Heribert Kohl - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG<br />
Ausgangspunkt dieser Langfristprognose war hier<br />
die Erwartung eines bei den Neumitglie<strong>der</strong>n in Zukunft<br />
weiterhin doppelt so hohen Wirtschaftswachs<br />
tums von jährlich 4% gegenüber einem<br />
Durchschnitt in <strong>der</strong> Alt-EU (EU 15) von 2%. Zwar<br />
sind in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> EU-10 auch Län<strong>der</strong> wie<br />
Slowenien enthalten, <strong>der</strong>en Konvergenz mit dem<br />
Durchschnittsniveau <strong>der</strong> EU bereits für Anfang<br />
<strong>der</strong> zwanziger Jahre dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts erwartet<br />
wird. Das Aufholen <strong>der</strong> „Schlusslichter“ dieses<br />
Prozesses indessen zieht sich bei den getroffenen<br />
Annahmen dieser Projektion aus dem Jahre 2006<br />
bis weit in die vierziger Jahre dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
hin.<br />
Angesichts <strong>der</strong> aktuell verschlechterten Rahmenbedingungen<br />
verzögert sich wie bei allen bisherigen<br />
Prognosen auch diese Perspektive – ja, die<br />
erstrebte weitere Konvergenz dürfte im Falle eines<br />
künftigen Voranpreschens wirtschaftlich stärkerer<br />
Län<strong>der</strong> Westeuropas in Verbindung mit ihrer traditionell<br />
höheren Effizient <strong>der</strong> Verteilungs- und<br />
Lohnpolitik durch stärker wirkende Tarifstrukturen<br />
im Vergleich zu Osteuropa im gegenwärtigen<br />
Krisens zenario möglicherweise auf vorerst<br />
absehbare Zeit ausbleiben.<br />
An<strong>der</strong>erseits ist das Prokopf-Inlandprodukt in<br />
den neuen Mitgliedslän<strong>der</strong>n, gemessen in Kaufkraftstandards<br />
(KKS), nach 2004 in einem erheblichen<br />
Maß angestiegen, während die westlichen<br />
Län<strong>der</strong> mit Ausnahme Finnlands und Irlands, wie<br />
Übersicht 29 zeigt, zwischen 2004 und 2008 in dieser<br />
Phase in Relation zum EU-Durchschnitt stagnierten<br />
bzw. zurückfielen. In Osteuropa war dies<br />
lediglich für Ungarn zu registrieren.<br />
Insofern wäre bei einer Rückgewinnung dieses<br />
Trends, gekoppelt mit einer gleichbleibenden o<strong>der</strong><br />
gar verbesserten Verteilungsintensität in bestimmten<br />
Län<strong>der</strong>n Osteuropas, trotz Krise auch künftig<br />
kein absoluter Pessimismus im Blick auf eine weiter<br />
voranschreitende Konvergenzentwicklung innerhalb<br />
<strong>der</strong> EU 27 angebracht.<br />
Übersicht 29: Vergleich des Pro-Kopf-Inlandsprodukts in <strong>der</strong> EU 27 (2004 und 2008)<br />
– gemessen in vergleichbaren Kaufkraftstandards (EU-Durchschnitt =100) –<br />
150<br />
125<br />
2004 2008 P<br />
Index<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
2004<br />
0<br />
2008 P<br />
BG RO HR PL LV LT HU SK EE PT CZ SI EL IT ES FR DE UK BE FI DK SE AU NL IE<br />
33,8 34,1 48,9 50,7 45,8 50,5 63,3 57,2 56,9 74,7 75,3 85,3 93,9 106,9 110,0 110,3 116,6 122,0 121,0 116,5 125,9 125,0 128,8 131,0 141,8<br />
39,0 41,5 53,6 55,4 58,5 61,7 63,5 70,7 71,0 72,2 81,9 90,5 98,0 98,4 108,1 108,1 112,4 115,5 116,7 117,3 120,9 121,7 125,9 130,1 142,4<br />
Anm.: Werte für Luxemburg 253,2 (200) bzw. 277,4 (2008) hier ausgespart aus grafi schen Gründen<br />
2008 P = Prognose <strong>der</strong> EC Quelle: Eurostat<br />
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