QiW - UniversitätsVerlagWebler
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Forschung über Qualität in der Wissenschaft<br />
<strong>QiW</strong><br />
(vgl. WR 2008, S. 18); zu empirischen Studien: Nieder u.a.<br />
2004, Multrus 2001, Rindermann 2001, Hage 1996a, zusammenfassend<br />
Krempkow 2007).<br />
Dies impliziert die Einbeziehung auch qualitativer Informationen<br />
z.B. mittels Befragungen. Die Nutzung eines umfassenderen<br />
Datenkranzes, der als zentrale Aspekte neben<br />
Wirkungen auch mögliche (unerwünschte) Nebenwirkungen<br />
erfasst, entspricht daher einer zentralen Forderung von<br />
Qualitätsbewertungsverfahren (vgl. auch WR 2008, S. 78).<br />
Die nachfolgend zur Diskussion vorgeschlagene Auswahl an<br />
Indikatoren basiert auf einer systematischen Sichtung von<br />
Konzepten und Indikatoren (vgl. Krempkow 2007), umfassenden<br />
empirischen Untersuchungen nach langjährigem<br />
hochschulübergreifendem Einsatz solcher Indikatoren (vgl.<br />
Lenz u.a. 2006, Krempkow 2008b) und Vorarbeiten für das<br />
BMBF-Projekt zum Hochschul-Föderalismus-Monitoring<br />
am Institut für Hochschulforschung Wittenberg (2008-<br />
2010). (Zu Zusammenhängen von Studienerfolg/-qualität<br />
mit Studienvoraussetzungen vgl. z.B. Krempkow 2008). Die<br />
Reihenfolge der Indikatoren wurde nach dem Grad der Detailtiefe<br />
verfügbarer Vorarbeiten geordnet. An dieser Stelle<br />
soll bewusst keine über ein Basismodell hinausgehende<br />
Vorentscheidung zu einem konkreten QM-Modell getroffen<br />
werden. Dies soll Bestandteil des Qualitätsentwicklungsprozesses<br />
der Universität in den nächsten Jahren sein. Die<br />
Indikatoren wurden daher lediglich soweit möglich den Bestandteilen<br />
des Basismodells zugeordnet (Input-Process-<br />
Output/Outcome). Es werden zuerst Studierbarkeit, Ressourceneinsatz<br />
und Kompetenzerwerb, dann Indikatoren zu<br />
weiteren Sachzielen dargestellt.<br />
2. Mögliche Indikatoren und<br />
Operationalisierung<br />
2.1 Studierbarkeit<br />
2.1.1 Begriffliche und methodische Anmerkungen<br />
Studierbarkeit wird zwar in Hochschulpolitik und Akkreditierung<br />
gefordert. Es ist aber bislang kein Konsens über ihre<br />
Operationalisierung erkennbar. Bisher sind auch nur wenige<br />
konzeptionelle Arbeiten hierzu verfügbar. Eine der wenigen<br />
ist die von Richter (2000, S. 161f.) die angelehnt an die<br />
Empfehlungen der Wijnen-Kommission in den Niederlanden<br />
Kriterien für Studierbarkeit ableitete und eine Definition<br />
formulierte. Die Kriterien lassen sich unterteilen in eine<br />
Zeit-Perspektive und eine Leistungs-Perspektive.<br />
Bei der Recherche der verfügbaren Veröffentlichungen<br />
wurde in mehreren Schritten vorgegangen: Im ersten<br />
Schritt wurden Recherchen im Datenbanksystem ids (Informations-<br />
und Dokumentationssystem Hochschule am Institut<br />
für Hochschulforschung Wittenberg) durchgeführt. Dies<br />
vereinigt Datenbanken u.a. der HRK, der Sondersammelgebiete<br />
von Hochschulbibliotheken und der Hochschulforschungseinrichtungen<br />
wie INCHER Kassel und HIS GmbH<br />
Hannover. Im zweiten Schritt wurden alle herangezogenen<br />
Studien auf Hinweise zu weiteren verwendbaren Studien<br />
überprüft. Darüber hinaus wurden via E-Mail-Verteiler Kollegen<br />
konsultiert. Damit lehnt sich die Vorgehensweise an<br />
die für sogenannte Meta-Analysen an (vgl. z.B. Trapmann<br />
u.a. 2007).<br />
Mögliche Indikatoren zur Studierbarkeit als Ergebnisqualität<br />
können unterschieden werden in Indikatoren aus Zeit-<br />
Perspektive (Kann das Studium in der vorgesehenen Zeit<br />
