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WTS Journal #4/2013 - WTS Aktiengesellschaft ...

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TAX LEGAL CONSULTING<br />

Internationales<br />

wie zum Beispiel jene des IDW. Klargestellt<br />

wurde aber, dass die Cashflows nach<br />

Steuern (und nicht auf operativer Basis)<br />

zu ermitteln und bei Bewertungen zu<br />

berücksichtigen seien. Auch der z. B. aus der<br />

Funktionsverlagerungsverordnung bekannte<br />

zweiseitige Bewertungsansatz wurde<br />

etwas gestärkt, bleibt aber zu unspezifisch.<br />

Bewertungsfragen dürften in der Praxis<br />

zunehmend relevant werden, da einseitige<br />

Verrechnungspreismethoden und<br />

„Comparability Studies“ im Gegensatz<br />

zum ersten Entwurf eher nachrangig zur<br />

Ermittlung der fremdvergleichskonformen<br />

Vergütung von „intangible assets“ herangezogen<br />

werden sollen.<br />

Kontakt:<br />

StB Maik Heggmair,<br />

München,<br />

maik.heggmair@wts.de<br />

OECD<br />

9c | OECD veröffentlicht White Paper zum Thema Verrechnungspreisdokumentation |<br />

Autor: Andreas Riedl, Frankfurt<br />

Ziel: Erhöhte Transparenz<br />

für Steuerbehörden<br />

OECD schlägt koordinierten<br />

Dokumentationsansatz<br />

vor<br />

Am 30.07.<strong>2013</strong> hat die OECD ein White<br />

Paper zum Thema Verrechnungspreisdokumentation<br />

veröffentlicht. Das White<br />

Paper steht in direktem Zusammenhang<br />

mit dem Aktionsplan, den die OECD zum<br />

Thema BEPS veröffentlicht hat (vgl. <strong>WTS</strong><br />

<strong>Journal</strong> 03/<strong>2013</strong>) und dem G8-Treffen<br />

im Juni <strong>2013</strong> in Lough Erne. Eines der<br />

Ziele des BEPS-Aktionsplans ist es, die<br />

Transparenz für Steuerbehörden durch<br />

veränderte Regeln bezüglich der Verrechnungspreisdokumentation<br />

zu erhöhen.<br />

Aus der Verlautbarung des G8-Gipfels geht<br />

der Wunsch nach einer standardisierten<br />

Dokumentationsvorlage hervor, in der international<br />

aufgestellte Unternehmen die<br />

Gewinnaufteilung und Steuerzahlungen<br />

in den einzelnen Konzerngesellschaften<br />

dokumentieren müssen.<br />

Das White Paper untersucht zuerst die<br />

Dokumentationsrichtlinien einzelner ausgewählter<br />

Länder und die Vorgaben durch<br />

internationale Organisationen. Hieraus<br />

konnte die OECD ableiten, dass die Dokumentationsvorschriften<br />

in den einzelnen<br />

Ländern stark voneinander abweichen.<br />

Dies führt dazu, dass es Unternehmen<br />

schwer fällt, ihren Dokumentationsprozess<br />

zu vereinheitlichen und in jedem Land<br />

separate Vorkehrungen getroffen werden<br />

müssen. Weiterhin fokussieren sich die<br />

Dokumentationsvorschriften in vielen<br />

Ländern auf lokale Vorgänge, wodurch es<br />

den Steuerbehörden schwerfällt, Verrechnungspreisrisiken<br />

zu beurteilen, da sie<br />

über kein Gesamtbild verfügen. Das White<br />

Paper schlägt daher einen koordinierten<br />

Dokumentationsansatz vor, der sich an<br />

das europäische Country- und Masterfile-<br />

Konzept anlehnt. Für diesen Ansatz hat<br />

die OECD im White Paper bereits einen<br />

Gliederungsentwurf erarbeitet, der vor<br />

allem im Bereich des Masterfiles deutlich<br />

umfangreicher ist als der europäische<br />

Ansatz. Dies soll dazu führen, dass sich<br />

die Steuerbehörden ein umfassendes<br />

Gesamtbild der wirtschaftlichen Situation<br />

im Konzern machen können.<br />

Insgesamt sind die Bemühungen der OECD<br />

zu begrüßen, da eine Vereinheitlichung<br />

der Dokumentationsstandards zu geringeren<br />

Kosten für die Verrechnungspreisdokumentation<br />

innerhalb von Unternehmensgruppen<br />

führen kann. Es besteht<br />

allerdings auch die Gefahr, dass durch die<br />

zusätzlichen Informationsanforderungen<br />

auf Unternehmensseite ein erhöhter Aufwand<br />

für die Verrechnungspreisdokumentation<br />

entstehen kann. Zusätzlich könnte<br />

das White Paper der OECD eine Zeitenwende<br />

im Bereich der Verrechnungspreise<br />

einleiten und die Tür für eine konzernweite<br />

Wertschöpfungsanalyse oder gar eine<br />

formelhafte Gewinnverteilung öffnen.<br />

Auch in diesem Fall besteht weiterhin die<br />

Gefahr von Doppelbesteuerung, wenn<br />

in verschiedenen Ländern unterschiedliche<br />

Verteilungsschlüssel angewendet<br />

werden. Nach einer Kommentierungsphase<br />

wird das White Paper Thema einer<br />

öffentlichen Konsultation der OECD im<br />

November <strong>2013</strong> sein. Betroffene Unternehmen<br />

sollten die weitere Entwicklung<br />

aufmerksam verfolgen, um frühzeitig<br />

Umstellungen im Dokumentationsprozess<br />

angehen zu können.<br />

Erhöhter Aufwand durch<br />

größeren Informationsbedarf<br />

Zeitenwende im Bereich<br />

der Verrechnungspreise?<br />

Kontakt:<br />

StB Maik Heggmair,<br />

München,<br />

maik.heggmair@wts.de<br />

28<br />

wts journal | # 4 | Oktober <strong>2013</strong>

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