Magazin 197805
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wünscht, selbst wenn dieselbe nur<br />
in einer schriftlichen Erklarung bestände,<br />
daß man sich nach Gründung<br />
des Vereins an denselben anzuschließen<br />
beabsichtige."<br />
Diese am 18. Juli 1853 stattgefundene<br />
Versammlung wird in der Geschichte<br />
des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
als Gründungsversammlung geführt.<br />
Die dort beschlossene nächste Feuerwehrversammlung<br />
1854 in Ulm a. D.<br />
wird künftig als 1. Deutscher Feuerwehrtag<br />
registriert und die folgenden<br />
Deutschen Feuerwehrtage laufend<br />
fortnumeriert. C. D. Magirus schreibt<br />
in seinem 1877 im Selbstverlag herausgegebenen<br />
Buch " Das Feuerlöschwesen<br />
in allen seinen Thei1en ":<br />
"Aus einem kleinen Anfang im Jahr<br />
1853 sind die deutschen Feuerwehrversammlungen<br />
nach und nach zu<br />
großartigen Versammlungen herangewachsen:<br />
die Landes- und Bezirks<br />
Versammlungen begannen erst mit<br />
Anfang der 60er Jahre, sind aber jährlich<br />
nach Zahl und Umfang gewachsen<br />
, so daß gegenwärtig in Jedem<br />
Jahre etwa 20 größere und eine nicht<br />
mehr zu übersehende Anzahl kleinerer<br />
Versammlungen abgehalten werden.<br />
Es ist schon angezweifelt worden.<br />
ob es berechtigt sei , die deutschen<br />
Feuerwehr-Versammlungen von der<br />
ersten Versammlung in Plochingen<br />
vom Jahr 1853 an zu datieren. Dies<br />
erscheint aber bei genauer Kenntnis<br />
der Umstände zweifellos: denn hier<br />
entscheidet nicht die Zahl der Teilnehmer,<br />
sondern der Umstand, daß<br />
von Plochingen an auf jedem Feuerwehrtag<br />
Zeit und Ort fur die nächste<br />
Zusammenkunft bestimmt wurden."<br />
Obwohl in der Ausschreibung vom<br />
18. 6. 1853 als Ziel die Konstitu ierung<br />
eines Vereins genannt wa" kam es<br />
offensichtlich nicht dazu. Es entstand<br />
zunächst nur ein loser Zusammenschluß,<br />
dergestalt, daß bei der stattfindenden<br />
Versammlung der Ort der<br />
nächsten Versammlung festgelegt<br />
und der Kommandant der Feuerwehr<br />
des gastgebenden Ortes die Einladung<br />
besorgte und den Vorsitz führte.<br />
Bemerkenswert ist, daß bereits beim<br />
3. Deutschen Feuerwehrtag 1859 in<br />
Karlsruhe die Schaffung eines Organes<br />
für Publikation beschlossen und<br />
bereits 1860 durch Gründung der wöchentlich<br />
erscheinenden "Deutschen<br />
Feuerwehrzeitung" im Verlag Kitzinger,<br />
später im Verlag W. Kohlhammer,<br />
Stuttgart, realisiert wurde. Die Deutsche<br />
Feuerwehrzeitung stellte 1920,<br />
bedingt durch die politische Veränderung<br />
nach dem 1. Weltkrieg, ihr Erscheinen<br />
ein .<br />
-<br />
Pferdebespannte Spritzen verl asse n die Feuerwac he in München.<br />
Die erste Jugendfeuerwe hr wurde 1882 In Oevenum auf der Insel Föhr gegründel Unser<br />
historisch es Foto zeigl diese Jugendwehr anläßllch des 50jährigen Gründungsfestes<br />
Im Jahre 1932.<br />
Beim 5. Deutschen Feuerwehrtag 1862<br />
in Augsburg wurde die Bildung von<br />
Landesfeuerwehrausschüssen beschlossen.<br />
In Ausführung dieses Beschlusses<br />
erfolgte die Gründung von<br />
Landesfeuerwehrverbänden, nämlich<br />
1863 der Württembergische Landesfeuerwehrverband<br />
1863 der Badische Landesfeuerwehrverein<br />
1864 der Sächsische Landesfeuerverband<br />
1868 der Bayerische Feuerwehrverband<br />
1868 der Niedersächsische Provinzial<br />
Feuerwehrverband.<br />
In anderen deutschen Landen<br />
brau chte es z. T. noch geraume Zeit,<br />
bis dort auch Feuerwehrverbände<br />
zustande gekommen waren.<br />
Die Entwicklung<br />
im Ka iserre ich 1870-1918<br />
Die Veränderung der pOlitisChen<br />
Landschaft im deutschen Sprachraum<br />
nach dem deutsch-französischen Krieg<br />
1870/ 71 bewirkte eine weitere positive<br />
Entwicklung des Feuerwehrwesens.<br />
Der Zusammenschluß der Feuerwehren<br />
deutscher Zunge wurde vor über<br />
hundert Jahren auch auf Deutsch<br />
Österreich ausgedehnt, und der<br />
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