QiW - UniversitätsVerlagWebler
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Qualitätsentwicklung/-politik<br />
<strong>QiW</strong><br />
3. Schlussbetrachtung<br />
Angesichts veränderter Promotionsbedingungen an deutschen<br />
Hochschulen gewinnt die Frage danach, mit welchen<br />
beruflichen Karrieremustern von Promovierten zu rechnen<br />
ist, dann an Bedeutung, wenn sie im Lichte von Veränderungen<br />
in der universitären Ausbildung und im Wissenschaftssystem<br />
betrachtet wird. Innerhalb des universitären<br />
Ausbildungssystems beobachten wir eine Zunahme strukturierter<br />
Promotionsprogramme, die mit einer Ausweitung<br />
formalisierter Verfahren in der Doktorandenausbildung einhergeht:<br />
Neben schriftlich fixierten Promotionsvereinbarungen,<br />
in denen i.d.R. die Ziele, die Bearbeitungsdauer<br />
und zu erbringende Leistungen der Promotion, aber auch<br />
Form und Umfang der Betreuungsleistung definiert sind,<br />
findet der Zugang zur Promotion über wettbewerbliche<br />
Verfahren statt, die die Gestalt von Assessments annehmen<br />
können. Auf der Ebene des Wissenschaftssystems führen<br />
eine veränderte Governance der Forschung, Systeme leistungsorientierter<br />
Mittelvergabe, und mehr Wettbewerb<br />
zwischen den Hochschulen zu veränderten Forschungsbedingungen,<br />
die das Forschungshandeln auf der individuellen<br />
Ebene beeinflussen können. Promovierende am Beginn<br />
ihrer Forscherkarriere werden in eine Forschungspraxis sozialisiert,<br />
die zunehmend von einem System messbarer Erfolgsfaktoren<br />
geleitet ist. Mit welchen Karrieren in Folge<br />
der Veränderungen zu rechnen ist, bleibt zukünftigen Forschungsvorhaben<br />
überlassen. Das Institut für Forschungsinformation<br />
und Qualitätssicherung (iFQ) in Bonn hat hierzu<br />
mit der langfristigen Beobachtung der Karrierewege von<br />
Promovierenden und Promovierten begonnen (s.<br />
http://www.promovierendenpanel.de).<br />
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<strong>QiW</strong> 1+2/2009