41. JAHRGANG, ERSCHEINT ALLE 14 TAGE - Kirchenblatt
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■ 90 Jahre SLS / Antoniushaus<br />
85 Jahre Schwesterngemeinschaft<br />
Das Seraphische Liebeswerk Solothurn<br />
(SLS), heute vorab als Antoniushaus bekannt,<br />
feierte am 30. September in bescheidenem,<br />
aber feinem und höchst gediegenem<br />
Rahmen sein 90-jähriges Bestehen<br />
und das 85-Jahr-Jubiläum seiner<br />
Schwesternschaft. Vom Festgottesdienst<br />
mit Kapuziner Dr. Sigisbert Regli und seiner<br />
tiefgründigen Homilie über den musikalisch<br />
und tänzerisch virtuos umrahmten<br />
Festakt mit zwei substanziellen<br />
Kurzansprachen und einer erstaunlichen,<br />
computergesteuerten Filmdokumentation<br />
über die SLS-Geschichte und -Gegenwart<br />
bis zur kulinarisch exzellenten Agape in<br />
herzlichem Ambiente.<br />
Das 1919 von Dr. med. Fritz Spieler, seiner<br />
Gattin Hilda Meyer und Kapuzinerpater<br />
Florian Walker gegründete Hilfswerk<br />
«Pro infante et familia» («Für Kind und<br />
Familie») ist eine beeindruckende Erfolgsstory<br />
geworden. Seine Aktualität und<br />
Notwendigkeit sind ungebrochen: Kinder<br />
und Familien sind heute wohl noch gefährdeter<br />
als 1919. Die Präsidentin des<br />
Hilfswerks und Oberin der 1924 gegründeten<br />
Schwesterngemeinschaft, Sr. Marie<br />
Theres Rotzetter, blickte voll Freude<br />
und Genugtuung auf das Erreichte zu -<br />
rück und mit gesunder, realistischer, tiefgläubiger<br />
Zuversicht in die Zukunft. Sie<br />
dankte vorab «Gott für die Führung und<br />
Begleitung durch die Jahrzehnte», sodann<br />
dem Gründerteam und den 153<br />
Mitschwestern, «die uns in die Ewigkeit<br />
vorausgegangen sind», schliesslich der<br />
heutigen Schwesterngeneration, «die<br />
sich für benachteiligte Kinder und Familien,<br />
für Menschen auf der Schattenseite<br />
des Lebens» einsetzt, ebenso den betagten<br />
Mitschwestern, die «durch ihr Dasein,<br />
Beten, Annehmen und tapferes Durch -<br />
tragen der Altersbeschwerden» an der<br />
Sendung des SLS teilnehmen, «und dies<br />
bis zum letzten Atemzug».<br />
Ein herzlicher Dank ging an die Mitarbeitenden,<br />
die in SLS-Gesinnung Verantwortung<br />
und Aufgaben mitübernehmen. Das Hilfswerk<br />
ist ein respektabler Arbeitgeber geworden.<br />
Es beschäftigt derzeit, so Stellenleiterin<br />
Sr. Meta Mannhart, 103 Mitarbeitende,<br />
wovon 93 Frauen und 10 Männer.<br />
<strong>14</strong> arbeiten vollzeitlich, 89 teilzeitlich (33 zu<br />
80–90 Prozent, 56 unter 80 Prozent).<br />
Ein wichtiger Meilenstein in der SLS-Geschichte<br />
ist die 1979 vorgenommene<br />
Gründung der «Franciscan Sisters Pro infante<br />
et familia» (FSPif) in Cebu auf den<br />
Philippinen. Zwei SLS-Schwestern und vier<br />
junge einheimische Frauen starteten das<br />
Projekt. Heute, 30 Jahre später, führt die<br />
auf 44 Schwestern angewachsene Gemeinschaft<br />
12 im Dienste von Kind und<br />
Familie stehende Häuser auf verschiedenen<br />
Inseln. Die FSPif ist am 1. Januar 2009<br />
selbstständig geworden, ist jedoch mit<br />
dem SLS nach wie vor verbunden.<br />
