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GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen

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tal unterrichten und die Schulleitung nichts von solchen Ideen hält? Gute Schule kann nicht von Einzelnen<br />

entwickelt und erreicht werden, sondern nur im Team. Eine erfolgreiche Initiative erfordert<br />

die Beteiligung aller Betroffenen. So muss unter anderem ein Großteil der Lehrerinnen und Lehrer<br />

dazu bereit sein, zusätzliche Energie für den Umsetzungsprozess aufzuwenden. Aber auch alle anderen<br />

Gruppen in der Region, die an Bildung interessiert sind und sich einbringen möchten, müssen<br />

einbezogen werden.<br />

Das Konzept der regionalen Schulentwicklung basiert auf Erfahrungen im In- und Ausland, wie gute<br />

Schule gemacht werden kann. Hinzu kommen verstärkt Erkenntnisse aus der demographischen Entwicklung,<br />

die darauf hinweisen, dass in den nächsten Jahren besonderes Engagement in der Bildung<br />

gefordert ist. Der Trend ist eindeutig: Geringere Schülerzahlen werden zu einer Veränderung<br />

von Klassen, Schulen und Schulkonzepten führen. Unser regionales Schulentwicklungskonzept trägt<br />

diesem Wandel Rechnung.<br />

Kernteam<br />

Zunächst gilt es, dass diejenigen, die Schule verändern wollen – besonders im Rahmen von Ganztagsschule<br />

– auch geeignete Partner finden. Die Partner sollten aus dem schulischen, politischen und<br />

wirtschaftlichen Umfeld stammen und die Initiativgruppe bilden. Entwickeln Sie nun gemeinsam eine<br />

Vorstellung, was Sie unter guter Schule, unter einer Bildungsregion verstehen.<br />

In Deutschland gibt es viele sehr gute Beispiele, die man sowohl als Vorbild als auch als Hilfe nutzen<br />

kann.<br />

Der besondere Reiz der regionalen Schulentwicklung liegt in einem hohen Wirkungsgrad. Das Konkurrenzprinzip<br />

weicht dem Kooperationsprinzip.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten guter Schule vervielfachen sich, wenn mehrere Schulen unterschiedlichen<br />

Typs zusammen mit dem Schulträger, der Schulbehörde, den Eltern, verschiedenen Sozialpartnern,<br />

der Wirtschaft und natürlich auch der Politik an einem gemeinsamen Strang ziehen. Beispiele<br />

in Herford oder Schaumburg-Lippe machen diese positiven Synergieeffekte sehr deutlich. Neben<br />

dem leistungsfähigen Kernteam und einer klaren Zielvorstellung eröffnet sich dann die Möglichkeit,<br />

auch professionelle Hilfe finanzieren zu können. Eine einzelne Schule kann sich in der Regel kaum<br />

eine solche (notwendige) Unterstützung leisten.<br />

Das Kernteam darf jedoch nicht zu groß sein, da sonst die Gefahr besteht, dass nur diskutiert und<br />

nicht gehandelt wird.<br />

Vision<br />

Entwickeln Sie nun eine Vision, wie die Bildungslandschaft Ihrer Region in fünf und zehn Jahren aussehen<br />

soll, natürlich unter Einbeziehung der regionalen Entwicklung. Seien Sie innovativ und lassen<br />

Sie sich nicht von ungewöhnlichen Ideen wie etwa dem Aufbau ganzer Schuldörfer anstelle von vielen<br />

Einzelschulen abschrecken. Moderationsmethoden wie Zukunftskonferenzen sind für die Entwicklung<br />

von Visionen sehr hilfreich und holen alle Beteiligten ins Boot.<br />

Der regionale Ansatz bietet mehr finanzierbare Möglichkeiten als man sich zunächst vorstellen kann.<br />

Er schafft ein Klima guten Lernens und kann dazu beitragen, schulische Probleme, die zum Beispiel<br />

in sozialen Brennpunkten besonders häufig auftreten, umfassend zu lösen und damit die Attraktivität<br />

einer gesamten Region zu erhöhen.<br />

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Grundlagen guter Schule

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