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JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule

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Teamentwicklung als Unterstützung der Unterrichtsentwicklung<br />

– Eine Maßnahme der Grund- und Hauptschule –<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 starteten wir an unserer<br />

Grund- und Hauptschule zusammen mit der Paul-Gerhard-<strong>Schule</strong><br />

aus Karl am Main und den externen Beratern vom Lehrstuhl<br />

Schulpädagogik der Universität Bamberg in das Projekt „Teamentwicklung<br />

als Unterstützung der Unterrichtsentwicklung“. Wir<br />

haben in den vergangenen zwei Schuljahren einen mühsamen<br />

Weg zurückgelegt, der manche Stolper-, aber auch viele Trittsteine<br />

für uns bereit hielt. Im Oktober <strong>2005</strong> lief die Unterstützung<br />

aus. Die Projektergebnisse sind in einem Projektbuch (Abschlussbericht<br />

vom November <strong>2005</strong>) zusammengestellt, das über die<br />

Evangelische Schulstiftung in Bayern zu beziehen ist.<br />

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Auszüge vorstellen, die<br />

sich auf die Grundlegung, die Perspektiven der Teamarbeit und<br />

unsere Vorgehensweise in der Qualitätsarbeit beziehen.<br />

<strong>Schule</strong>ntwicklung und Teamentwicklung<br />

Seit Beginn der 90er Jahre hat im Bildungsbereich ein Umdenken<br />

bezüglich der Steuerung von Bildungsinstitutionen begonnen.<br />

<strong>Schule</strong>n werden nicht länger als zu verwaltende Einrichtungen<br />

betrachtet. Demgegenüber wird auf die Selbstgestaltungskraft<br />

der Bildungsinstitutionen gesetzt. Unter <strong>Schule</strong>ntwicklung verstehen<br />

wir den selbst organisierten Prozess einer Einzelschule, in<br />

dem sie ihr eigenes Profil entwickelt. <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />

umschließt die Bereiche Personalentwicklung, Organisationsentwicklung<br />

und Unterrichtsentwicklung. Wenn <strong>Schule</strong>n die Verantwortung<br />

für die eigene Profilbildung übernehmen, verändert sich<br />

die gesamte Bildungslandschaft: Entwickelt sich eine <strong>Schule</strong>, so<br />

hat dies Auswirkungen auf das Gesamtsystem.<br />

Da Evangelische <strong>Schule</strong>n einer christlichen Bildungsidee verpflichtet<br />

sind, betreiben sie Qualitätsentwicklung vor dem<br />

Hintergrund ihrer konfessionellen Bildungsorientierung.<br />

<strong>Schule</strong>ntwicklung bedeutet zunächst einmal Unterrichtsentwicklung.<br />

Aus empirischen Untersuchungen wissen wir: Wenn <strong>Schule</strong>n<br />

die eigenen Kräfte im Sinne ihrer Bildungsidee bündeln, können<br />

sie bemerkenswerte Ergebnisse bei der Entwicklung ihres<br />

Unterrichtsangebotes aufweisen.<br />

Die Entwicklung von Schulqualität stellt dabei für Einzelschulen<br />

eine immense Herausforderung dar. Mit der Akzentuierung ihrer<br />

Problemlösekapazitäten sind sie aufgefordert, jeweils eigene Antworten<br />

auf Herausforderungen ihrer Klientel zu finden. Bildungseinrichtungen<br />

werden zu lernenden Einheiten. Die lernende<br />

<strong>Schule</strong> bleibt zwar eingebettet in Gesamtstrategien und Orientierungen<br />

des Gesamtsystems, aber sie soll eintreten in einen selbstorganisierten<br />

Prozess der qualitätsorientierten Profilbildung.<br />

Durch Offenlegung ihrer Orientierung in einem Schulprogramm<br />

stellt sie sich dem Wettbewerb und bekennt sich zur Notwendigkeit<br />

kontinuierlicher Verbesserungen in ihrer Aufgabenerfüllung.<br />

Neue Anforderungen an Professionelle<br />

Wenn Lehrerinnen und Lehrern zunehmend die Verantwortung<br />

für die Entwicklung der Qualität des Bildungsangebotes übertragen<br />

wird, bedeutet dies eine Veränderung im Anforderungsprofil.<br />

Die Lehrenden erfüllen nicht nur die ihnen übertragenen Aufgaben<br />

des Unterrichtens, des Erziehens, des Beratens, des Betreuens,<br />

des Diagnostizierens und des Beurteilens, sondern sie sollen<br />

auch <strong>Schule</strong> entwickeln.<br />

In <strong>Schule</strong>ntwicklungsprozessen müssen Lehrerinnen und Lehrer<br />

zusammenarbeiten. Sie müssen lernen, im Team zu planen, Fortbildungen<br />

zu organisieren, Innovationen durchzuführen, schulische<br />

Bedingungen zu erforschen, Maßnahmen zu evaluieren,<br />

Konferenzen zu leiten. Nach den Staatsexamina sind sie also keineswegs<br />

fertig. Ganz im Gegenteil: Mit der Berufseingangsphase<br />

beginnt die Entfaltung von Professionalität, die lebenslanges Lernen<br />

einschließt. Lehrende haben den Auftrag, <strong>Schule</strong> und ihre<br />

eigene Kompetenz weiterzuentwickeln.<br />

Der Lehrberuf ist damit gerade auch an evangelischen <strong>Schule</strong>n,<br />

die einen hohen ethischen Anspruch vertreten, eine Entwicklungsperspektive.<br />

Empirische Untersuchungen zeigen, dass Lehrerinnen und Lehrer<br />

grundsätzlich aufgeschlossen sind, sich auf Wandel einzulassen.<br />

Sie zeigen Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen und zur<br />

Durchführung von Innovationen. Schwierigkeiten bereitet vielen<br />

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