JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
JAHRESBERICHT 2005 / 2006 - Wilhelm-Löhe-Schule
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mit der Ausbildungsrichtung „Sozialwesen“ erschließt den Schülern<br />
der Realschule sowie Gymnasiasten nach der mittleren Reife<br />
und eben auch Hauptschülern aus dem M-Zug eine sinnvolle<br />
Fortsetzung ihrer Ausbildung, die dem sozialdiakonisch geprägten<br />
Profil unserer <strong>Schule</strong> entspricht. Nicht eine unsinnige Wachstumsideologie,<br />
sondern aus der Sache, aus unserem Bildungsund<br />
Erziehungsverständnis heraus unvermeidliche Erweiterungen<br />
haben den zusätzlichen Raumbedarf erzeugt.<br />
Seit Jahren mussten wir uns mit Auslagerungen einzelner Klassen<br />
in angemietete Räume in der Nachbarschaft und mit „Wanderklassen“<br />
ohne eigenen Raum behelfen. Für das ursprünglich<br />
geplante Projekt eines Erweiterungsbaus mit etwa acht Klassenzimmern<br />
hat man uns die kirchenaufsichtliche Genehmigung versagt.<br />
Zwischenzeitlich ist die Raumnot nicht weniger, sondern<br />
mehr geworden. Unabweisbar ist – wegen der Schulzeitverkürzung<br />
am Gymnasium und der damit verbundenen Vermehrung<br />
des Nachmittagsunterrichts, aber auch wegen des zunehmenden<br />
Bedarfs an Nachmittagsbetreuung überhaupt – die Notwendigkeit,<br />
ein umfassendes und vor allem auch pädagogisch schlüssiges<br />
Konzept für die Förderung und Betreuung der Schülerinnen<br />
und Schüler am Nachmittag zu entwickeln. Also haben wir unter<br />
nicht gerade günstigen Bedingungen einen neuen Anlauf genommen,<br />
zusätzliche Räume zu gewinnen. Wir haben die staatliche<br />
Unterstützung für den Neubau von Klassenzimmern für die M-<br />
Klassen der Hauptschule (bisher ausgelagert in angemieteten<br />
Räumen) beantragt, ergänzt durch einen Antrag auf Mittelzuweisung<br />
aus dem Bundeshaushalt (aus dem IZBB-Programm; d.h.<br />
Investition Zukunft für Bildung und Betreuung), um Betreuungsräume<br />
schaffen zu können.<br />
Endlich konnten wir nunmehr auf der Grundlage ausreichender<br />
Förderzusagen und dank der Zustimmung von Dekanatsausschuss<br />
und Landeskirchenrat mit konkreten Planungen anfangen. Noch<br />
vor Ende dieses Schuljahres – so hoffen wir - wird auf dem Sportfeld<br />
vor den Turnhallen die Baustelle eingerichtet. Bis spätestens<br />
Frühjahr 2007 soll dann dort ein zweigeschossiger Erweiterungsbau<br />
fertiggestellt sein. Die ausgelagerten Hauptschulklassen können<br />
ihr „Exil“ im HL-Markt verlassen und ihre neuen Klassenzimmer<br />
beziehen. Die im Blick auf Betreuung nach dem Unterricht<br />
hin konzipierten neuen Arbeits- und Aufenthaltsräume schaffen<br />
im „alten“ Schulhaus mehr Bewegungsfreiheit, so dass wir wieder<br />
für jede Klasse ein eigenes Klassenzimmer haben werden.<br />
Dass nicht alles zu haben ist, was man für notwendig erachtet, ist<br />
keine ganz neue Erfahrung. Das gilt für unseren Bau, der Raumnot<br />
lindert, aber nicht beseitigt. Das gilt für manche andere<br />
wünschbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen in unserem<br />
Haus. Wenn Sie über einige Jahre das Geschehen an unserer<br />
<strong>Schule</strong> verfolgen, dann haben Sie auch wahrnehmen können, wie<br />
wir zunehmend immer massiveren Sparzwängen ausgesetzt sind<br />
– so wie andere kirchliche Einrichtungen auch. In der Solidarität<br />
mit allen, die mit dem Rückgang der Zuschüsse zurechtkommen<br />
müssen, verbietet sich jede Geltendmachung von Ansprüchen, die<br />
nur auf Kosten anderer erfüllt werden könnten. Wie alle anderen<br />
müssen wir uns mit dem Möglichen bescheiden. Phantasie und<br />
Kreativität sind gefordert. So ist die Idee geboren, durch die<br />
Errichtung einer Stiftung zugunsten unserer <strong>Schule</strong> eine weitere<br />
Finanzquelle zu erschließen, die es ermöglicht, gezielt Maßnahmen<br />
zu unterstützen, die der Verbesserung der Schulqualität dienen.<br />
Großzügige Zusagen einiger Unterstützer aus dem schulischen<br />
Umfeld, das Engagement der uns nahestehenden<br />
Fördereinrichtungen und Vereine sowie die Hilfe der Gesamtkirchengemeinde<br />
haben uns in die Lage versetzt, einen Anfang zu<br />
machen. Wenn am 26. Juli im Rahmen unseres Sommerfestes die<br />
Stiftungsurkunde unterzeichnet wird, wird es eine neue kirchliche<br />
Stiftung geben - mit einem zunächst bescheidenen Startkapital<br />
und einem anspruchsvollen Namen: „Stiftung ‚semper reformanda’<br />
an der <strong>Wilhelm</strong>-<strong>Löhe</strong>-<strong>Schule</strong>“ wird sie heißen. Wir wollen uns<br />
mit diesem Namen daran erinnern lassen, dass es die Offenheit<br />
für ständige Erneuerung ist, die unsere Kirche charakterisiert. Als<br />
„ecclesia semper reformanda“ versteht sie sich, als Kirche also,<br />
die der ständigen Erneuerung und Umgestaltung bedarf, damit<br />
die Verkündigung des Evangeliums und ein ihm gemäßes Leben<br />
nicht gehindert, sondern gefördert werden. Solche Offenheit und<br />
Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen möchten wir auch<br />
für unsere <strong>Schule</strong> in Anspruch nehmen. Wir wollen uns als „schola<br />
semper reformanda“ verstehen, als <strong>Schule</strong>, die offen ist für notwendige<br />
Änderungen, aufgeschlossen für die ständige Überprüfung<br />
ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit, als <strong>Schule</strong>, die sich die<br />
Verbesserung der Schulqualität zur ständigen Aufgabe macht.<br />
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