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Lichtquellen<br />

Laser<br />

1<br />

Bild: NASA, JPL-Caltech, LANL, CNES, IRAP<br />

2<br />

Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS/LANL<br />

1) Der erste Lasertest des<br />

Chem-Cam-Instruments:<br />

Das Hintergrundbild<br />

stammt von der Nav-<br />

Cam, die runden und<br />

quadratischen Ausschnitte<br />

basieren auf<br />

Daten der Chem-Cam.<br />

2) Die Chem-Cam richtete<br />

ihren Laser auf einen<br />

Marsstein. Binnen<br />

10 Sekunden gab er<br />

30 Schüsse auf N165<br />

ab, der zuvor auf den<br />

Namen Coronation<br />

getauft worden war.<br />

Auf Expeditionsreise gehen<br />

Energie durch Kondensatoren für Hochleistungslaser auf dem Mars<br />

Das Lasermodul an Bord der Marssonde Curiosity, die im August 2012 erfolgreich auf dem Mars landete, besitzt<br />

630 Tantal-Multianoden-Kondensatoren. Woher das Modul die Energie zum Analysieren der chemischen Zusammensetzung<br />

von Marsgestein erhält, zeigt AVX im folgenden Beitrag.<br />

Die Curiosity erhält ihre Leistung statt aus üblichen Solarzellen<br />

über eine Radionuklidbatterie, die als Multi-Mission<br />

Radioisotope Thermoelectric Generator (MMRTG)<br />

bezeichnet wird. Am 20. August 2012 feuerte sie erstmals<br />

ihren Laser auf den Mars, um einen faustdicken Gesteinsbrocken,<br />

mit Namen Coronation (deutsch: Krönung) zu untersuchen.<br />

Zuverlässig Energie gewinnen<br />

Zehn Sekunden lang feuerte der Laser in der Chem-Cam (Chemistry<br />

and Camera Instrument der Mission) insgesamt 30 Pulse<br />

auf das Gestein. Jeder Puls dauerte etwa fünf Milliardstel Sekunden<br />

mit einer Leistung von über einem Megawatt. Die Anforderungen<br />

an die Energiequelle für den Laser der Chem-Cam waren<br />

extrem: Gefordert wurden sehr kompakte Abmessungen, ein geringes<br />

Gewicht und hohe Leistung; Verwendung fanden nur bewährte<br />

und hochzuverlässige Bauteile.<br />

In Zusammenarbeit mit dem IRAP (Institut de Recherche en Astronomie<br />

et Planétologie) und dem CNES (Centre National<br />

d'Études Spatiales) in Toulouse, die zum Chem-Cam-Entwicklerteam<br />

gehörten, entwickelte die Tantalum Division von AVX<br />

(Lanskroun, Tschechische Republik und Biddeford, Maine, USA)<br />

eine große Bank mit 630 Tantal-Multianoden-Kondensatoren mit<br />

470 µF / 10 V. Diese Kondensatoren weisen einen geringen äquivalenten<br />

Serienwiderstand (ESR, Equivalent Series Resistor) auf. Die<br />

Herstellung erfolgte in der ESA-zertifizierten (European Space<br />

Agency) Herstellung von AVX in Lanskroun; die anschließenden<br />

Tests führte AVX am Standort Biddeford durch. Die Bauteile<br />

durchliefen verschiedene Tests nach dem MIL-Standard.<br />

Schrittchenweise zur Gesteinsanalyse<br />

Der Laser, der Imager und das Teleskop der Chem-Cam lassen sich<br />

von der Spitze eines 2 m hohen Mastes auf Felsen oder auf den<br />

Boden in der Nähe der Sonde richten. Die Laserpulse brennen ein<br />

stecknadelkopfgroßes Loch in das bis 7 m entfernte Ziel. Das vom<br />

Laser ionisierte Material gibt dabei einen Lichtblitz ab, den das Teleskop<br />

aufnimmt. Der erfasste Lichtblitz gelangt über ein Glasfaserkabel<br />

vom Teleskop zur Body Unit. Dort erfolgt die Analyse, um<br />

die chemische Zusammensetzung des ionisierten Materials zu bestimmen.<br />

Die Body Unit ist 20 cm lang.<br />

Die Chem-Cam hat ein amerikanisch-französisches Team konzipiert,<br />

entwickelt und gebaut. Die Leitung hatten die Organisationen:<br />

Los Alamos National Laboratory in Los Alamos, New Mexico,<br />

USA, Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien,<br />

USA, CNES Centre National d’Études Spatiales (die Raumfahrtagentur<br />

der französischen Regierung) und IRAP (Institut de Recherche<br />

en Astronomie et Planétologie), Toulouse, Frankreich.<br />

JPL, eine Division des California Institute of Technology, Pasadena,<br />

verwaltet die Mars Science Laboratory Mission für das NASA<br />

Science Mission Directorate, Washington, USA.<br />

Die Forscher wollen mit den von der Sonde bereitgestellten<br />

Tools herausfinden, ob die Umweltbedingungen im Landegebiet<br />

der Sonde für Mikrolebewesen günstig sind und Rückschlüsse darauf<br />

zulassen, ob Leben existierte. (rao)<br />

n<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der AVX-Corporation.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de206ejl0413<br />

44 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 04/2013<br />

www.elektronikjournal.com

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