Magazin 197805
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solchen Organisation. Diese Unterschiedlichkeit<br />
ist auch heute noch<br />
in der Gesetzgebung und in gewissen<br />
Organisationsstrukturen der Feuerwehren<br />
in den Ländern spürbar.<br />
Einheitlichkeit bestand jedoch in den<br />
drei westlichen Zonen hinsichtlich<br />
der Entflechtung von der Polizei, in<br />
der Zuordnung der Feuerwehren zu<br />
den Gemeinden als deren Einrichtung<br />
und in der Aufsicht der Länder über<br />
das kommunale Feuerwehrwesen.<br />
Im Rahmen des Oemokratisierungsprozesses<br />
ließen die Besatzungsmächte<br />
in einzelnen Ländern auch<br />
als Selbstverwaltungsmaßnahme die<br />
Bildung von Feuerwehrverbänden<br />
zu.<br />
Ungebrochen aber haben die Deutschen<br />
Feuerwehren den Geist der<br />
Nächstenliebe und der human itären<br />
Hilfeleistung auch in den nicht leichten<br />
Zeitläuften der Armut und der<br />
Staatslosigkeit hinübergerettet in die<br />
Neuordnung, die mit der Bildung der<br />
Bundesrepublik Deutschland begann.<br />
Nicht nur das Gefühl der Zusammengehörigkeit,<br />
der Wunsch nach Erfahrungsaustausch<br />
und das Bedürfnis<br />
nach besserer Ausbildung und Technologie<br />
veranlaßten Führungskräfte<br />
der Feuerwehren in allen Bundesländern.<br />
den Gedanken zur Wiedergründung<br />
des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
im Jahre 1950 aufzunehmen,<br />
sondern es waren die berechtigten<br />
Forderungen auf Mitbeteiligung bei<br />
der Gesetzgebung über das Feuerlöschwesen<br />
in den Ländern, das Mitwirken<br />
bei Normung, Ausrüstung und<br />
Ausbildung und bei der Vorbereitung<br />
von ersten Maßnahmen zum Schutze<br />
der Zivilbevölkerung. Unter diesen<br />
Aspekten fanden erstmals im Sommer<br />
1950 Gespräche über eine mögliche<br />
übergebietliehe Zusammenarbeit mit<br />
Vertretern der Länder Schieswig-Holstein<br />
, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen<br />
, Hessen und Baden-Württemberg<br />
in Stuttgart statt. Dieses erste Gesprach<br />
führte über eine Reihe weiterer<br />
Verhandlungen dann zur Bildung einer<br />
" Arbeitsgemeinschaft der Landesfeuerwehrverbände"<br />
(AGL) , die sich im<br />
März 1951 in Münster i. W. konstituierte.<br />
Nach einer weiteren Sitzung im<br />
Juni 1951 in Kassel , welche der inne-<br />
Praktische Ausbildung<br />
bei der Feuerwehr<br />
in Köln.<br />
ren Ausrichtung diente, beschloß die<br />
AGL auf ihrer Tagung am 4. Oktober<br />
1951 in Limburg a. d. L., den früheren<br />
Deutschen Feuerwehrverband (DFV)<br />
wieder erstehen zu lassen und erließ<br />
am 25. Nove mber 1951 einen Aufruf<br />
mit einer Einladung an alle Deutschen<br />
Feuerwehren auf den 12. und 13. Januar<br />
1952 nach Fulda, um dort den<br />
Deutschen Feuerwe hrverband wiederzugründen.<br />
Am Samstag, dem 12. Januar 1952,<br />
traten die Delegierten der Landesfeuerwehrverbände<br />
unter dem Vorsitz<br />
von Stadtbrandmeister Hülser im großen<br />
Saal der Orangerie von Fulda<br />
zusammen, billigten einstimmig den<br />
vom vorbereitenden Ausschuß vorgelegten<br />
Entwurf einer Satzung des<br />
Deutschen Feuerwehrverbandes und<br />
wählten einstimmig das Präsidium.<br />
Dieses setzte sich zusammen aus dem<br />
Präsidenten Albert Bürger (Rottweil),<br />
dem 1. Vizepräsidenten Hermann Hülser<br />
(Viersen), dem 2. Vizepräsidenten<br />
Heinrich Ahrberg (Grasdorf), dem<br />
3. Vizepräsidenten Jonny Matthiesen<br />
(Keitum), den Beisitzern Ludwig Hehn<br />
(Achern), Ferdinand Gutberiet (Fulda)<br />
und Philipp Pfaff (Wixhausen) sowie<br />
dem Schatzmeister Richard Seybold<br />
(GÖppingen). Am gleichen Tage löste<br />
sich die Arbeitsgemeinschaft der Landesfeuerwehrverbände<br />
(AGL) auf. Am<br />
Sonntag, dem 13. Januar 1952, trat<br />
der wiedererstandene Deutsche Feuerwehrverband<br />
in Fulda mit einer eindrucksvollen<br />
Kundgebung zum ersten<br />
Male an die Öffentlichkeit.<br />
Der Deutsche Feuerwehrverband gehörte<br />
bis zum Jahre 1938 dem im Jahr<br />
1904 gegründeten Internationalen<br />
Komitee für vorbeugenden Brandschutz<br />
und Feuerwehrwesen - CTlF<br />
(Sitz Paris) an . Es war deshalb den<br />
Initiatoren für die Wiedergründung<br />
des DFV ein besonderes Anliegen,<br />
wieder in diese Organisation aufgenommen<br />
zu werden, auch um eine<br />
Diskriminierung der geläuterten bundesdeutschen<br />
Feuerwehren auszuschließen.<br />
Durch Vermittlung des<br />
Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes<br />
wurde der Deutsche Feuerwehrverband<br />
schon wenige Monate<br />
nach seiner Wiedergründung am<br />
21. August 1952 auf dem Kongreß<br />
des CTiF in Bern wieder in dasselbe<br />
aufgenommen.<br />
26 Jahre sind seit der Wiedergründung<br />
des DFV vergangen. Im Brand- und<br />
Katastrophenschutz der Bundesrepublik<br />
Deutschland ist er ein tragendes<br />
Element geworden. Es ist gelungen,<br />
durch Zusammenfassung der drei<br />
Sparten der Feuerwehren im DFV,<br />
Freiwillige Feuerwehren, Berufsfeuerwehren<br />
und Werksfeuerwehren, eine<br />
Gesamtvertretung der Feuerwehren<br />
der Bundesrepublik zu gewinnen.<br />
Seine Funktionen, den Gedanken des<br />
humanitären Dienens in unserem Volk<br />
wachzuhalten, durch seine Mitglieder<br />
dem Nächsten in jeder Not zu helfen<br />
und mit ihnen das Feuerwehr- und<br />
Rettungswesen stets zu fördern und<br />
zu verbessern, wird er auch in der<br />
Zukunft erfullen zum Wohle der Deutschen<br />
Nation, der Freiheit und des<br />
Friedens.<br />
Bereitstellung des personellen<br />
Kräftebedarfs<br />
Oie Deutsche Jugendfeuerw ehr<br />
Alle Arbeit des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
wäre nutzlos, wenn es nicht<br />
gelänge, immer wieder den personellen<br />
Kräftebedarf der Feuerwehren<br />
sicherzustellen. Auch dieses Problem<br />
wurde vom Deutschen Feuerwehrverband<br />
schon früh erkannt. Im Rahmen<br />
der Vortragsveranstaltungen beim<br />
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