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Organisationswandel in der deutschen Automobilzulieferindustrie

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2.4 Funktionale Ausdifferenzierungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Zulieferpyramide<br />

Der Umstrukturierungsprozess <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie führt zu e<strong>in</strong>er Selektion<br />

von Anbieterbetrieben und zu e<strong>in</strong>er stärkeren E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung jener Betriebe <strong>in</strong> den Produktentwicklungs-<br />

und Fertigungsprozess <strong>der</strong> Endhersteller, die im oberen Bereich <strong>der</strong> Zulieferpyramide<br />

verortet s<strong>in</strong>d. So werden für diese Zulieferer zukünftig weniger Verkaufspreis und<br />

Produktqualität die entscheidenden Erfolgsfaktoren se<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>en Entwicklungs-Knowhow<br />

und Produkt-Innovationen:<br />

„Der wichtigste Wettbewerbsfaktor <strong>der</strong> Zulieferer wird <strong>in</strong> zehn Jahren ihre Entwicklungskompetenz<br />

se<strong>in</strong>. (…) Es reicht also nicht mehr, gute Qualität zum besten Preis zu<br />

liefern, son<strong>der</strong>n es ist Innovation gefragt.“ (DAHLHOFF u.a.2000: 1).<br />

Diese Erkenntnisse und Trendentwicklungen werden auch durch die Produktions<strong>in</strong>novationserhebung<br />

des ISI-Instituts belegt. Das Gutachten „Stand und Entwicklungstendenzen <strong>der</strong><br />

Produktionsmo<strong>der</strong>nisierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie“ (vgl. LAY/WALLMEIER 1999) ist<br />

für die vorliegende Untersuchung von beson<strong>der</strong>em Interesse, da <strong>in</strong> dieser Branchenstudie die<br />

Zuliefer<strong>in</strong>dustrie als Teil <strong>der</strong> Investitionsgüter<strong>in</strong>dustrie identifiziert wird und Produktionsstrukturen<br />

und -strategien mit den restlichen Unternehmen <strong>der</strong> Investitionsgüter<strong>in</strong>dustrie<br />

verglichen werden.<br />

Die Studie zeigt, dass die Unternehmen <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie den Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />

globalen Marktes weniger mit Kostensenkungsstrategien begegnen, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

mit Qualitätsverbesserungen und Innovationssprüngen. Diese sollen bei <strong>der</strong> Produktentwicklung<br />

und im Herstellungsprozeß erzielt werden (ebd.: 3). Dabei favorisieren die Kle<strong>in</strong>betriebe<br />

– also eher die Hersteller von e<strong>in</strong>fachen Produkten und Teilen – die Strategie Produktqualität<br />

(und begleitende Dienstleistungen), die Mittelbetriebe als „Fertigungsspezialisten“<br />

Prozess<strong>in</strong>novationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herstellung und die größeren Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten<br />

die Entwicklung von Produkt<strong>in</strong>novationen. Kle<strong>in</strong>e und größere Unternehmen<br />

setzen häufiger Personal im F+E-Bereich e<strong>in</strong> als mittelgroße Betriebe, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann,<br />

wenn sie komplexe Zulieferteile herstellen.<br />

Im Gegensatz zur übrigen Investitionsgüter<strong>in</strong>dustrie ist die produktionstechnische<br />

Vernetzung von Zuliefer- und Kundenbetrieben (CAD, PPS) erheblich weiter entwickelt.<br />

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