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Magazin 197805

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warnDIenST<br />

@<br />

Fachkräfte für Arbeitssicher.<br />

heit im Warndienst<br />

Nach § 16 des Gesetzes über<br />

Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure<br />

und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

(ASiG) vom 12. Dezember<br />

1973 ist auch in Verwaltungen und Betrieben<br />

des öffentlichen Dienstes<br />

und der sonstigen Körperschaften<br />

ein den Grundsätzen dieses Gesetzes<br />

gleichwertiger sicherheitstechnischer<br />

Arbeitsschutz zu gewährleisten. Das<br />

Vorhandensein eines Sicherheitsbeauftragten<br />

gem. RVO § 719 schließt<br />

nicht aus, daß auch Fachkräfte für<br />

Arbeitssicherheit ihre Aufgaben<br />

wahrnehmen.<br />

Diese Fachkräfte sollen - so § 6<br />

ASiG - den Arbeitgeber in bezug<br />

auf Arbeitsschutz und Unfallverhütung<br />

und in allen Fragen der Arbeitssicherheit<br />

einschließlich der menschengerechten<br />

Gestaltung der Arbeit<br />

untersfützen. Sie sollen den Arbeitgeber<br />

und die von diesem beauftragten,<br />

für den Arbeitsschutz und die<br />

Unfallverhütung verantwortlichen<br />

Personen beraten.<br />

Diese Beratung umfaßt folgende Gebiete:<br />

a) Planung, Ausführung und Unterhaltung<br />

von Betriebsanlagen, von<br />

sozialen und sanitäre Einrichtungen;<br />

b) Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln<br />

und die Einführung von<br />

Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen ;<br />

c) Gestaltung der Arbeitsplätze, des<br />

Arbeitsablaufs, der Arbeitsumgebung<br />

und sonstige Fragen der Wissenschaft<br />

über die Anpassung der Arbeit<br />

an den Menschen.<br />

Die sicherheitstechnische Überprüfung<br />

der Betriebsanlagen und der<br />

technischen Arbeitsmittel vor der<br />

Inbetriebnahme - und der Arbeitsverfahren<br />

vor ihrer Einführung - gehört<br />

zum Arbeitsbereich der Fachkräfte<br />

für Arbeitssicherheit, ebenso die Beobachtung<br />

der Durchführung des<br />

Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung.<br />

Den Fachkräften ablieg I es,<br />

die Arbeitsstätten in regelmäßigen<br />

Abständen zu begehen. Festgestellte<br />

Mängel müssen sie dem Arbeitgeber<br />

oder den für den Arbeitsschulz und<br />

die Unfallverhütung verantwortlichen<br />

Personen mitteilen, Maßnahmen zur<br />

Beseitigung dieser Mängel vorschla-<br />

gen und auf deren Durchführung<br />

hinwirken. Sie müssen darauf achten,<br />

daß die Körperschutzmittel latsächlieh<br />

benutzt werden.<br />

Die Ursachen von Arbeitsunfällen<br />

sollen von ihnen untersuchl, die Untersuchungsergebnisse<br />

erfaßt und<br />

ausgewertet werden. Dem Arbeitgeber<br />

sollen die Fachkräfte Maßnahmen<br />

zur Verhütung solcher Arbeitsunfälle<br />

vorschlagen.<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit sollen<br />