Als Jubiläumsmotto hatte Präsidentin<br />
und Oberin Rotzetter das Reinhold-<br />
Schneider-Wort gewählt: «Der Weg<br />
wächst im Gehen unter den Füssen wie<br />
durch ein Wunder». Wir wünschen dieses<br />
Wunder dem SLS in den kommenden<br />
Jahrzehnten.<br />
ucr<br />
■ Neuer SBK-Präsident<br />
Der Bischof von Sitten, Norbert Brunner,<br />
übernimmt ab 1. Januar 2010 das Präsidium<br />
der Schweizer Bischofskonferenz<br />
(SBK). Er löst Bischof Kurt Koch in der<br />
nicht leichten Aufgabe ab. Der Oberwalliser<br />
Brunner (1942) steht dem Bistum Sitten<br />
seit 1995 als Bischof vor. Von 1991<br />
bis 1995 war er dessen Generalvikar. ucr<br />
■ Radiopredigten<br />
Dem zwanzigköpfigen Team der Predigenden<br />
auf Radio DRS in den Jahren<br />
2010 bis 2012 gehören auf römischkatholischer<br />
Seite an: die feministische<br />
Theologin Li Hangartner (Luzern), Pfarrer<br />
Jean-Pierre Brunner (Grächen VS), Gemeindeleiter<br />
Matthias Loretan (Kreuzlingen<br />
TG), Laientheologe Markus Meier<br />
(Obergösgen SO), Gemeindeleiter Alois<br />
Metz (Luzern) und Dominikanerpater Peter<br />
Spichtig (Freiburg), Leiter des Liturgischen<br />
Instituts der deutschsprachigen<br />
Schweiz.<br />
kipa/ucr<br />
… und täglich eine neue Nachricht<br />
aus Kirche und Welt unter<br />
www. kirchenblatt.ch<br />
■ Bischofsvikariat Pastoral<br />
Der heutige Münchensteiner Pfarrer und<br />
frühere Pfarreiseelsorger in Kriegstetten,<br />
Dr. Markus Thürig (1958), leitet ab 1. August<br />
2010 das Bischofsvikariat Pastoral<br />
des Bistums Basel und wird damit auch<br />
Mitglied des Bischofsrates. Er folgt Bischofsvikar<br />
Hans Zünd nach, der nach sieben<br />
Jahren als Bischofsvikariats-Leiter<br />
Pastoral seine Demission per Ende 2009<br />
eingereicht hatte. Die Interimsleitung vom<br />
1. Januar bis 1. August 2010 übernimmt<br />
Dr. Odo Camponovo. kipa/ucr<br />
■ Dr. theol. h.c<br />
Die Theologische Fakultät der Uni Luzern<br />
hat am 1. Oktober Frau Anne-Marie Holenstein<br />
«für ihr politisches, publizistisches<br />
und beratendes Engagement im<br />
Bereich der Entwicklungszusammenarbeit»<br />
die Ehrendoktorwürde verliehen.<br />
Frau Holenstein war von 1995 bis 2000<br />
Direktorin des Fastenopfers, nachher Verwaltungsratspräsidentin<br />
bei claro fair<br />
trade AG.<br />
com/ucr<br />
■ Fehlende Armeeseelsorger<br />
Ein Viertel des Sollbestandes an Armeeseelsorgern<br />
(früher Feldprediger) ist derzeit<br />
vakant. Gemäss dem Chef Armeeseelsorge<br />
sucht man nun per Inserat in<br />
kirchlichen Medien, denkt über Schnupperlehren<br />
für Theologiestudenten nach,<br />
eine Senkung der Zulassungsbedingungen<br />
und über koordinierte Seelsorge,<br />
eine Zusammenarbeit mit zivilen Seelsorgern.<br />
Kein Thema sind hingegen Imame<br />
in der Armee.<br />
Der Vorschlag, zivile Seelsorger beizuziehen,<br />
stamme vom Sittener Bischof Norbert<br />
Brunner, der in der Schweizer Bischofskonferenz<br />
für die Armeeseelsorge<br />
zuständig ist.<br />
ucr<br />
KIRCHENBLATT 22 09<br />
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Aus Kirche und Welt