QiW - UniversitätsVerlagWebler
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Forschung über Qualität in der Wissenschaft<br />
<strong>QiW</strong><br />
am Total der Absolvent/innen des betrachteten Abschlussjahrganges.<br />
Personen, die auf eine Erwerbstätigkeit<br />
verzichten, sind nicht berücksichtigt. Die Erwerbsquote<br />
wurde in Anlehnung an die Empfehlungen<br />
des internationalen Arbeitsamtes, der OECD, der EU<br />
und der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung SAKE<br />
definiert.<br />
Einkommen zeigt das Bruttojahreseinkommen, das Absolventinnen<br />
und Absolventen aus einer Hauptbeschäftigung<br />
beziehen (ein Jahr wie auch fünf Jahre nach Studienabschluss).<br />
Das standardisierte hauptberufliche<br />
Einkommen zeigt das zu erwartende Erwerbseinkommen<br />
bei hauptberuflicher Vollzeittätigkeit. Die Einkommen<br />
der Teilzeitbeschäftigten werden auf 100%<br />
hochgerechnet.<br />
Zufriedenheit misst die Zufriedenheit der Neuabsolvent/-innen<br />
mit dem Studium im Hinblick auf die berufliche<br />
Tätigkeit. Auf einer Skala von 1 = überhaupt<br />
nicht bis 5 = in sehr hohem Masse schätzen die Neuabsolvent/innen<br />
ihre Zufriedenheit mit ihrem Studium in<br />
Bezug zur beruflichen Tätigkeit ein (vgl. BfS 2008). Sie<br />
wurde auf der Basis der folgenden vier Fragen erstellt,<br />
die zusammen einen Index zur Zufriedenheit bilden: In<br />
welchem Maße war Ihr Studium eine gute Grundlage…<br />
1. für den Berufseinstieg?, 2. um sich im Rahmen der<br />
Erwerbstätigkeit weiterzubilden?, 3. um Ihre gegenwärtigen<br />
Arbeitsaufgaben zu erfüllen?, 4. für Ihre<br />
zukünftige Karriere?<br />
2.4 Lehrmeinungen<br />
Es soll erfasst werden, inwieweit in den Studiengängen<br />
bzw. Fächern von Lehrenden profilierte Lehrmeinungen<br />
vertreten werden. Dies kann anhand einer an der ETH<br />
Zürich entwickelten Fragestellung erfolgen. Diese eruiert,<br />
inwieweit Dozenten von Absolventen als nachhaltig beeindruckend<br />
erinnert werden. Es wurde gefragt: „Nennen Sie<br />
akademische Lehrer, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben<br />
sind. Warum?“ (ETHZ 2001; Fragebogen der Diplomiertenbefragung<br />
zur Evaluation und Stärkung der Lehre an<br />
der ETH Zürich, Departement Informationsmanagement,<br />
Stand 02.04.2001). Quantitativ auswertbar wäre hier der<br />
Anteil an Absolvent/innen mit entsprechenden (positiven)<br />
Nennungen von Lehrenden der eigenen Hochschule (in %).<br />
Alternativ könnte zur Vereinfachung der Auswertung (aber<br />
weniger ergebnisoffen) gefragt werden: „Nennen Sie akademische<br />
Lehrer der Universität Freiburg, die Ihnen besonders<br />
positiv in Erinnerung geblieben sind. Warum?“ Da nur<br />
eine Einzelfrage zu diesem Sachziel verfügbar ist, zu welchem<br />
auch keine theoretischen Konstrukte vorliegen,<br />
genügt sie grundsätzlich nicht den Anforderungen an Indikatoren.<br />
Diese Frage kann jedoch als Informationsbasis genutzt<br />
werden, die (weniger zuverlässig) einige Hinweise<br />
gibt. Über die quantitative Auswertung hinaus könnten<br />
auch die konkreten Nennungen Hinweise auf besonders<br />
profilierte Dozenten geben und ihre Bemühungen unterstützt<br />
werden. Zur validen und zuverlässigen Operationalisierung<br />
dieses Sachziels ist weitere Forschung notwendig.<br />
Dies ist mit den in der Abteilung QS verfügbaren Ressourcen<br />
nicht möglich, daher sollte hierzu externe Expertise<br />
eingeholt oder mit einem einschlägigen Lehrstuhl der eigenen<br />
Universität kooperiert werden.<br />
2.5 Wissenschaftlichkeit<br />