ferner darauf hinwirken, daß sich<br />

alle Beschäftigten so verhalten, wie<br />

dies den Anforderungen des Arbeitsschutzes<br />

und der Unfallverhütung<br />

entspricht. Insbesondere sollen die<br />

Fachkräfte die Beschäftigten über<br />

die Unfall- und Gesundheitsgefahren,<br />

denen sie bei der Arbeit ausgesetzt<br />

sind, über die Schutzeinrichtungen<br />

und -maßnahmen belehren und bei<br />

der Schulung der Sicherheitsbeauftragten<br />

mitwirken.<br />

Um den sicherheitstechnischen Arbeitsschutz<br />

in den Warnämtern zu<br />

gewährleisten, wurden die Sachgebietsleiter<br />

S 5 (Masch-Ing) der Warnämler<br />

durch das Bundesamt für Zivilschutz<br />

im Einvernehmen mit dem<br />

Bezirkspersonalrat zu Arbeitssicherheitskräften<br />

bestellt.<br />

Diese Bestellung setzt voraus, daß<br />

die Sachgebielsleiter sich die für<br />

die Wahrnehmung des sicherheitstechnischen<br />

Dienstes erforderlichen<br />

Fachkenntnisse durch Ausbildungslehrgänge<br />

verschaffen konnten. Solche<br />

Ausbildungslehrgänge fanden<br />

in den Monaten Dezember 1977 und<br />

Januar/ Februar 1978 statt. Es waren<br />

vier einwöchige Lehrgänge, die von<br />

der Bundesansialt für Arbeitsschutz<br />

und Unfallforschung (BAU), Dortmund,<br />

im Schulungszentrum Wart<br />

bei Nagold im Schwarzwald durchgeführt<br />

wurden.<br />

Oie Themen im einzelnen:<br />

- Grundlagen des Arbeitsschutzes<br />

- Über- und außerbetriebliche<br />

Arbeitsschutzeinrichtungen<br />

- Aufgaben und Arbeitsweise der<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

- Gefährdungsermittlung (Einzeiunfalluntersuchung)<br />

- Einführung in die Sicherheitstechnik<br />

I (Einschaltung in die Planung)<br />

- Grundlagen des Arbeitsschutzrechts<br />

(Gesetze, Verantwortung, Haftung)<br />

- Psychologie der Arbeitssicherheit<br />

(Mitarbeiterinformation ,-motivation,<br />

-führung)<br />

- Innerbetrieblicher Transport und<br />

Verkehr<br />

- Persönliche SChutzausrüstung<br />

- Gesundheitsgefährliche Arbeitsstoffe<br />

(Gase, Dämpfe, Stäube)<br />

- Gefahren des elektrischen Siromes<br />

- Brand und Explosionsgefahren<br />

(Experimenlalvortrag)<br />

- Arbeitsmedizinische Probleme für<br />

Sicherheitsfachkräfte<br />

- Grundlagen der menschengemäßen<br />

Gestaltung von Arbeitsplatz, -umgebung,<br />

-prozeß (Lärm, Klima, Beleuchtung)<br />

- Organisation und Durchführung<br />

der betrieblichen Sicherheitsarbeit<br />

- Erslellung von betrieblichen Sicherheitsprogrammen<br />

mit Fallstudien<br />

- Arbeitsschutzrecht und Rechtsfragen<br />

- Belriebl iehe Unfallslatistik<br />

- Gefährdungsanalyse (Einführung)<br />

- Gefährdungsanalyse<br />

(Fall beispiel eines betrieblichen Sicherheitsprogramms)<br />

Lehr-, Gesprächs- und Diskussionslechnik<br />

(bezogen auf die Durchsetzung von<br />

AS-Forderungen)<br />

- Grundlagen der menschengemäßen<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes und<br />

arbeitssicherheitsbezogene Ergonomie<br />

- Sicherheitstechnik 11<br />

(Methoden und Anwendung der Sicherheilstechnik)<br />

- Sicherheitstechnik 111<br />

(Verfahren der Sicherheitstechnik,<br />

Mitwirkung der Sicherheitsfachkraft)<br />

- Vorbeugender Brandschutz und<br />

Brandbekämpfung<br />

- Arbeitsschutz durch geplante Instandhaltung<br />

- Gesundheitsgefahrliche Arbeitssloffe<br />

11 (Schutzmaßnahmen/ Einführung<br />

in den Strahlenschutz)<br />

- Systematische Betriebsbegehungen<br />

(Erslellung und Anwendung von Kontrollisten)<br />

J. M.<br />

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