JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
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Lehrerinnen und Lehrern dagegen die Vorstellung, ihre Berufstätigkeit<br />
als Teamaufgabe zu verstehen. Viele Lehrende sind es<br />
gewohnt, Unterricht hinter verschlossenen Türen durchzuführen.<br />
Die Sichtweise „Meine Klasse und ich“ dominiert. Die Einzelkämpferperspektive<br />
scheint vor unangenehmen Rückmeldungen<br />
zu schützen; aber sie stellt keine tragfähige Perspektive für lernende<br />
<strong>Schule</strong>n dar. Die lernende <strong>Schule</strong> lebt vom Austausch der<br />
Lehrenden untereinander. Hier bietet externe Beratung Unterstützung<br />
bei der Entwicklung einer Teamperspektive.<br />
Perspektiven der Teamarbeit<br />
Die <strong>Schule</strong>ntwicklungsforschung belegt, dass gute <strong>Schule</strong>n eine<br />
ausgeprägte Teamarbeit aufweisen. <strong>Schule</strong>n mit einer hoch entwickelten<br />
Lern- und Erziehungskultur beruhen auf einer intensiven<br />
Lehrerkooperation. Gute <strong>Schule</strong>n erreichen hohe Werte im Bereich<br />
des sozialen Klimas, der Integrationskraft des Kollegiums und der<br />
kollegialen Wertschätzung. Es besteht eine grundsätzliche Bereitschaft<br />
zusammenzuarbeiten und sich über die gemeinsamen Ziele<br />
und Orientierungen auszutauschen. Vielfältige Interaktionen tragen<br />
auch dazu bei, dass positive Schülerorientierungen möglich<br />
werden. Schulische Leitideen und die Verständigung über Umsetzungsstrategien<br />
erzeugen ein Wir-Gefühl, das für pädagogische<br />
Arbeit von großer Wichtigkeit ist. Dabei gibt es vielfältige Kooperationsmöglichkeiten,<br />
die von Hospitationen, Stundenplanungen,<br />
Evaluation, Elternarbeit auf Jahrgangs- und Klassenebene bis hin<br />
zu gemeinsamen Fortbildungen und kooperativer Entwicklung von<br />
Unterrichtsmaterialien reichen. Teamarbeit in lernenden <strong>Schule</strong>n<br />
kann vielerlei Formen annehmen. Sie ist elementarer Bestandteil<br />
heutiger <strong>Schule</strong>ntwicklung. (Qualitätsentwicklung an Evangelischen<br />
Grund- und Hauptschulen in Bayern, Abschlussbericht<br />
November <strong>2005</strong>, S. 6 + 7).<br />
Qualitätszirkel als zentrales Instrument<br />
des Qualitätsmanagements<br />
Wenn heute von nachhaltiger Qualitätsentwicklung an der einzelnen<br />
<strong>Schule</strong> die Rede ist, dann bedeutet dies für die Lehrkräfte<br />
u.a. sich gemeinsam und systematisch mit dem Begriff „Qualität“<br />
auseinander setzen zu müssen. Systematisch betriebene Qualitätsentwicklung<br />
führt zu einer zyklischen Bewegung, in der<br />
120<br />
Ergebnisse aus einer ersten Runde des Qualitätsmanagements in<br />
eine zweite Runde einfließen und zu Verbesserungen in der <strong>Schule</strong><br />
führen.<br />
Diese Zirkularität lässt sich am deutlichsten in einem Qualitätskreislauf<br />
darstellen. Zur Qualitätsdiskussion gehört eine Überprüfung<br />
des Ist-Zustands in Form einer Bestandsaufnahme, die<br />
gemeinsam vorgenommen und diskutiert wird. Aus der Reflexion<br />
der Ergebnisse dieser Gespräche entstehen Pläne, wie die Qualität<br />
verbessert werden kann. Diese können z.B. in einem Schulprogramm<br />
festgeschrieben werden. Sodann werden konkrete Maßnahmen<br />
zur Zielerreichung umgesetzt und anschließend auf ihre<br />
Wirkung überprüft.<br />
Eine Stärke des Qualitätsmanagements ist die Betonung und Ausdifferenzierung<br />
der Check-Phase, in der eine systematische Evaluation<br />
vorgenommen wird. Ohne strukturiertes Vorgehen würde<br />
diese Phase häufig übergangen, da neue Herausforderungen des<br />
Alltags in der <strong>Schule</strong> die engagierten Lehrer vielfach von einer<br />
Reflexion abhalten. Evaluation beginnt allerdings nicht erst bei<br />
„Check“. Vielmehr ist Evaluation in der Zielstellung einer Entwicklung<br />
verwurzelt.<br />
Check: Überprüfe das<br />
Resultat. Entspricht es den<br />
Erwartungen? Was wurde<br />
daraus gelernt?<br />
Act: Entscheide über die<br />
Einführung einer Maßnahme<br />
oder beginne erneut bei Plan<br />
unter anderen Bedingungen.<br />
Plan: Plane eine<br />
Verbesserungsmaßnahme,<br />
sammle die Daten und<br />
erstelle ein Arbeitsprogramm.<br />
Do: Führe die<br />
Verbesserungsmaßnahmen<br />
ein, oder erprobe diese in<br />
kleinem Maßstab.<br />
So müssen die Ziele einer Entwicklungsmaßnahme allen Beteiligten<br />
klar vor Augen stehen, d.h. sie müssen für alle nachvollziehbar<br />
formuliert und konsensfähig sein. Sie müssen beschrieben<br />
werden durch Kriterien für „gute“ Qualität. Aufgrund derer sind<br />
dann Indikatoren zu suchen, mit deren Hilfe man messen kann,<br />
ob die entsprechenden Kriterien erfüllt sind. Häufig werden<br />
bestimmten Indikatoren Standards an die Seite gestellt, in denen<br />
Grenzwerte für das Erreichen einer „guten“ Qualität festgeschrieben<br />
werden.