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Organisationswandel in der deutschen Automobilzulieferindustrie

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Neben den Globalisierungsstrategien hat vor allem <strong>der</strong> Trend zur Differenzierung <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

weitreichende Auswirkungen auf die Strukturierung des Zuliefersystems. Der Kundenwunsch<br />

(und damit Wettbewerbsfaktor) nach größerer Vielfalt <strong>in</strong> Fahrzeugen sowie<br />

Fahrzeugs- und Ausstattungsvarianten erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Flexibilisierung <strong>der</strong> Herstellung – diese<br />

allerd<strong>in</strong>gs unter Beibehaltung <strong>der</strong> Großserienfertigung. Den sche<strong>in</strong>baren Wi<strong>der</strong>spruch <strong>der</strong><br />

flexiblen Großserienfertigung versuchen die Endhersteller mittels verschiedener Strategien<br />

zu lösen, wobei die Kernstrategien (1) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Modularisierung von Fertigungse<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fahrzeugherstellung bei (2) gleichzeitiger Verlagerung <strong>der</strong> Montage kompletter Module zu<br />

den Zulieferern liegen. Die Endhersteller gehen dazu über, große Bereich des Fahrzeugs<br />

technisch <strong>in</strong> Modulen zu organisieren und diese Module (o<strong>der</strong> Systeme) vollständig von Zulieferern<br />

erstellen zu lassen. Bei <strong>der</strong> umfassenden E<strong>in</strong>führung dieses „Modular Sourc<strong>in</strong>g“<br />

können sie auf die Erfahrungen bei <strong>der</strong> Montage von Motoren und Getrieben zurückgreifen,<br />

die schon länger <strong>in</strong> hoher Variantenzahl „flexibel“ montiert wurden (SCHRAYSSHUEN 1992:<br />

112).<br />

Wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, hat <strong>der</strong> qualitative Sprung zu e<strong>in</strong>er umfassenden<br />

Modularisierung <strong>der</strong> Fahrzeugmontage und Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Fertigungstiefe<br />

erhebliche Folgen für die Zuliefer<strong>in</strong>dustrie, die sich<br />

a) auf <strong>der</strong> betrieblichen (Mikro-)Ebene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden Wandel <strong>der</strong> Aufgaben und<br />

Arbeitsweisen vor allem bei den direkten Zulieferern, und<br />

b) auf <strong>der</strong> Mesoebene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden Strukturwandel und <strong>der</strong> Herausbildung e<strong>in</strong>er<br />

hierarchischen Zulieferpyramide äußerte.<br />

2.2 Neue betriebliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die direkten Zulieferer<br />

Auf <strong>der</strong> Mikroebene stellen sich die höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen jenen Zulieferbetrieben, die nun<br />

zum Modul- o<strong>der</strong> Systemlieferant – dem sogenannten „first tier supplier“ – heraufgestuft<br />

werden und damit <strong>in</strong> zentralen Unternehmensbereichen erhebliche Anpassungsleistungen<br />

vollbr<strong>in</strong>gen mussten.<br />

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