GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen
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stimmte Themengebiete, die sie schon längst vergessen hatten (z. B. Prozentrechnung, Grammatik,<br />
Vokabeln) nun erklären müssen. Wenn sie dabei feststellen, dass ihnen das Erklären Probleme bereitet,<br />
sehen sie sich gezwungen, diese Themen zu wiederholen, um den jüngeren Schülerinnen und<br />
Schülern zu helfen. Auf diese Weise lernen sie dazu und festigen ihr latent vorhandenes Wissen.<br />
Weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
Oberstufenschülerinnen und -schüler können aber auch entsprechend ihrer Leistungskurse eingesetzt<br />
werden. So können die Teilnehmer der Sportleistungskurse in den Mittagsfreizeiten oder am<br />
Nachmittag Sportangebote machen und dabei ihren Übungsleiterschein erreichen. Teilnehmer von<br />
Pädagogikkursen können „am lebenden Objekt“ lernen, was Pädagogik ist, und die Schüler und<br />
Schülerinnen anderer Leistungskurse können weitere Nachmittagsangebote machen. Derartiges Engagement<br />
kann in die Zensierung der Kurse eingehen, es können aber auch zusätzliche Zertifikate<br />
mit dem Abiturzeugnis ausgegeben werden.<br />
4.3 Die Staffelübergabe<br />
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten in der Regel als Einzelkämpfer: Jeder ist alleine mit der Vor- und<br />
Nachbereitung seines Unterrichts beschäftigt, nur selten gibt es Absprachen zwischen den Lehrern.<br />
Das muss aber nicht so sein. Jahrgangsteams können für übergreifende Kommunikation innerhalb<br />
des Jahrgangs sorgen. In der Staffelübergabe wird Wissen zwischen den Jahrgängen zur Vorbereitung<br />
des nächsten Schuljahres ausgetauscht.<br />
Arbeitserleichterung durch Kommunikation<br />
Am Ende eines jeden Schuljahres treffen sich die Kolleginnen und Kollegen eines Jahrgangs mit den<br />
Lehrerinnen und Lehrern des darunter liegenden Jahrgangs (z. B. Jahrgang 7 mit Jahrgang 6). Zunächst<br />
wird berichtet, welche Erfahrungen man mit Fach übergreifenden Themen gemacht hat, z. B.<br />
welche Klassenfahrtsziele sich bewährt haben, welche Fächer übergreifenden Projekte gut oder nicht<br />
so gut gelaufen sind oder welche Jahrgangsfeste stattgefunden haben. Materialien, Adressen und<br />
Kontakte zu diesen Themen werden an die nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen weitergegeben,<br />
auf entsprechende Aktenordner oder Computerprogramme wird hingewiesen. Ansprechpartner zu bestimmten<br />
Projekten stellen sich für das nächste Schuljahr zur Verfügung. Dann teilen sich die Kolleginnen<br />
und Kollegen nach Fächern auf und geben ihre Erfahrungen des Fachunterrichts des letzten<br />
Jahres an den nächsten Jahrgang weiter. Auch hier werden Materialien und Informationen ausgetauscht,<br />
z. B. welche Lektüren sich bewährt haben, welche Arbeiten geschrieben wurden, wo in den<br />
Rahmenrichtlinien zu viel Stoff vorgesehen ist und in welchen Bereichen man kürzen kann, welche<br />
externen Partner zu bestimmten Themen zur Verfügung stehen oder welche Museen empfehlenswert<br />
sind. Nach etwa zwei Stunden wird auf die gleiche Weise mit dem darüber liegenden Jahrgang kommuniziert<br />
(hier Jahrgang 7 mit Jahrgang 8). Nun kann der im ersten Durchgang „gebende“ Jahrgang<br />
wiederum von den Erfahrungen des Vorgängerjahrgangs profitieren. In den Sommerferien kann dann<br />
jeder Lehrer bzw. jede Lehrerin die Erkenntnisse dieser Staffelübergabe in seinen/ihren persönlichen<br />
Planungen für das nächste Schuljahr berücksichtigen.<br />
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Grundlagen guter Schule