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GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen

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Nutzen für alle beteiligten Personen, Gruppen und Systeme<br />

Das System ermöglicht die individuelle Förderung jedes Einzelnen auf seiner jeweiligen Position im<br />

Gesamtprozess, indem seine Fähigkeiten, seine Ziele und seine Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung<br />

für den eigenen Lernprozess einbezogen, besprochen und geklärt werden.<br />

Misslingenskriterien<br />

Arbeiten und Führen mit Zielvereinbarungen ist zum Scheitern verurteilt, wenn es Führungskräften<br />

nicht gelingt, in einem offenen Prozess ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kolleginnen<br />

und Kollegen für dieses fördernde Konzept zu gewinnen. Die Gefahr des Misserfolgs besteht insbesondere<br />

dann, wenn Ziele nicht wirklich fair miteinander ausgehandelt und vereinbart werden, sondern<br />

den Partnern (aus welchen Gründen auch immer) übergestülpt oder oktroyiert werden.<br />

Gelingenskriterien<br />

Wenn Schule sich auf den Weg macht, die Qualität von Bildung nachhaltig zu verbessern, dann kann<br />

das gelingen, wenn alle beteiligten Personen in diesen Prozess eingebunden und entsprechend ihren<br />

individuellen Fähigkeiten gefördert und gefordert werden. Dazu sind die einzelnen Phasen des<br />

Systems (s. Ablauf und Folgerungen) sowie die dazugehörigen Bausteine einzubeziehen.<br />

Zusammenarbeiten und Führen mit Zielvereinbarungen fördert dann in idealer Weise Partnerschaft<br />

und Teamarbeit – und bildet die Basis für das zielorientierte Erfolgsstreben einer Schule.<br />

9.8 Regionale Schulentwicklung<br />

Bildung ist der zentrale Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Investitionen in Bildung sind notwendig,<br />

um international konkurrenzfähig zu bleiben. Für Wirtschaftsstandorte ist nicht die Qualität der Einzelschule<br />

wichtig, sondern das Bildungsangebot einer gesamten Region, das die Kindergärten genauso<br />

einschließt wie die Universitäten und Möglichkeiten der betrieblichen Ausbildung. Neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von außen kann man nur gewinnen, wenn sie für ihre Kinder eine attraktive<br />

Bildungslandschaft vorfinden.<br />

Die individuelle Förderung des Lernweges eines Schülers oder einer Schülerin darf sich nicht mehr<br />

nur auf die einzelne Institution erstrecken, in der er oder sie sich gerade aufhält. Eine Bildungsregion<br />

muss ein Netzwerk von verschiedensten Angeboten schaffen, in dem sich die Auszubildenden<br />

flexibel bewegen können. Es muss möglich sein, dass ein Schüler, der über besondere Fähigkeiten<br />

in Mathematik verfügt, schon während seiner Schulzeit sein Grundstudium an der Universität ableistet.<br />

Eine demotivierte Hauptschülerin muss schon während ihrer Schulzeit eine Lehre in einem Handwerksbetrieb<br />

machen können. Lernen ist in Bildungsregionen nicht mehr an Einzelinstitutionen gebunden,<br />

sondern an die Bedürfnisse und Motivationen der Lernenden, die mit den Anforderungen<br />

der Gesellschaft in Einklang gebracht werden müssen.<br />

Regionale Bildungskonzepte sind schnell, effektiv und kostengünstig verfügbar. Sie beruhen auf Verträgen,<br />

in denen sich alle an der Bildung Beteiligten auf Grundlagen guter Schule verständigen, die<br />

in diesem Buch ansatzweise dargestellt wurden. Weiterführende Informationen finden Sie auch unter<br />

www.impuls-ifs.de Regionen. Bei unseren Anregungen und Empfehlungen gehen wir auch von Vorstellungen<br />

aus, die den klassischen Vorstellungen von Lernen zum Teil widersprechen.<br />

Schulentwicklung kann gelingen, wenn sich festgefahrene Einstellungen ändern und ein unterstützender<br />

organisatorischer und finanzieller Rahmen gegeben ist. Man muss sich bei Schulentwicklungsprojekten<br />

immer die Frage stellen, ob wirklich der Wille aller Beteiligten vorhanden ist, sich<br />

zu ändern und die gewohnte Komfortzone zu verlassen. Was hilft ein extrem motivierter Lehrer, der<br />

selbstständiges Lernen einführen will, wenn alle anderen Kolleginnen und Kollegen weiterhin fron-<br />

Schulentwicklung<br />

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