studiert werden?) und aus Leistungs-Perspektive (Kann das<br />
Studium bezüglich der Leistungsanforderungen erfolgreich<br />
studiert werden?). Als Ergebnis des Prozesses (Output) wird<br />
hier der Studienerfolg betrachtet. Dies soll in Abgrenzung<br />
zu Wirkungen der Hochschulbildung (Outcome) verstanden<br />
werden, zu denen bisher in Deutschland kaum Erfahrungen<br />
vorliegen (vgl. z.B. Krempkow 2007, S. 177f.). (Aufgrund<br />
der deutlich gestiegenen Bedeutung, die Wirkungen/Outcome<br />
inzwischen beigemessen wurden, werden jedoch<br />
hierzu ebenfalls einige Überlegungen vorgestellt.) Um die<br />
nach bisherigen Erfahrungen unwahrscheinliche, aber<br />
grundsätzlich mögliche Gefahr einer inflationäreren Vergabe<br />
von Studienabschlüssen zu mindern, sollte mittels Studierendenbefragungen<br />
zusätzlich auch das Anspruchsniveau<br />
erhoben und ausgewertet werden (vgl. z.B. Lenz u.a.<br />
2006). Zudem sollten künftig Ergebnisse von Absolventenverbleibsstudien<br />
einbezogen werden (vgl. z.B. Krempkow/Pastohr<br />
2006).<br />
Als Indikatoren zur Prozessqualität kommen zwei Arten in<br />
Frage: Statistik-basierte Indikatoren (z.B. Studentenzahlen;<br />
ausführlicher vgl. Krempkow 2007; einschließlich der Auslastung/Betreuungsrelation,<br />
als separates Sachziel formuliert),<br />
sowie Befragungs-basierte zu Aspekten wie Studienbedingungen<br />
und Lehrqualität, die die Sicht der Studierenden<br />
erfassen. Dies wären z.B. Befragungsdaten des CHE-<br />
Hochschulrankings oder eigener Befragungen der Universität<br />
Freiburg. Hier ist das Studienqualitätsmonitoring<br />
(Schüpbach u.a. 2007) zu nennen, das in Kooperation mit<br />
HIS so weiterentwickelt werden könnte, dass einerseits<br />
fachbezogene Vergleiche möglich sind (vgl. WR 2008, S.<br />
34f.), andererseits auch fachspezifische Freiburger Besonderheiten<br />
berücksichtigt werden (URL: www.his.de/sqm).<br />
Indikatoren für Ressourcenqualität bzw. Ausgangsbedingungen<br />
(Input) können in solche für quantitative Ressourcen<br />
wie die Anzahl der Studienanfänger, und solche für<br />
qualitative Ressourcen wie Abiturnote (Studierfähigkeit)<br />
und Bildungsherkunft unterschieden werden. Auch die Relation<br />
Anfänger/Studienplätze gehört (als separates Sachziel)<br />
hierher. Die Bildungsherkunft wird hier ebenfalls als<br />
Ausgangsbedingung einbezogen. Studierende aus bildungsfernen<br />
Elternhäusern haben häufiger Schwierigkeiten, ihr<br />
Studium zum Erfolg zu führen (vgl. BMBF 2007). Auch regionale<br />
Herkunft und Geschlecht der Studierenden sind<br />
wichtige Aspekte. Diese sollten jedoch nicht separat erfasst,<br />
sondern nach diesen sollten die Daten möglichst durchgehend<br />
differenziert werden (vgl. z.B. Burkhardt u.a. 2008).<br />
Hierzu erfolgten von einer speziellen Universitätseinrichtung<br />
(Gender & Diversity) bereits Vorarbeiten, die in weiteren<br />
Schritten ggf. mit den zur Verwendung geplanten Indikatoren<br />
abzugleichen wären.<br />
2.1.2 Indikatoren zur Studierbarkeit als Ergebnisqualität/<br />
Studienerfolg (Output)<br />
a) Studierbarkeit aus Zeit-Perspektive - bezogen auf Studierende:<br />
kann als Einhaltung der Regelstudienzeit bezogen<br />
auf das letzte verfügbare Studienjahr erfasst werden. Sie<br />
wird häufig operationalisiert als prozentualer Anteil der<br />
Studierenden in der Regelstudienzeit an der gesamten<br />
Studentenzahl im Studiengang/Fach (in Prozent). Je länger<br />
und je häufiger in einem Fach Zeitverzug auftritt,<br />
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<strong>QiW</strong> 1+2/2009