Magazin 197805
Magazin 197805
Magazin 197805
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
mit Feuer verantwortungsvoll zu berücksichtigen.<br />
Besonders bei einer<br />
zunehmenden Dürre in Wald und<br />
Flur genüge häufig die kleinsie<br />
Unachtsamkeit - von der weggeworfenen<br />
Zigarettenkippe bis zum Grillen<br />
- um in kürzester Zeit einen Waldbrand<br />
von nicht abschätzbaren Ausmaßen<br />
entstehen zu lassen.<br />
Im vergangenen Jahr betrug der Anteil<br />
der Brände in Nordrhein-Westfalen,<br />
die durch Fahrlässigkeit entstanden<br />
waren, trotz eines Rückganges<br />
von 6366 (1976) auf 5243 noch immer<br />
17 Prozent aller Schadenfeuer. Aus<br />
diesem Grund bittet der Innenminister<br />
Erwachsene und Jugendliche nicht<br />
nur um Sorgfalt im Umgang mit Feuer,<br />
sondern auch darum, Kinder über<br />
diese Gefahren aufzuklären. Denn<br />
1977 wurden allein 1674 Brände<br />
durch Kinder verursacht. Durch<br />
Brandstiftung entstanden 3045<br />
Brände (= 9,9 % aller Schadenfeuer).<br />
An der Spitze der Ursachen aller<br />
Brände, die 1977 registriert wurden,<br />
standen noch Feuer-, Licht- und<br />
Wärmequellen (10 %), anschließend<br />
bauliche, betriebliche und maschinelle<br />
Mängel (5,9 %) und schadhafte<br />
elektrische Anlagen oder Geräte<br />
(5,6 %). Bei allen Einsätzen wurden<br />
im vergangenen Jahr 1461 Feuerwehrmänner<br />
verletzt, einer kam ums<br />
Leben.<br />
Neben der Brandbekämpfung haben<br />
die nord rhein-westfälischen Feuerwehren<br />
56935 technische Hilfeleistungen<br />
durchgeführt und dabei 5899<br />
Menschen und 4561 Tiere aus Notlagen<br />
befreit. Außerdem wurden knapp<br />
eine Million Kranken- oder Rettungstransporte<br />
und 7060 Blutkonserven<br />
Transporte registriert.<br />
Einschließlich der Werk- und Betriebsfeuerwehren<br />
gibt es derzeit<br />
in Nordrhein-Westfalen 708 Wehren<br />
mit 97 140 Feuerwehrmännern. Ihnen<br />
zahlte das Land zur Beschaffung<br />
von Fahrzeugen und Geräten , zur<br />
Errichtung von Feuerwachen und<br />
anderen Gebäuden Beihilfen in Höhe<br />
von mehr als 26 Millionen Mark.<br />
Innenminister Dr. Hirsch dankte allen<br />
Feuerwehren für ihre hervorragenden<br />
Leistungen. Durch ihre ständige Einsatzbereitschaft,<br />
die oftmals den Verlust<br />
vieler Freizeitstunden bedeutet<br />
habe, und durch entsc hlossenes<br />
Handeln seien zahlreiche kleine<br />
Brände bereits im Keim erstickt und<br />
größere Katastrophen vermieden<br />
worden.<br />
MdB Möllemann: Zivilschutz<br />
findet zu wenig Beachtung<br />
Der sicherheitspolitische Sprecher<br />
der F.D.P.-Bundestagsfraktion, Jürgen<br />
W. MÖllemann, hat angeregt,<br />
Kriegsdienstverweigerer zum Zivilschutz<br />
heranzuziehen. In einem Interview<br />
wies MöHemann darauf hin,<br />
daß im Grundgesetz die Möglichkeit<br />
aufgezeigt sei, ein Zivilschutzkorps<br />
zu schaffen . Es sei zu bedauern, daß<br />
der Schutz der Zivilbevölkerung gegenüber<br />
der militärischen Verteidigung<br />
zu wenig Beachtung finde.<br />
Der F.D.P.-Abgeordnete trat dafür<br />
ein, nach dem Karlsruher Urteil über<br />
die Wehrnovelle bei der Neufassung<br />
des Gesetzes eng mit der CDU / CSU<br />
Opposition zusammenzuarbeiten.<br />
Diese Haltung werde nicht nur durch<br />
die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat<br />
bestimmt, betonte MÖllemann,<br />
sondern vielmehr auch durch die<br />
allgemeine Dienstverdrossenheit der<br />
jungen Generation. Ein auf breiter<br />
