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QiW - UniversitätsVerlagWebler

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<strong>QiW</strong><br />

M. Olbrecht • Qualitätssicherung im Peer Review ...<br />

Abbildung 3: „Wie hoch schätzen Sie in Ihrem Fachkollegium den Prozentsatz an Gutachten mit<br />

einer angemessenen Qualität ein?“ (Angaben in Prozent)<br />

pfehlung steht, die am<br />

Ende des Gutachtens<br />

gegeben wird. Auch<br />

die Länge der Gutachten<br />

erscheint dem<br />

Großteil (89,6%) angemessen<br />

(vgl. Abbildung<br />

4).<br />

ten, so ist doch für die überwiegende Mehrheit (88,6%) die<br />

Argumentationslinie der meisten Gutachten stringent.<br />

Neidhardt kam bei einer Inhaltsanalyse von DFG Gutachten<br />

zu dem Schluss, dass – unabhängig von der Konsistenz der<br />

Argumentation – „Gutachter relativ häufig kritisch argumentieren,<br />

sich diese Kritik aber zum Teil nicht oder nur<br />

unvollständig in den Voten ausdrückt, die sie über die Anträge<br />

äußern“ (Neidhardt 1988, S. 114). Einzelne Befragte<br />

bestätigen diesen<br />

Eindruck in ihren<br />

Kommentaren:<br />

„Man erhält häufig<br />

Gutachten, die<br />

trotz starker Kritik<br />

mit einer Förderempfehlung<br />

enden“ (Mitglied<br />

aus dem Fachgebiet<br />

Biologie).<br />

Die Mehrheit der<br />

Befragten sieht<br />

dieses Problem<br />

allerdings nicht.<br />

Lediglich rund<br />

20% der Befragten<br />

können sich –<br />

zumindest teilweise<br />

– dem Urteil<br />

anschließen,<br />

dass die Argumentation<br />

des<br />

Gutachtens oft im<br />

Widerspruch zu<br />

der Förderem-<br />

2.4 Evaluation des<br />

DFG-Gutachtersystems<br />

Die Einschätzungen<br />

der Fachkollegiaten<br />

zum Begutachtungssystem<br />

lassen vermuten,<br />

wo eventuell Stärken<br />

und Schwächen<br />

des Systems liegen<br />

könnten. Um mit Sicherheit<br />

sagen zu können,<br />

inwiefern es sich<br />

um ein faires, reliables<br />

und valides System<br />

handelt, bedarf es allerdings<br />

einer systematischen<br />

Evaluation.<br />

In Untersuchungen<br />

zum Peer Review-Verfahren wurde vielfach danach gefragt,<br />

inwiefern es zu zuverlässigen, gültigen und gerechten Urteilen<br />

führt. Die Ergebnisse und die damit verbundene Kritik<br />

am System sind vielfältig: sie reichen von dem Vorwurf, es<br />

sei weder reliabel noch valide bis dahin, dass es zu teuer<br />

und zu langsam sei, außerdem den Konservatismus und die<br />

Vetternwirtschaft fördere, sowie Minderheiten benachteilige<br />

(siehe Übersicht z.B. bei Bornmann 2004, S. 14-32; für<br />

Abbildung 4: Aussagen über die Qualität von Gutachten<br />

<strong>QiW</strong> 1+2/2009<br />

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