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QiW - UniversitätsVerlagWebler

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<strong>QiW</strong><br />

R. Krempkow • Von Zielen zu Indikatoren – Versuch einer Operationalisierung für Lehre ...<br />

ter angelegten Indikatorensystems könnte dennoch für<br />

jedes Studienfach bzw. institutionelle (Lehr-)Einheit übersichtlich<br />

und auch für methodische Laien ansprechend gestaltet<br />

und auf einem DIN-A4-Blatt komprimiert dargestellt<br />

werden (vgl. z.B. Krempkow 2008c, S. 65). Hierbei wäre<br />

auch zu prüfen, inwieweit auf bestimmte Kennziffern/Indikatoren<br />

(und die dazugehörigen Ziele) ggf. verzichtet werden<br />

kann (oder muss, weil ihr Einsatz ggf. zu starke nichtintendierte<br />

Wirkungen zeigt). Auch wenn absehbar ist, dass<br />

die Erstellung bestimmter Zahlenwerte eine Eigendynamik<br />

entwickelt, die den festgelegten Qualitätszielen und Leitlinien<br />

des Qualitätsmanagements zuwiderläuft, sollte auf<br />

deren Erstellung (vorerst) verzichtet werden. Dies wäre z.B.<br />

der Fall, wenn zwar die Indikatoren zur Ergebnisqualität<br />

den Anforderungen entsprechend erstellt werden können,<br />

nicht jedoch solche zur Strukturqualität bzw. zu den unterschiedlichen<br />

Ausgangsbedingungen. Letztere sind laut Leitlinien<br />

des Qualitätsmanagements systematisch zu berücksichtigen.<br />

Als Grundüberlegung kann in Anlehnung an gängige Prozessmodelle<br />

davon ausgegangen werden, dass günstigere<br />

Ausgangsbedingungen/Input und Prozessmerkmale mit<br />

höherem (durchschnittlichen) Studienerfolg in Studiengängen<br />

einhergehen (vgl. WR 2008, S. 78). Eine fehlende<br />

Berücksichtigung unterschiedlicher Ausgangsbedingungen<br />

hätte eine Verletzung des Fairnessgebotes zur Folge. Dies<br />

gefährdet die Validität der Ergebnisinterpretation und letztlich<br />

auch die Akzeptanz der Ergebnisse (vgl. ausführlicher<br />

hierzu Krempkow 2007, S. 107f). Wenn mehr als eine reine<br />

Deskription der Ergebnisse vorgenommen werden soll, ist<br />

der Einbezug z.B. solcher Aspekte wie Abiturnote und sozialer<br />

Herkunft unabdingbar, wie dies als Leitlinie zur Qualitätsbewertung<br />

beschlossen wurde (um Ursachen von Ergebnissen<br />

untersuchen zu können und Fehlzuschreibungen<br />

zu vermeiden – vgl. auch Krempkow 2008b).<br />

Anhand der deskriptiven Beschreibung des Status-quo<br />

durch die genannten Indikatoren für Fakultäten, ihre Fächer<br />

bzw. Studiengänge und die Hochschulleitung könnten im<br />

Rahmen von Qualitätsentwicklungsmaßnahmen von den<br />

Verantwortlichen hypothetische Ursachen zu möglichen<br />

Wirkungszusammenhängen entwickelt werden. Solche Hypothesen<br />

könnten anhand der Daten aus Hochschulstatistiken<br />

(z.B. SuperX) und aus Befragungen durch die in der zuständigen<br />

Abteilung angesiedelten Projekte als Dienstleistung<br />

empirisch analysiert werden, um die Verantwortlichen<br />

für Studiengänge in ihren Bemühungen zu unterstützen.<br />

Dies könnte die Grundlage für eine Fortentwicklung der bestehenden<br />

Projekte als Service für die Universität sein, wie<br />

dies international gesehen bereits an einigen renommierten<br />

Universitäten existiert. Ob die Auflistung möglicher Indikatoren<br />

in den weiteren Diskussionsprozess einbezogen wird<br />

(einschließlich ggf. nötiger und sinnvoller fachspezifischer<br />

Anpassungen) und ob diese Informationen an der Universität<br />

Freiburg Grundlage für weitere Analysen als Service für<br />

Fächer und Hochschulleitung werden, stellt eine strategische<br />

Entscheidung der Universitätsleitung dar. Das Quality<br />

Audit kann hierbei eine beratende und ggf. entscheidungsunterstützende<br />

Funktion übernehmen.<br />

Literaturverzeichnis<br />

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Bundesrepublik Deutschland 2007. 18. Sozialerhebung des Deutschen<br />

Studentenwerks, Datenerhebung Hochschul-Informations-System, hg.<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bonn, Berlin.<br />

Braun, E./Soellner, R./Hannover, B. (2006): Ergebnisorientierte Lehrveranstaltungsevaluation.<br />

In: Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Qualitätsentwicklung<br />

an Hochschulen - Erfahrungen und Lehren aus 10 Jahren<br />

Evaluation. Bonn, S. 60-67<br />

Briedis, K./Fabian, G./Kerst, C./Schaeper, H. (2008): Berufsverbleib von<br />

Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern. HIS: Forum<br />

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Hornbostel, S. (2008): Gesucht: Aussagekräftige Indikatoren und belastbare<br />

