
Lehrerin eine wirklich großherzige „Leihgabe“.<br />
Frau Trini, eine dynamische, starke Lehrerpersönlichkeit, hat das<br />
Leben an der Realschule und der Gesamtschule geprägt. Mit<br />
einem weinenden und einem lachenden Auge nehmen wir nun<br />
Abschied von ihr (allerdings nur schulisch!): Wir sind traurig, dass<br />
sie geht, aber wir freuen uns, dass sie jetzt mehr Zeit für ihre<br />
Hobbys, ihren Garten, ihren Sport, ihre Kirchengemeinde und ihre<br />
Familie hat. Und so bleibt uns nur, ihr Dank für die vielen Jahre<br />
des Mitdenkens und Mittragens zu sagen und von Herzen Gottes<br />
Segen für die Zukunft zu wünschen.<br />
Iris Kaulich<br />
Wir verabschieden . . .<br />
Mit diesem Schuljahr gehen mehrere Kolleginnen, die in den letzten<br />
Jahren am Gymnasium unterrichteten, in die Freistellungsphase<br />
der Altersteilzeit.<br />
Frau FOLin i.K. Heidrun Dyroff gehört schon fast vierzig Jahre<br />
zum Kollegium der <strong>Wilhelm</strong>-<strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong>. Nach der 1963 abgelegten<br />
„Staatsprüfung in der Nadelarbeit und der Hauswirtschaft“<br />
(der mir neue Begriff der „Nadelarbeit“ findet sich noch im<br />
aktuellen Duden) und den „Lehramtsprüfungen für den Unterricht<br />
in Handarbeit und Hauswirtschaft“ 1964 und 1966 wechselte<br />
Frau Dyroff nach kurzer Tätigkeit im Staatsdienst im September<br />
1968 zur <strong>Wilhelm</strong>-<strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong>. Schon im Dezember 1971 wurde<br />
Frau Dyroff zur Fachoberlehrerin ernannt.<br />
Die <strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong> war damals noch eine reine Mädchenschule und<br />
das Unterrichten in Handarbeit und Hauswirtschaft sicher in<br />
mancher Hinsicht einfacher als in späteren Jahren. Die 1980<br />
erfolgte Öffnung des Gymnasiums für Jungen blieb zwar<br />
zunächst noch folgenlos, da diese die sozialwissenschaftliche<br />
Ausbildungsrichtung noch nicht wählen durften. Später wurde<br />
diese Beschränkung aber aufgegeben und auch die Hauswirtschaftslehrerinnen<br />
mussten sich auf ganz neue Herausforderungen<br />
einstellen. Der Einstieg war zwar zunächst sanft, da nur ganz<br />
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