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JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule

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Pädagogische Tag mit Eltern und Lehrkräften am Gymnasium<br />

ebenso gezeigt wie die von der Realschule initiierte Lehrer-<br />

Eltern-Initiative für Nachhilfeunterricht oder die teilweise parallel<br />

dazu laufenden Aktivitäten unserer SMV. Die von der Universität<br />

Bamberg begleitete und von der Schulstiftung geförderte<br />

<strong>Schule</strong>ntwicklungsmaßnahme „Teamentwicklung als Unterstützung<br />

der Unterrichtsentwicklung“ an Grund- und Hauptschule<br />

gehört ebenso in diesen Katalog innovativer Projekte wie die neu<br />

begonnene, von der Schulstiftung begleitete, Unternehmung<br />

„Aktive Lernbegleitung“. In Zusammenarbeit mit einer Reihe weiterer<br />

evangelischer <strong>Schule</strong>n können wir unsere speziellen Erfahrungen<br />

mit gezielter Unterstützung von Schülern mit besonderem<br />

Förderbedarf einbringen und dabei von einschlägigen Erfahrungen<br />

unseres Fördervereins für Schulsozialarbeit profitieren. Auch<br />

wenn ich hier nur eine Auswahl der verschiedensten Ansätze zur<br />

Unterrichtserneuerung nenne, die durch eine Reihe weiterer<br />

Erfahrungsberichte in unserem Jahrbuch veranschaulicht und<br />

ergänzt werden, mag schon dieser kleine Ausschnitt als ermutigende<br />

Bestätigung dafür gesehen werden, dass wir uns mit Recht<br />

„schola semper reformanda“ nennen dürfen. Bewährtes wird<br />

immer neu auf den Prüfstand gestellt. Ertragreiche Wege der Verwirklichung<br />

von Bildung, Erziehung und Betreuung werden durch<br />

neue Ideen, neue Methoden und neue Denkansätze noch ertragreicher<br />

gemacht. Wir (be)finden uns auf einem Weg, auf dem<br />

Schüler, Eltern und Mitarbeitende der <strong>Schule</strong> sich zunehmend als<br />

unverzichtbare und gleichberechtigte Partner erfahren, die es<br />

gemeinsam erreichen, dass der Spielraum christlicher Freiheit für<br />

gemeinsames Leben, Lernen und Glauben unsere <strong>Schule</strong> zum<br />

Lebensraum macht, in dem es sich alles in allem durchaus gut<br />

leben lässt.<br />

Kein Zufall ist es, dass die eben erschienene Schrift der evangelischen<br />

Schulstiftung, der großangelegte Versuch, ein Gesamtkonzept<br />

des evangelischen Schulwesens in Bayern zu erstellen, mit<br />

dem Titel „Lernorte und Lebensräume“ überschrieben ist. Die<br />

Gemeinsamkeiten in Selbstverständnis und Zielsetzung der 133<br />

bayrischen <strong>Schule</strong>n in evangelischer Trägerschaft, an denen derzeit<br />

2992 Lehrer und Erzieher 21672 Schülerinnen und Schüler<br />

betreuen und begleiten, werden herausgearbeitet. Nach einer<br />

ausgiebigen Befragung von <strong>Schule</strong>n und Schulträgern hat ein<br />

Redaktionsteam, dem ich auch angehören durfte, ein durchaus<br />

aussagekräftiges Konzept von Bildung, Betreuung und Erziehung<br />

zustandegebracht. Die erklärte Absicht, Lernorte als Lebensräume<br />

zu verstehen und als solche zu gestalten, ist in meinen Augen ein<br />

guter und ein notwendiger Ansatz, <strong>Schule</strong> „neu zu denken“, wie<br />

dies einer der bedeutendsten lebenden Pädagogen, Hartmut von<br />

Hentig, einst als Forderung formulierte. Drei Anliegen werden<br />

genannt, die zur Gründung evangelischer <strong>Schule</strong>n führten:<br />

(1) „Christliche Bildung soll allen Menschen zugute kommen.“<br />

(2) „Christliche Liebestätigkeit braucht qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.“<br />

(3) „Christen sorgen besonders für Benachteiligte und Schwache.“<br />

Die Schrift zeigt auf, wie – ausgehend von diesen Motivationen<br />

– ein vielgestaltiges und buntes Schulwesen entsteht, in dem die<br />

Anliegen der Gründer jeweils den Herausforderungen der Zeit<br />

entsprechend weiter verfolgt werden. Schließlich wird auf fünf<br />

„Kompetenzfeldern“ entfaltet, welche Aufgaben sich evangelischen<br />

<strong>Schule</strong>n heute stellen: Evangelische <strong>Schule</strong>n sind „gute<br />

<strong>Schule</strong>n“. Sie verwirklichen ein am christlichen Glauben orientiertes<br />

Bildungsverständnis. Sie erziehen zu Verantwortung für sich<br />

selbst und Andere. Sie gestalten christliche Schulkultur. Sie sind<br />

„Kirche vor Ort“. Wohlgemerkt: Es handelt sich bei diesen Kompetenzbeschreibungen<br />

um Zielangaben. Wir sind keineswegs so vermessen,<br />

für uns in Anspruch zu nehmen, dass die genannten Ziele<br />

schon erreicht wären. Aber sie geben die Richtung vor, der wir uns<br />

verpflichtet wissen.<br />

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch einen Dank an<br />

die Evangelische Schulstiftung formulieren. Sie versteht sich als<br />

„Selbsthilfeverbund und als christliche Wertegemeinschaft der<br />

Evangelischen <strong>Schule</strong>n.“ Ohne eine gewisse Distanz zu ihr zu verhehlen,<br />

wie sie wohl jeder übergeordneten Instanz gegenüber<br />

angebracht ist, wissen sich die Mitarbeitenden der <strong>Wilhelm</strong>-<br />

<strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong> der Schulstiftung in kritischer aber ehrlicher Wertschätzung<br />

verbunden. Wir haben im Mai dieses Jahres den scheidenden<br />

Vorstandsvorsitzenden, Herrn Pfarrer Wolfgang Storim, in<br />

den Ruhestand verabschiedet, den er sich nach engagiertem Einsatz<br />

für das evangelische Schulwesen nicht nur in Bayern, sondern<br />

weit über die Landesgrenzen hinaus verdient hat. Wir<br />

begrüßen seinen Nachfolger, Herrn Pfarrer Erwin Meister, und<br />

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