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Frankfurt a. M./New York.<br />

Kaiser, M./Nuthmann, R./Stegmann, H. (1985): Berufliche Verbleibsforschung<br />

in der Diskussion. Hochschulabsolventen beim Übergang in den<br />

Beruf. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Materialband<br />

3). Nürnberg.<br />

Krempkow, R. (2007f): Leistungsbewertung, Leistungsanreize und die Qualität<br />

der Hochschullehre. Konzepte, Kriterien und ihre Akzeptanz. Bielefeld<br />

(www.universitaetsverlagwebler.de/ krempkow.html)<br />

Krempkow, R. (2008a): Qualification, Transition and the Tasks of Quality<br />

Management. Das Potential von Absolventenstudien für das QM an<br />

Hochschulen. Beitrag zum FREREF-Workshop „Quality and Equity in<br />

Higher Education – International Experiences and Comparisons“, 23.-<br />

25.11.2008 in Konstanz (im Druck).<br />

Krempkow, R. (2008b): Studienerfolg, Studienqualität und Studierfähigkeit.<br />

Eine Analyse zu Determinanten des Studienerfolgs in 150 sächsischen<br />

Studiengängen. In: die hochschule 1/2008, S. 91-107<br />

(www.diehochsch ule.de/).<br />

Krempkow, R. (2008c): Die Validität und Zuverlässigkeit indikatorengestützter<br />

Hochschulberichterstattung am Beispiel eines Bundeslandes. In:<br />

Böttcher, W./ Bos, W./Döbert, H./Holtappels, H.-G. (Hg.): Bildungsmonitoring<br />

und Bildungscontrolling in nationaler und internationaler Perspektive.<br />

Münster, S. 59-68<br />

Krempkow, R./Pastohr, M./Bolze, C./Horn, S./Hofmann, K./Hortsch, H.<br />

(2008): Das Berufsakademiestudium in Sachsen – Stärken, Schwächen,<br />

Chancen und Risiken. Abschlussbericht zur SWOT-Analyse. In: Dresdner<br />

Beiträge zur Berufspädagogik 27 (http://ids.hof.uni-halle.de/documents<br />

/t1787.pdf).<br />

Krempkow, R./Bischof, L. (2009): Das Potential von Absolventenstudien zur<br />

Analyse der Studierbarkeit von Studiengängen. Beitrag zur 10. Jahrestagung<br />

„Wie viel Wissenschaft braucht die Evaluation?“ des Arbeitskreises<br />

Evaluation und Qualitätssicherung am 26./27. März 2009 an der Universität<br />

Potsdam.<br />

Mallich, K./Kirnbauer, I./.Schmidts, M./Stowasser-Bloch, K. (2007): Konzept<br />

zum Qualitätsmanagement in Studium und Lehre an der Medizinischen<br />

Universität Wien mittels Abbildung von Prozesslandschaften und Definition<br />

von Leistungskriterien. In: Qualität in der Wissenschaft (<strong>QiW</strong>), Nr.<br />

3/2007, Bielefeld, S. 72-76.<br />

Neidhardt, F. (1989): Leistungsbeurteilung und Leistungsvergleiche in der<br />

Lehre. In: WRK (Hg.): Leistungsbeurteilung und Leistungsvergleiche im<br />

Hochschulbereich. (Dokumente zur hochschulreform 65/1989). Bonn.<br />

OECD (2008): Bildung auf einen Blick: OECD-Indikatoren 2008. Bielefeld.<br />

Pixner, J./Mocigemba, D./Kraus, M./Krempkow, R. (2009): Sag mir, wo die<br />

Studis sind. Wo sind sie geblieben? Outputorientierte Qualitätssicherung<br />

auf Studiengangsebene mithilfe der Studienverlaufsanalyse. In: Das<br />

Hochschulwesen, Nr. 1/2009, Bielefeld, S. 6-13.<br />

Richter, R. (2000): Studierbarkeit des Studiums herstellen… In. Das Hochschulwesen,<br />

Nr. 5/2000, Bielefeld, S. 158-162.<br />

Schatz, W./ Woschnack, U. (2007): Qualität in Lehre und Studium – über die<br />

Notwendigkeit expliziter Qualitätskonzepte an Hochschulen. In: Qualität<br />

in der Wissenschaft, Nr. 4/2007, Bielefeld, S. 95-103.<br />

Schüpbach, H./Pixner, J./Wilde, B./de Figuelredo, M./Hanselmann, K./Nagl,<br />

M. (2007): Studienqualitäts-Monitoring. Online-Umfrage zur Qualität<br />

der Studienbedingungen. Gesamtauswertung. Hg.: Universität Freiburg,<br />

Institut für Psychologie, Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie.<br />

Statistisches Bundesamt (2008): Nichtmonetäre hochschulstatistische Kennzahlen<br />

1980 – 2007. FS 11, R 4.3.1.<br />

Stieger, H. (1988): Forderungen an ein Kennzahlensystem aus der Sicht der<br />

Hochschule. In: Hummel, Th.R. (Hg.): Leistungsorientierte Kennzahlen<br />

im Spannungsfeld von Hochschulen und Staat. Frankfurt/M., Bern, New<br />

York, Paris.<br />

<strong>QiW</strong> 1+2/2009<br />

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