GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen
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in der Schule auch Ziele, die von außen gesetzt und nicht verändert werden können, zum Beispiel<br />
Bildungsstandards, Vergleichbarkeit der Abschlüsse, Anforderungen der betrieblichen Ausbildung, Elternmitbestimmung.<br />
Hier könnte als Ziel vereinbart werden, wie diese Vorgaben integriert und umgesetzt<br />
werden sollen.<br />
Die Maßnahmen zur Zielerreichung werden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule,<br />
durch die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern eigenverantwortlich geplant und festgelegt:<br />
„Welche Maßnahmen will ich im Einzelnen ergreifen, damit ich Ziele, die ich mit meiner Führungskraft<br />
oder meinem Partner gemeinsam vereinbart habe, auch wirklich erreiche?“ Bei der Durchführung<br />
kontrolliert sich jeder weitgehend selbst. Der Grad der Zielerreichung wird dann zu einem vereinbarten<br />
Termin mit der jeweiligen Führungskraft besprochen, die dann auch den weiteren Prozess<br />
begleitet.<br />
Bedingungen für das Arbeiten und Führen mit Zielvereinbarungen<br />
Voraussetzung für das Arbeiten und Führen mit Zielvereinbarungen ist eine möglichst genaue Abgrenzung<br />
und Festlegung der Aufgabengebiete, der Verantwortlichkeiten und der Befugnisse von<br />
Schulleitung, Führungs- und Lehrkräften. Für jeden Arbeitsplatz ist eine entsprechende Qualifikation<br />
erforderlich, die immer wieder den sich verändernden Anforderungen angepasst werden muss. Daraus<br />
ergeben sich zwei Zielbereiche:<br />
1. Jede Lehr- und Führungskraft muss neben den jeweiligen „Grundaufgaben“, die durch<br />
ihre Rolle in der Schule vorgegeben sind, mit entsprechenden Aufgabenbereichen im<br />
Schulentwicklungsprozess betraut werden, die ihrer Qualifikation (Stärken und Schwächen)<br />
entsprechen.<br />
2. In Bilanz- und Orientierungsgesprächen müssen Zielerreichung und Stärken gewürdigt sowie<br />
die Beseitigung von Schwachstellen gefördert werden – zum Beispiel durch Fortbildung,<br />
gezielte Hilfsangebote oder durch eine Veränderung des Aufgabenbereiches, wenn dieses<br />
möglich ist.<br />
Wesentliche Elemente von Führen mit Zielvereinbarungen sind<br />
Weiterbildung und Delegation.<br />
Der Ablauf des Systems und Folgerungen<br />
Damit Potenziale des Systems bestmöglich erschlossen werden, bietet sich ein Phasenablaufschema<br />
an, in dem folgende Elemente berücksichtigt werden:<br />
• Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sonstigen Beteiligten sind mit ausführlichen<br />
Erklärungen an das System heranzuführen. (Einführungsphase)<br />
• Jeder muss die Möglichkeit haben, sich mit dem System auseinanderzusetzen, Fragen und<br />
Bedenken abklären zu können. Wichtig ist, dass der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit einem Testversuch einverstanden ist. (Klärungsphase)<br />
• Während der ersten Testphase sollten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützende<br />
Hilfsangebote gemacht werden, um möglichst niemanden zu überfordern. Forderungen<br />
haben im Gleichgewicht zu den individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen zu stehen.<br />
(Testphase)<br />
• Etwa nach einem halben Jahr kann mit jedem Einzelnen ein Bilanz- und<br />
Orientierungsgespräch geführt werden, in dem die Testphase ausgewertet wird und<br />
Folgerungen für die nächste Durchführungsphase besprochen und beschlossen werden.<br />
(Test-Evaluation)<br />
• Start der Durchführung des Systems für den ersten realen Planungszeitraum von einem<br />
Jahr. (Durchführungsphase)<br />
• Am Ende des Jahres erfolgt die Evaluation: Was ist gut gelungen, was weniger gut und was<br />
können wir für den nächsten Planungszeitraum daraus lernen? (Auswertungsphase)<br />
Schulentwicklung<br />
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