GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen
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1 Voraussetzungen<br />
Unabhängig von der Schulform oder den Standortbedingungen, denen eine Schule unterliegt, gibt<br />
es grundlegende Merkmale einer guten Schule. IMPULS-Schule und Wirtschaft e.V. hat ausgehend<br />
von der Arbeit als Werkstatt „Unterricht und Förderkonzepte“ der DKJS diese grundlegenden Merkmale<br />
zusammengestellt und in vorliegendem Praxisbuch dokumentiert. Die Sammlung ist noch nicht<br />
abgeschlossen, sie wird fortgesetzt und ist offen für alle Anregungen, die von anderen Schulen oder<br />
von an Schule Interessierten kommen.<br />
Bausteine einer guten Schule<br />
Zunächst einmal muss eine Schule Räume zur Verfügung stellen, die funktional auf die Bedürfnisse<br />
von Schülerinnen und Schülern, aber auch von Lehrerinnen und Lehrern abgestimmt sind. Denn der<br />
Raum wirkt als dritter Erzieher. Die wichtigsten Räume sind die Klassenräume, die Lehrerteamräume,<br />
die Jahrgangscluster, die Fachräume, die Freizeitbereiche, die Mensa und die Verwaltung. Räume<br />
können eine Schulentwicklung verhindern oder befördern. Selbst wenn sich Jahrgangsteams bilden,<br />
die auch Fortbildungen zur Teamarbeit gemacht haben: Wenn sie keine Teamräume erhalten,<br />
in denen sie sich regelmäßig treffen und in denen sie gemeinsam arbeiten können, dann ist es sehr<br />
wahrscheinlich, dass die Teamkommunikation bald einschläft. Deshalb muss vor dem Einstieg in<br />
eine Schulentwicklung mit dem Schulträger vereinbart werden, dass er auch in die räumliche Situation<br />
investieren wird.<br />
Ein Rhythmus von Anspannung und Entspannung ist für Schülerinnen und Schüler, aber auch für<br />
Lehrerinnen und Lehrer wichtig. Lernphasen müssen von Spielphasen unterbrochen werden – wobei<br />
in Spielphasen oft mehr gelernt wird als im klassischen Unterricht.<br />
Es muss Zeit für Bewegung, Zeit für Kommunikation und auch Zeit für das Essen vorhanden sein.<br />
Die Einstellung der Lehrerinnen und Lehrer gegenüber den Schülerinnen und Schülern, aber auch gegenüber<br />
dem Lernprozess ist wesentlicher Bestandteil einer guten Schule.<br />
• Freuen wir uns wirklich auf die neuen Schülerinnen und Schüler?<br />
• Nehmen wir unsere Verantwortung wahr, sie auf ihrem individuellen Lernweg zu begleiten,<br />
sie zu fördern, herauszufordern und zu stützen, aber sie nicht klein zu machen?<br />
• Fragen wir uns, was wir falsch gemacht haben, wenn Schülerinnen und Schüler nicht erfolgreich<br />
lernen oder wenn es Probleme gibt?<br />
• Unterrichten wir oder wollen wir aufrichten?<br />
• Nehmen wir uns Zeit für die Kinder, indem wir die Lernaktivität an die Kinder abgeben und<br />
nur noch im Hintergrund moderierend und beratend tätig sind?<br />
• Haben wir uns auf schülerorientierte Methoden umgestellt oder fallen wir immer wieder auf<br />
die klassische Lehrerrolle zurück, weil wir uns in dieser Rolle sicher fühlen?<br />
• Sind Selbstorganisation und Teamarbeit genauso wichtig wie die Ziele des Fachunterrichtes?<br />
• Gehen wir von der Annahme aus, dass Lerngruppen immer heterogen sind?<br />
• Sehen wir Heterogenität als Chance?<br />
• Begreifen wir das „Sitzenbleiben“ oder das „Abschulen“ als allerletzte, unter allen<br />
Umständen zu vermeidende und nur freiwillige Maßnahme?<br />
An dieser Stelle können nur einige Gedanken zur Einstellung der Lehrerinnen und Lehrer aufgeführt<br />
werden, in den folgenden Texten des Buches werden Sie aber auf weitere Fragen stoßen.<br />
In allen Bereichen unserer Gesellschaft sind Organisationen erfolgreich, die auf Teamarbeit setzen.<br />
Gute Leistungen werden in der Regel nicht durch Einzelkämpfer erbracht, sondern durch Teams.<br />
6<br />
Grundlagen guter Schule