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Organisationswandel in der deutschen Automobilzulieferindustrie

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gegenüber <strong>der</strong> „Neuerf<strong>in</strong>dung“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktentwicklung sowie e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Marktautonomie <strong>der</strong> Komponenten- und Teilezulieferer. In Technik, Innovation und<br />

Organisation h<strong>in</strong>ken die Zulieferer am unteren Ende <strong>der</strong> Pyramide <strong>der</strong> Entwicklung<br />

h<strong>in</strong>ter den großen Systemlieferanten und Endhersteller h<strong>in</strong>terher (vgl. LAY/WALLMEIER<br />

1999: 11).<br />

• Die Lean Management-Debatte zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> neunziger Jahre ist auch an <strong>der</strong> Zulieferer<strong>in</strong>dustrie<br />

nicht vorbeigegangen. Gruppenarbeitsmodelle sowie In- und Outsourc<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d<br />

sowohl bei den Zulieferbetrieben als auch bei den Endherstellern verbreitet. Dabei<br />

deuten die im Vergleich zur Masch<strong>in</strong>enbaubranche höheren Angaben zur Verbreitung von<br />

Gruppenarbeit auf die E<strong>in</strong>flussnahme und den „Vorbildcharakter“ <strong>der</strong> Automobilproduzenten<br />

h<strong>in</strong> (vgl. Tabelle 20). Ebenso s<strong>in</strong>d die steigenden Werte von In- und<br />

Outsourc<strong>in</strong>g-Aktivitäten Ausdruck enger Hersteller-Zulieferer-Beziehungen und neuer<br />

Beschaffungsstrategien (vgl. Tabellen 16 und 18): Von den Automobilproduzenten<br />

ausgelagerte Aufgaben und Fertigungsbereiche werden zu Insourc<strong>in</strong>g-Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die Zulieferbetriebe.<br />

• Die Reorganisation <strong>der</strong> Zuliefer<strong>in</strong>dustrie stellt hohe Ansprüche an die Flexibilität,<br />

Anpassungskraft und Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetriebe. In dieser<br />

Situation werden Kooperationen und Allianzen zu entscheidenden Erfolgsfaktoren. Die<br />

Daten des NIFA-Panels deuten auf e<strong>in</strong>e wachsende Kooperationsbereitschaft und -notwendigkeit<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche h<strong>in</strong>. Dies betrifft die horizontale Ebene, aber auch<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die vertikalen Beziehungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zuliefererpyramide: Feste<br />

Lieferbeziehungen und unternehmensübergreifende Netzwerke <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produkterstellung<br />

und -entwicklung s<strong>in</strong>d die hervorstechendsten Charaktermerkmale <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zuliefer<strong>in</strong>dustrie und - verglichen mit den Angaben <strong>der</strong> Unternehmen des Masch<strong>in</strong>enbaus<br />

- sehr stark ausgeprägt.<br />

Die hier bilanzierten Erkenntnisse auf Grundlage <strong>der</strong> NIFA-Paneldaten zeigen den Beg<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong>es Entwicklungsprozesses auf, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> den kommenden Jahren weiter verstärken wird:<br />

Die Umstrukturierung <strong>der</strong> Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie, die e<strong>in</strong>en tief greifenden Wandel<br />

<strong>in</strong>terner und externer Organisationsstrukturen zur Folge hat. Kurze Produktzyklen,<br />

permanenter Innovationsdruck und hohe Flexibilitätserfor<strong>der</strong>nisse bei wachsendem<br />

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