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E-Mechanik + Kühlung<br />
Coverstory<br />
Unendlich lang: Mit Cogistrip lassen sich<br />
Leuchtschnüre von mehr als 50 Modulen<br />
zusammenstellen, so dass sie der Hinterleuchtung<br />
von großflächigen Anzeigetafeln<br />
dienen können.<br />
Bild: Cogilux<br />
Ein erster Test bestätigt die Zuverlässigkeit der Lötverbindung von HSMtec mit Keramik-LEDs.<br />
Bild: Häusermann/Osram OS<br />
LED und Steuerungselektronik auf einer Platine<br />
LEDs erlauben eine gezielte Regelung der Leuchtintensität und der<br />
Lichtfarbe ohne relevante Einbußen an Lebensdauer oder Zuverlässigkeit.<br />
Der LED-Treiber lässt sich durch viele unterschiedliche<br />
Sensoren und eine intelligente Regelung ansteuern.<br />
Oftmals erscheint eine Kombination von Steuerungselektronik<br />
und LEDs auf einer Leiterplatte aus wirtschaftlichen Gründen als<br />
nicht sinnvoll, da die Kosten typischer Metallkern-Leiterplatten<br />
beim Bedarf an mehreren Lagen steigen. FR4-Leiterplatten erlauben<br />
komplexe elektrische Verbindungen, bieten jedoch oftmals<br />
keine ausreichende thermische Performance. Das Verwenden<br />
hochentwickelter Leiterplatten auf FR4- und Kupferbasis mit partiell<br />
eingebetteten Kupferteilen erlaubt es, ein hochleistungsfähiges<br />
Wärmemanagement in Kombination mit komplexer Steuerungselektronik<br />
sowie Sensoren auf der gleichen Leiterplatte zu kombinieren.<br />
Für FR4-Leiterplatten ist dies ohne größeren Mehraufwand<br />
oder zusätzliche Kosten möglich. Denn mit HSMtec lassen sich<br />
feine Strukturen, die für die Steuerelektronik notwendig sind, einfach<br />
auf der gleichen Lage wie die Kupferelemente realisieren.<br />
Hierzu sind keine zusätzlichen Softwaretools für das Design nötig.<br />
Optional bietet HSMtec die Möglichkeit eine elektrische Isolationsschicht<br />
an der Leiterplattenunterseite zu integrieren, um eine<br />
zuverlässige Potentialtrennung zwischen LED und Kühlkörper, respektive<br />
Gehäuse zu realisieren. Die in Normen festgelegten Spannungsfestigkeiten<br />
bis über 4 kV lassen sich dadurch je nach Bedarf<br />
durch die Leiterplatte selbst erreichen, wodurch eine zusätzliche<br />
Aufbringung von isolierenden Folien entfallen kann. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Metallkernplatinen, bei denen eine adäquate<br />
Spannungsfestigkeit oft zu Lasten der thermischen Performance<br />
geht, ermöglicht HSMtec geringe thermische Widerstände in<br />
Kombination mit garantierten Spannungsfestigkeiten.<br />
Zhaga-konform oder unendlich lang<br />
HSMtec-PCBs kommen in dem Zhaga-Buch-3-konformen Multicolor-Beleuchtungsmodul<br />
Cogicore Z3-RGBW36 von Cogilux<br />
zum Einsatz. Es liefert bis zu 36 W Lichtleistung sowie dank eines<br />
integrierten Farbsensors konsistente Farbwiedergabe. Typische<br />
Anwendungsgebiete finden sich im Einzelhandel, wo das Modul<br />
mit seinem Leistungsverbrauch nebst seiner Einsatzdauer punktet.<br />
Es kann unförmige Scheinwerfer ersetzen, die kompliziert zu installieren<br />
sind und häufig als Fremdkörper wirken.<br />
Das Mikrocontroller-basierte Modul (32 Bit) nutzt 18 rote, grüne,<br />
blaue und weiße Oslon-SSL-LEDs von Osram und kann das<br />
gesamte Farbspektrum wiedergeben. Die Ansteuerung erfolgt entweder<br />
über den kostengünstigen Cogi-DIM-Bus oder eine<br />
DMX512-Schnittstelle. Das ursprüngliche Buch 3 der Zhaga-Spezifikation<br />
beschreibt eine runde, Spot-Leuchte mit 50 mm Durchmesser<br />
und separater Elektronik. In den resultierenden 20 cm 2 ist<br />
kaum noch Platz für effizientes Wärmemanagement.<br />
So eine verbesserte FR4-Leiterplatte eignet sich beispielsweise<br />
bei der Hinterleuchtung von Reklame- oder Anzeigetafeln. Für<br />
derartige Applikationen hat Cogilux das LED-Modul Cogistrip-<br />
M6 entwickelt, welches Osram-LEDs der Oslon-Serie mit 6 x 2 W<br />
oder 6 x 3 W und einem weiten Abstrahlwinkel von bis 150° verwendet.<br />
Die vierlagige Leiterplatte für die Treiberelektronik verfügt<br />
über integrierte Kupferprofile, die das Wärmemanagement<br />
der Hochleistungs-LEDs übernehmen.<br />
Durch den Einsatz des Thermomanagements in Verbindung mit<br />
einer direkten elektronischen Temperaturregelung kann die Lebensdauer<br />
von bis 100.000 Stunden auch in ungünstigen Einbausituationen<br />
bestehen bleiben. Dazu wird die LED-Temperatur direkt<br />
gemessen und die Leistung per Mikrocontroller entsprechend angepasst,<br />
so dass man die Werte der maximal zulässige LED-Die-<br />
Temperatur nicht überschreitet.<br />
Hermaphroditische Stecker an beiden Enden ermöglichen die<br />
nahtlose Anreihung der Streifen ohne Werkzeug und Kabel. Zusätzliche<br />
Kontakte in IDC-Technik ermöglichen den steckerlosen<br />
Anschluss von Versorgungs- und Steuerleitungen. So lassen sich<br />
Leuchtschnüre von mehr als 50 Modulen zusammenstellen, die<br />
beispielsweise Anzeigetafeln an Flughäfen mit bis 80 m 2 gleichmäßig<br />
mit bis zu 3 kW Gesamt-LED-Leistung ausleuchten. In derartigen<br />
Anordnungen sind weder TIM-Materialien wie isolierende<br />
Folien noch Wärmeleitpasten zwischen Leiterplatte und Gehäuse<br />
sinnvoll, weshalb die di-elektrische Schicht direkt in die Platine integriert<br />
wurde. Drei Lagen sind dabei für das elektrische Layout<br />
gedacht, wobei alle Vias an der Unterseite der Leiterplatte enden.<br />
Somit sind direkte Verbindungen ohne zusätzliche TIM-Materialien<br />
realisierbar. (rao)<br />
n<br />
Der Autor: Stefan Hörth ist Produktmanager HSMtec<br />
bei Häusermann im österreichischen Gars am Kamp.<br />
14 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 04/2013<br />
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