Die unter diesem Sachziel genannten Einzelaspekte wurden<br />
größtenteils im Sachziel Kompetenzerwerb bereits mit angesprochen.<br />
Wie bereits erwähnt, liegen nach dem derzeit<br />
verfügbaren Forschungsstand zu Kompetenzen von Hochschulabsolventen<br />
in Deutschland nur wenige für den breiten<br />
Einsatz an Hochschulen empirische überprüfte Operationalisierungen<br />
vor. Für die hier als Sachziele genannten<br />
Einzelaspekte gibt es nach aktuellem Kenntnisstand keine<br />
als Indikatoren einsetzbaren Instrumente. Im Rahmen der<br />
Erhebungen von Kompetenzen in Absolventenbefragungen<br />
wurden lediglich Einzelfragen zu den hier angesprochenen<br />
Einzelaspekten entwickelt. Diese können wiederum nicht<br />
den Anforderungen an Indikatoren genügen, aber dennoch<br />
als (weniger zuverlässige) Informationsbasis genutzt werden.<br />
Beispielsweise Problemlösekompetenz ist bei Schaeper/Briedis<br />
(2004, S. 10) im Indikator Methodenkompetenz<br />
mit enthalten. Fachkenntnisse werden mit der Fachkompetenz<br />
erfasst und zur Reflektionskompetenz gibt es ebenfalls<br />
adäquate Fragen. Über Schaeper/Briedis (2004) hinaus werden<br />
in den Freiburger Absolvent/innenstudien auf der Basis<br />
eines in Kooperation mit INCHER Kassel entwickelten bundesweiten<br />
Kernfragebogens weitere Aspekte erfasst. Die<br />
Ergebnisse könnten z.B. als Mittelwerte dargestellt werden.<br />
Lediglich zum flexiblen, maßgeschneiderten und an den Bedürfnissen<br />
der Adressaten orientierten Weiterbildungsangebot<br />
sind nicht bereits beim Kompetenzerwerb passende<br />
Fragen enthalten. Dies könnte jedoch über die Befragung<br />
der Absolventen zu ihren Weiterbildungsbedürfnissen (vgl.<br />
z.B. Krempkow/Pastohr 2003) und die Übereinstimmung<br />
dieser Ergebnisse mit dem Weiterbildungsangebot der Universität<br />
Freiburg erfasst werden (Darstellung der Ergebnisse<br />
könnte in % erfolgen).<br />
3. Resumé/Ausblick<br />
Mit den hier vorgestellten Überlegungen konnten noch<br />
nicht für alle Sachziele Indikatoren in den zugänglichen Forschungen<br />
gefunden werden, die den eingangs dokumentierten<br />
Anforderungen genügen. Einige lassen sich bislang<br />
nur als Kennziffern bzw. als weniger zuverlässige Basis-Information<br />
begreifen. Immerhin wurden jedoch für einen<br />
Großteil der Sachziele konkrete Operationalisierungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt. Für die übrigen müssen im weiteren<br />
Qualitätsentwicklungsprozess noch (bessere) Möglichkeiten<br />
gefunden werden. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt können<br />
jedoch zu allen Bestandteilen des Basismodells mögliche<br />
Operationalisierungen dokumentiert werden. Die als<br />
Perspektiven bezeichneten Elemente stellen ein ähnliches<br />
Element dar wie Kriterien z.B. in Mallich u.a. (2007, S. 75),<br />
betonen aber die Multiperspektivität der Qualität (vgl. WR<br />
2008).<br />
Mit Hilfe der Abdeckung aller Bestandteile des QM-Basismodells<br />
(Input, Process, Output/Outcome) könnten die<br />
vorgestellten Indikatoren einen weiteren Anspruch erfüllen,<br />
der für ihre Nutzung in einem QM-System sehr bedeutsam<br />
wäre: Da keiner der Indikatoren für sich genommen als ausschlaggebender<br />
Qualitätsindikator dienen kann, müssen<br />
diese erst in einer systematischen Analyse, Zusammenschau<br />
und Interpretation ausgewertet werden (vgl. WR 2008, S.<br />
78, Krempkow 2007, S. 144). Das Ergebnis auch eines brei-<br />
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<strong>QiW</strong> 1+2/2009