GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen
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4 Teamarbeit in Schulleitung, Jahrgangsteams<br />
und Schülerteams<br />
4.1 Die Teamschule. Jahrgangsteams und Jahrgangscluster<br />
Die Fähigkeit zur Teamarbeit wird von Ausbildungsbetrieben und Universitäten immer wieder eingefordert,<br />
doch die Schülerinnen und Schüler können diesen Anspruch nur selten einlösen. In der Regel<br />
verlassen Einzelkämpfer unsere Schulen. Doch allein werden heute nicht einmal mehr Nobelpreise<br />
gewonnen. Teamarbeit kann allerdings nicht verordnet werden, sie muss das Klima einer Schule<br />
bestimmen, sie muss erlebt werden können, auf allen Ebenen.<br />
Die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen ist seit 30 Jahren konsequent als Teamschule<br />
konstruiert.<br />
Ein Lehrerteam von 12 bis 15 Kollegen übernimmt die Verantwortung für die sechs Klassen des neuen<br />
5. Jahrgangs, den sie bis zum Ende der 10. Klasse betreuen wird. Es gibt keinen zweijährlichen<br />
Fachlehrerwechsel, der oft nur dazu führt, dass die Schülerinnen und Schüler ihre neuen Lehrer austesten<br />
und ihnen zum Beispiel erzählen, dass sie den erwarteten Stoff nie durchgenommen hätten.<br />
Der Jahrgang übernimmt die Verantwortung für sein Raum-Cluster, also für jenen Bereich der Schule,<br />
in denen Schüler und Lehrer den Hauptteil ihres schulischen Lernlebens verbringen.<br />
Dieses Cluster wird vom entlassenen 10. Jahrgang übernommen, renoviert und neu gestaltet. Jede<br />
Klasse bleibt sechs Jahre lang in ihrem Klassenraum. Im Cluster gibt es neben den Klassenräumen<br />
einen großen Bereich mit Tischen und Bänken für differenziertes Lernen außerhalb des Klassenraumes<br />
sowie den Teamraum des Jahrgangsteams, in dem jede Lehrkraft einen eigenen Schreibtisch hat<br />
und in dem der Hauptteil der Kommunikation stattfindet. Jedes Cluster verfügt über einen eigenen<br />
Computerraum und über eigene Toiletten. Die Fachräume und die Ganztagsangebote werden von allen<br />
Jahrgängen genutzt.<br />
Die Jahrgangsteams haben sehr viele Kompetenzen, sie sind gewissermaßen eine kleine Schule in<br />
der Schule. Um die „Schulidentität“ als Gesamteinheit zu sichern, wurden vertikale Strukturen aufgebaut,<br />
die für Verbindungen sorgen sollen: dazu gehören Fachteams, das Schulleitungsteam, das<br />
Team der Pädagogisch-Didaktischen Konferenz (PÄDIKO) und das Jahrgangsleiterteam. Dadurch kann<br />
zum Beispiel verhindert werden, dass Eltern, die mehrere Kinder an der Schule haben, nicht das Gefühl<br />
haben, sie hätten es mit völlig unterschiedlichen Schulen zu tun.<br />
Kollegiale Leitungsstrukturen<br />
Montags, 8.30 Uhr<br />
Die Kollegiale Schulleitung (KSL) tritt zu ihrer wöchentlichen KSL-Sitzung zusammen. Zu dieser Runde<br />
gehören in unserer Schule der Schulleiter, der Organisationsleiter, der Didaktische Leiter, die Leiterin<br />
der Sekundarstufe I, die beiden Koordinatoren der Sekundarstufe II und zwei Lehrkräfte, die<br />
vom Kollegium in die Schulleitung gewählt wurden. Erster Tagesordnungspunkt sind immer Personalfragen.<br />
In der ersten halben Stunde ist deshalb immer ein Mitglied des Personalrates anwesend.<br />
So können Fragen, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule wichtig sind, ohne Reibungsverluste<br />
besprochen werden. Nach der Behandlung der für den Personalrat relevanten Themen<br />
wird in der KSL-Runde über Ereignisse und Probleme der vergangenen Woche und über die Arbeitsschwerpunkte<br />
der beginnenden Woche berichtet. Anschließend werden Termine festgelegt und der<br />
aktualisierte Terminkalender den Kollegen zur Verfügung gestellt. Danach werden alle weiteren The-<br />
Teamarbeit in Schulleitung, Jahrgangsteams und Schülerteams<br />
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