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Organisationswandel in der deutschen Automobilzulieferindustrie

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5 Fazit<br />

Die vorliegende Studie basiert auf <strong>der</strong> Beobachtung, dass sich <strong>in</strong> Folge des strukturellen und<br />

globalen Wandels <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie die Beziehungen zwischen Endherstellern und<br />

Zulieferunternehmen neu konturieren. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Untersuchung stand demzufolge<br />

die Frage, ob sich das Verhältnis zwischen den Herstellern und Zulieferern im untersuchten<br />

Zeitraum <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er stärkeren Abhängigkeit o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Richtung gefestigter<br />

Kooperations- und Netzwerkstrukturen entwickelt. Die eigenen Befunde führen zu ke<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>deutigen Ergebnis: Vielmehr deuten die Erkenntnisse darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerund<br />

zwischenbetrieblichen Restrukturierungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie sowohl<br />

Kooperationen und netzwerkförmige Koord<strong>in</strong>ationen als auch enge B<strong>in</strong>dungen und damit<br />

Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Zulieferern und Endherstellern an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen.<br />

Schlanke Produktion, Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Fertigungstiefe und Konzentration auf das<br />

Kerngeschäft <strong>in</strong>tensivieren die Netzwerkbildungen, aber auch die Abhängigkeitsstrukturen:<br />

Nach SYDOW (1999) differenzieren sich hier „strategische Netzwerke“, die durch e<strong>in</strong><br />

bestimmendes „fokales Unternehmen“ und (abhängige) Netzwerkunternehmen gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d, weiter aus. Auch die vorliegende Untersuchung belegt die starke<br />

Marktposition <strong>der</strong> Endhersteller und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>flussnahme auf die Produkterstellung <strong>der</strong><br />

Zulieferunternehmen, z.B. durch Kooperationen <strong>in</strong> den Bereichen E<strong>in</strong>kauf/Beschaffung und<br />

Forschung/Entwicklung. Weitgehend unbeantwortet h<strong>in</strong>gegen bleibt die Frage, <strong>in</strong>wiefern<br />

durch Netzwerkbildung auch die Abhängigkeit <strong>der</strong> Endhersteller von (System-)Zulieferern<br />

weiter zunimmt. Demzufolge lässt sich die Richtung <strong>der</strong> aktuellen und zukünftigen<br />

Entwicklung nicht e<strong>in</strong>deutig bestimmen:<br />

• Bereits Mitte <strong>der</strong> neunziger Jahre zeichnete sich e<strong>in</strong> Wandel <strong>der</strong> Marktfeldstrategien ab,<br />

wie er <strong>in</strong> mehreren Studien für die nächsten Jahre prognostiziert wird (vgl. DAHLHOFF<br />

u.a. 2000; LAY/WALLMEIER 1999). Die Sicherung <strong>der</strong> Marktposition durch Kostenreduzierung<br />

und Ausbau <strong>der</strong> Vertriebsaktivitäten verliert an Bedeutung zugunsten e<strong>in</strong>er<br />

Ausweitung <strong>der</strong> Entwicklungskompetenz. Dies spiegelt <strong>der</strong> wachsende Wert <strong>der</strong><br />

Produktentwicklung zwischen 1994 und 1997 wi<strong>der</strong> (vg. Tabelle 6). H<strong>in</strong>gegen belegen die<br />

Daten zu Produkt<strong>in</strong>novation (vgl. Tabelle 8) die Priorität <strong>der</strong> Qualitätsverbesserung<br />

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