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GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen

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9.6 Evaluation der Schulentwicklungsarbeit<br />

Viele Menschen beschäftigen sich in den vielfältigsten Zusammenhängen mit der Qualitätsentwicklung<br />

von Schule. Das ist gut und gibt auch den einzelnen Personen oder den entsprechenden Gruppen,<br />

die sich damit beschäftigen, ein beruhigendes Gefühl. Häufig ist es aber so, dass die gleichen<br />

Themen Jahre nach einer Bearbeitung durch Gruppen erneut auftauchen, weil die Probleme nicht koordiniert<br />

oder konsequent in einem professionellen Prozess angegangen worden sind. Evaluation ist<br />

hier unerlässlich, damit die Wirkungen der Arbeit überprüft werden können. Dies gilt für die einzelne<br />

Unterrichtsstunde genauso wie für ganze Schulentwicklungsprozesse.<br />

Evaluation durch Schülerbefragung<br />

An der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen wurde 2002 und 2004 eine Schülerbefragung<br />

im Jahrgang 8 durchgeführt. Die Fragen waren durch das Internationale Institut für pädagogische<br />

Forschung in Frankfurt (DIPF) vorgegeben. Die Untersuchung, die sich auch auf die Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie auf die Eltern bezog, trägt den Titel Pädagogische Entwicklungsbilanz<br />

(PEB). Derzeit läuft auch eine Befragung der Bertelsmann Stiftung (SEIS).<br />

Die Ergebnisse der Schülerbefragung 2002 wurden durch die Schulleitung und die Pädagogisch-Didaktische-Konferenz<br />

(PÄDIKO) der Schule analysiert; anschließend wurde ein entsprechender Arbeitsplan<br />

im Rahmen eines Schulprogramms entwickelt. An dieser Stelle sollen nun einige Ergebnisse<br />

dieser Befragung vorgestellt und dann der Befragung 2004 gegenübergestellt werden. Dabei wird<br />

deutlich, dass die durchgeführten Maßnahmen Erfolg hatten.<br />

Ausgewählte Ergebnisse<br />

1. Etwa 25% der Schülerinnen und Schüler gaben 2002 an, sich in der Schule nicht sicher<br />

zu fühlen. Nach einer Befragung von Schülern und Eltern bildete sich eine Arbeitsgruppe<br />

der PÄDIKO zum Thema „Sicherheit auf dem Schulweg“ und „Mobbing“. Die getroffenen<br />

Maßnahmen führten innerhalb von zwei Jahren dazu, dass der Prozentsatz der Schülerinnen<br />

und Schüler, die sich in der Schule nicht sicher fühlen, auf unter 10% gesunken ist. Dieser<br />

Prozentsatz ist natürlich immer noch zu hoch, auch wenn er im Vergleich zu anderen Schulen<br />

sehr niedrig ist. Das gestiegene Sicherheitsgefühl der Schüler zeigt sich auch in einem<br />

drastischen Anstieg bei der Bewertung „Wohlfühlen in der Klasse“ und bei der Angabe,<br />

gerne in der Schule mit anderen zusammen zu sein.<br />

2. Die Nutzung der Medien hatte 2002 für die Schülerinnen und Schüler eine relativ geringe<br />

Bedeutung: Sie hielten es nicht für wichtig, Computer und andere Medien zu nutzen oder<br />

die Arbeit im Internet im Unterricht einzubeziehen. Daraufhin wurden an der Schule schulinterne<br />

Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt, jedes Cluster mit einem eigenen Computerraum<br />

ausgestattet und ein schuleigenes Curriculum entwickelt, das in den einzelnen<br />

Fächern deutlich macht, zu welchen Themen und Methoden Medien eingesetzt werden<br />

können. Die Grafiken zeigen, dass diese Maßnahmen äußerst erfolgreich waren.<br />

3. 2002 war den Schülerinnen und Schülern nicht ganz klar, was sie in der Schule lernen<br />

sollten, da die Lernziele zum Ende einer Klasse nicht deutlich waren. Deshalb stellten die<br />

Fachkonferenzen der Schule für jede Klassenstufe ein Heftchen zusammen, in dem die Lerninhalte<br />

und Lernmethoden, die im kommenden Schuljahr bearbeitet werden sollten, zusammengestellt<br />

wurden. Diese Heftchen wurden allen Schülerinnen und Schülern und<br />

deren Eltern zu Beginn eines Schuljahres ausgehändigt. 2004 gaben nur noch 15% der<br />

Schülerinnen und Schüler an, sie wüssten nicht, was sie bis zum Ende der Klasse zu<br />

lernen hätten.<br />

4. 2002 war knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Meinung, die Schule mache<br />

keinen einladenden Eindruck. Durch Renovierungen und vor allem regelmäßig wechselnde<br />

Kunstausstellungen im gesamten Gebäude wurde diese Einschätzung auf unter 15% verringert.<br />

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Grundlagen guter Schule

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