Organisationswandel in der deutschen Automobilzulieferindustrie
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und Globalisierung <strong>der</strong> Herstellung von Autos, und zweitens durch die E<strong>in</strong>führung von neuen<br />
Produkt- und Modellstrategien.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> gesättigten Absatzmärkte und wachsenden Absatzschwierigkeiten auf den alten<br />
Märkten ist gegen Ende <strong>der</strong> 90er Jahre e<strong>in</strong>e deutliche Zunahme <strong>der</strong> Auslandsaktivitäten <strong>der</strong><br />
<strong>deutschen</strong> Automobilhersteller zu beobachten, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Die<br />
Unternehmen drängen durch den Aufbau von Produktionsstandorten im Ausland auf neue<br />
Absatz- und Beschaffungsmärkte und organisieren e<strong>in</strong>en weltweiten E<strong>in</strong>kauf von<br />
Komponenten und Teilen. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Trend zum Aufbau von Produktionsstandorten<br />
außerhalb Deutschlands und Europas hat weitreichende Konsequenzen für das „obere<br />
Segment“ <strong>der</strong> Zulieferbranche. Die Marktführer <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d<br />
gezwungen, sich im erheblichen Umfang zu <strong>in</strong>ternationalisieren, wenn sie auch weiterh<strong>in</strong><br />
durch „Nie<strong>der</strong>lassungspräsenz an allen Produktionsstandorten“ e<strong>in</strong>e „wichtige Rolle als<br />
direkte Zulieferer spielen“ wollen (PRIES 1999a: 145). Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>der</strong> größere Anteil <strong>der</strong><br />
Zulieferunternehmen noch auf <strong>in</strong>ländische o<strong>der</strong> höchstens westeuropäische Aktivitäten<br />
beschränkt (PRIES 1999a: 126).<br />
Die zweite Reaktion <strong>der</strong> Hersteller auf die sich än<strong>der</strong>nden Marktbed<strong>in</strong>gungen liegt <strong>in</strong> neuen<br />
Produkt- und Modellstrategien, mit dem Ziel, e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>tensives Wachstum <strong>in</strong> den alten<br />
Märkten“ (PRIES 1999a: 129) zu ermöglichen. Die wichtigsten Verän<strong>der</strong>ungen gegenüber <strong>der</strong><br />
vorherigen Herstellungsweise s<strong>in</strong>d die<br />
• Diversifizierungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Modellpalette und Differenzierung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fahrzeugmodelle;<br />
• e<strong>in</strong>e drastische Senkung <strong>der</strong> Lieferzeiten, <strong>der</strong> Produktzyklen sowie <strong>der</strong> Entwicklungszeiten<br />
von neuen Automodellen (vgl. u.a. PAMPEL 1993: 21ff.);<br />
• e<strong>in</strong>e „doppelte“ Qualitätssteigerung: Die Verbesserung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Endprodukte,<br />
um die Marktposition im härter werdenden Wettbewerb zu stärken; dazu e<strong>in</strong>e Steigerung<br />
<strong>der</strong> Qualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion, „die „conditio s<strong>in</strong>e qua non“ (KILPER/SCHMIDT-<br />
DILCHER 1999: 2) bei <strong>der</strong> Herstellung von variantenreichen Fahrzeugen.<br />
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