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Lichtquellen<br />
Keramiksubstrate<br />
Bild 5: Der Riss in<br />
einer Multi-Chip-<br />
LED verläuft in<br />
derselben Richtung<br />
wie ein Spalt im<br />
Keramiksubstrat.<br />
Richtung und sind linear angeordnet (Bild 5). Würde man eine solche<br />
Spalte im Substrat verlängern, liefe sie bis zum LED-Chip weiter.<br />
Dies ist ein Indiz dafür, dass die Risse in den LED-Halbleitern<br />
durch Sprünge im darunterliegenden Keramiksubstrat hervorgerufen<br />
wurden.<br />
■ Die Risse in den LED-Chips beziehungsweise dem Substrat verlaufen<br />
im rechten Winkel zur Biegerichtung der Leiterplatte: Dieses<br />
Phänomen tritt bei Boards auf, auf denen eine gerade Anzahl<br />
von Schrauben vorhanden ist, wie zwei oder vier (Bild 7).<br />
■ Die Spalten im LED-Chip treten in Form eines Bogens auf:<br />
Wird eine ungerade Zahl von Schrauben verwendet, um das LED-<br />
Modul mit dem PCB zu verbinden, sind teilweise kurvenförmige<br />
Risse im LED-IC festzustellen. Sie verlaufen in entgegengesetzter<br />
Richtung des Biegeradius der Leiterplatte (Bild 6).<br />
Infokasten<br />
Referenzen<br />
Bild 6: Ein bogenförmiger<br />
Riss bei<br />
einer Leuchte. Die<br />
Fixierung der LED-<br />
Platine am Kühlkörper<br />
erfolgte mit<br />
einer ungeraden<br />
Anzahl von<br />
Schrauben.<br />
[1] Kemet Engineering Bulletin F-2111, Ceramic Chip Capacitors<br />
„Flex Cracks“ Understanding & Solutions, January, 1998. Jim<br />
Bergenthal.<br />
[2] Kemet Engineering Bulletin F-2110, Capacitance Monitoring<br />
While Flex Testing, June, 1995. Jim Bergenthal und John D.<br />
Prymak.<br />
[3] Safer Technology, Ltd., Application Note AN0005, Mechanical Cracking,<br />
The Major Cause for Multilayer Ceramic Capacitor Failures.<br />
Bild 7: Wird zur Befestigung des LED-Boards am Kühlkörper eine gerade Zahl<br />
von Schrauben verwendet, treten die Risse im rechten Winkel zur Verbindungslinie<br />
zwischen den Schrauben auf.<br />
Grundsätzliche Beobachtungen<br />
Bei den Analysen von Cree ergab sich, dass die Risse im LED-Chip<br />
selbst oder dem Substrat, die durch das Biegen von Platinen auftraten,<br />
die Hauptfehlerursache bei LEDs auf Basis von Keramiksubstrat<br />
sind. Häufig treten die beschriebenen Fehler bei MR16- und<br />
GU10-LED-Strahlern auf.<br />
Alle Hersteller von Beleuchtungssystemen, die über Probleme<br />
berichteten, verwendeten neben Wärmeleitpaste und Thermotransferband<br />
eine oder mehrere Schrauben, um eine Platine mit<br />
einer oder mehreren LEDs auf Keramiksubstrat mit dem Kühlkörper<br />
zu verbinden. Dies erfolgte entweder von Hand mithilfe eines<br />
Schraubendrehers oder mit einem Automaten, der ein vorgegebenes<br />
Drehmoment verwendete.<br />
Zusammengefasst ergibt sich: Risse treten ausschließlich bei<br />
Leuchtdioden auf, bei denen ein Keramiksubstrat verwendet wurde.<br />
Nicht betroffen sind Versionen mit einer Metallfassung. Brüche<br />
in LED-Chips verlaufen in derselben Richtung wie Risse im Substrat.<br />
Je größer die LED-Komponente, desto höher ist auch das Risiko,<br />
dass tatsächlich Risse auftreten. Keinen Einfluss hat hingegen<br />
die Verwendung von Single- oder Multi-Chip-Komponenten.<br />
Praxistipps: Ausfallraten reduzieren<br />
Beim Bestücken von Leiterplatten lässt es sich das Biegen der PCBs<br />
kaum vermeiden. Es gibt jedoch Maßnahmen, mit denen sich negative<br />
Effekte auf LED-Leuchten verringern lassen:<br />
■ Die Schrauben beim Verbinden des LED-Boards mit dem<br />
Kühlkörper nicht zu fest anziehen.<br />
■ Drehmoment-Schraubendreher einsetzen (bei manueller Montage)<br />
oder automatische Systeme mit Drehmoment-Regelung.<br />
■ Sparsam mit Wärmeleitpaste umgehen. Keine zu dicken Pads<br />
und Thermotransferbänder verwenden.<br />
■ Wärmeleitpaste nicht manuell auftragen, sondern kontrollierte<br />
Dosierverfahren verwenden.<br />
■ Wärmeleitpaste und Thermobänder großflächig aufbringen,<br />
nicht nur unter einzelnen Komponenten wie der LED. Das verringert<br />
die Gefahr, dass sich beim Befestigen von Komponenten das<br />
Board durchdrückt.<br />
■ LEDs nicht auf unebenen, konvexen oder verzogenen Oberflächen<br />
montieren. Beim Aufbringen der LED auf dem PCB sparsam<br />
mit Lötpaste umgehen.<br />
■ Beim Design von LED-Boards dem Punkt Beachtung widmen,<br />
dass die verwendeten Materialien einen ähnlichen Wärmeausdehnungs-Koeffizienten<br />
haben.<br />
■ Auch nach Abschluss des Bestückungsvorgangs sicherstellen,<br />
dass die Platinen keinen mechanischen Belastungen ausgesetzt<br />
sind, die ein Durchbiegen zur Folge haben.<br />
■ Die Boards vor dem Trennen in einer stabilen Halterung fixieren.<br />
Bereits beim Design einer LED-Platine darauf achten, dass<br />
man die Leuchtdioden entsprechend ihrem Gewicht und ihrer<br />
Größe gleichmäßig auf dem Board verteilt. Dieses Vorgehen reduziert<br />
die Gefahr, dass sich das PCB durch Temperatureinwirkung<br />
verzieht. (rao)<br />
■<br />
Der Autor: Mitch Sayers ist Field Application Engineer<br />
bei Cree Europe in Unterschleißheim.<br />
38 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 04 / 2013<br />
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