Basis verabschiedetes neues Gesetz<br />
zum Zivildienst würde ein Signal für<br />
die Diskussion aller Parteien mit den<br />
jungen Staatsbürgern über die Notwendigkeit<br />
von Diensten für den<br />
Staat setzen.<br />
Die Anregung des F.D.P.-Wehrexperten<br />
findet auch bei den Unionsparteien<br />
Anklang. Der verteidigungspolitische<br />
Sprecher der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion,<br />
Wörner, nannte den<br />
Vorschlag MÖllemanns " sehr interessant".<br />
Vier neue Löschfahrzeuge<br />
für die Freiwilligen Feuer.<br />
wehren in Bremen<br />
Neben der Berufsfeuerwehr gibt es<br />
im Land Bremen 21 freiwillige Wehren<br />
mit 650 Helfern. " Ohne diese<br />
Männer" , so stellte Ud. Branddirektor<br />
Jörn Braun bei der Übergabe von<br />
vier neuen Löschfahrzeugen fest,<br />
"wäre ein ausreichender Brandschutz<br />
nicht gewährleistet". Daß sie vor allem<br />
als notwendige Reserve bei<br />
Großeinsätzen und Kalastrophenfällen<br />
, aber auch in normalen Zeiten ,<br />
immer wieder gebraucht werden ,<br />
läßt sich leicht von den Einsatzzahlen<br />
ablesen. Bis zu 40mal mußten einige<br />
der Wehren im vergangenen Jahr<br />
ausrücken . Es versteht sich, daß viele<br />
Einsätze mitten in die Nachtstunden<br />
fielen und die Helfer überraschend<br />
aus den Federn mußten.<br />
Solch selbstlosen Einsatz läßt sich<br />
die Freie Hansestadt Bremen etwas<br />
kosten. 600000 DM waren ihr die<br />
neuen Löschfahrzeuge wert, die d ie<br />
vier Freiwilligen Feuerwehren in Bremen<br />
erhielten .<br />
Es handelt sich um vier Löschgruppenfahrzeuge<br />
in schwerer Ausführung,<br />
nach dem neuesten Stand der<br />
Technik entwickelt und gebaut. Die<br />
Ausrüstung der für Lösch- und Hilfeleistungseinsätze<br />
bestimmten Fahrzeuge<br />
entspricht der gültigen Normvorschrift.<br />
Zusätzlich ist jedes Löschgruppenfahrzeug<br />
mit Geräten und<br />
Einrichtungen für technische Hilfeleistungen<br />
bestückt.<br />
Berlin verleiht Ehrenzeichen<br />
für besondere Verdienste<br />
Helfer im Berliner Katastrophenschutz<br />
werden künftig neue Ehrenzeichen<br />
für besondere Verdienste erhalten:<br />
das Silberne Ehrenzeichen am Bande<br />
nach zehnjähriger Dienstzeit und<br />
das Goldene Ehrenzeichen nach<br />
25jähriger Dienstzeit. Diese Auszeichnungen<br />
wurden für Helfer bei der<br />
Freiwilligen Feuerwehr, den privaten<br />
Hilfsorganisationen und beim Technischen<br />
Hilfswerk geschaffen. Ein Sonder-Steck-Kreuz<br />
ist für Feuerwehrund<br />
Polizeibeamte gedacht, die ihr<br />
Leben eingesetzt haben, um Menschen<br />
zu retten .<br />
Alle drei Zeichen tragen auf der<br />
Rückseite die Inschrift " Für Hilfe<br />
in Not - Land Berlin".<br />
Katastrophenschutzgesetz<br />
für Hessen im Landtag<br />
beraten<br />
Eine zusammenfassende gesetzliche<br />
Regelung des friedensmäßigen Katastrophenschutzes<br />
für Hessen ist in<br />
einem neuen Gesetz vorgesehen ,<br />
das Ende April in erster Lesung den<br />
Wiesbadener Landtag passierte.<br />
Die Notwendigkeit der Regelung unterstrich<br />
Innenminister Ekkehard<br />
Gries (F.D.P.) mit dem Hinweis auf<br />
die Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen,<br />
die deutlich gemacht habe,<br />
daß es zum bestmöglichen Schutz<br />
des Bürgers einer klaren gesetzlichen<br />
Bestimmung und des Zusammenwirkens<br />
aller am Katastrophenschutz<br />
beteiligten Kräfte bedürfe. Das Land<br />
Hessen sei zwar in den letzten Jahren /<br />
3