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GRUNDLAGEN GUTER SCHULE EIN PRAXISBUCH - IGS Göttingen

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Wie führt man Elemente der oben geschilderten Strukturen an einer<br />

Schule ein?<br />

Grundsätzlich sehen wir hier zwei gangbare Möglichkeiten. Man kann natürlich die gesamte Schule<br />

auf einen Schlag auf das neue System umstellen. Hierzu wäre ein breiter Konsens in Kollegium und<br />

Schulleitung nötig. In der Praxis dürfte dies jedoch auf große Schwierigkeiten stoßen, da die Grundvoraussetzung<br />

– der Einsatz der Lehrkräfte mit möglichst vielen Stunden in der eigenen Klasse und<br />

im Jahrgang – nicht pädagogisch vertretbar auf einmal realisiert werden kann. Daher ist unser Vorschlag,<br />

dieses Modell langsam aufbauend einzuführen.<br />

Beginnen Sie mit dem neu an Ihre Schule kommenden Jahrgang. Stellen Sie schon etwa ein Jahr vorher<br />

ein Team aus Lehrerinnen und Lehrern zusammen, das als erstes mit der Teamarbeit beginnen<br />

soll. Dieses Team sollte aus freiwilligen Kolleginnen und Kollegen bestehen, die miteinander arbeiten<br />

können und die bereit sind, einen großen Teil ihrer Stunden im neuen Jahrgang einzusetzen. Dieser<br />

Modellversuch, der von der Gesamtkonferenz zu genehmigen ist, sollte sich auf zwei Durchgänge<br />

beziehen, damit sich parallel zum ersten Team schon ein zweites Team für das folgende Schuljahr<br />

vorbereiten kann. In der Anfangsphase sollte das Team mit bestimmten Vergünstigungen ausgestattet<br />

werden, so zum Beispiel mit dem Privileg, zunächst den Stundenplan für den Jahrgang zu<br />

erstellen, bevor diese Daten dann in den Plan der gesamten Schule eingebaut werden. Das Team<br />

sollte der Gesamtkonferenz gegenüber berichtspflichtig sein. In dieser Erprobungsphase ist es ganz<br />

wichtig, dass die Schulleitung an den Teamsitzungen teilnimmt, um gemeinsam mit dem Team Erfahrungen<br />

zu sammeln, Umwege abzukürzen und Möglichkeiten zu eröffnen, an die die Kolleginnen<br />

und Kollegen noch nicht gedacht haben, aber auch um die bis dahin erarbeiteten Strukturen<br />

zu sichern. Nach unseren Erfahrungen ist es außerdem günstig, eine Steuerungsgruppe einzurichten,<br />

die alle auftretenden Probleme und Fragestellungen unter gesamtschulischen Aspekten behandelt<br />

und als Schaltstelle zwischen Team, Schulleitung und Kollegium fungieren kann. Die Organisationsleitung<br />

der Schule sollte dem Team bei allen Fragen sofort zur Verfügung stehen. Sie sollte in<br />

diesem Prozess immer die Abgabe von Zuständigkeiten im Auge behalten, so dass sie sich nach einer<br />

erfolgreichen Umstellung auf die Selbstständigkeit der Teams um die eigentlich wichtigen Dinge<br />

der Schule kümmern kann.<br />

Die in der Erprobungsphase gewonnenen Erfahrungen können dann eine fundierte Grundlage für die<br />

Entscheidung sein, ob das Modell sukzessive auf die gesamte Schule übertragen werden soll.<br />

4.2 Oberstufenschüler als Helfer<br />

In vielen Bereichen der Ganztagsschule fehlen schlicht Lehrerinnen und Lehrer, um individuell auf<br />

die Bedürfnisse, auf die Stärken und Schwächen der Schüler und Schülerinnen einzugehen. Schulen<br />

mit gymnasialer Oberstufe haben hier ein kostbares Reservoir, das sie nur ausschöpfen müssen: Die<br />

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe.<br />

Es gibt nur Gewinner<br />

Oberstufenschüler haben in der Regel in den letzten beiden Jahrgängen eine Vielzahl von Freistunden.<br />

In diesen Stunden können sie in die Klassen der Sekundarstufe I gehen, um die dort unterrichtenden<br />

Kollegen und Kolleginnen zu unterstützen. In Arbeits- und Übungsstunden (siehe Datenblatt)<br />

können sie sich mit einzelnen Schülerinnen und Schülern oder kleineren Gruppen beschäftigen.<br />

Sie können bei der Erledigung von Arbeitsaufträgen helfen, Nicht-Verstandenes erklären oder<br />

Aufgaben kontrollieren.<br />

Die „Kleinen“ freuen sich über den Kontakt zu den „Großen“. Die Lehrerinnen und Lehrer sind entlastet,<br />

eine individuellere Förderung kann stattfinden und die „Großen“ lernen dazu, weil sie be-<br />

Teamarbeit in Schulleitung, Jahrgangsteams und Schülerteams<br />

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