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KNOW-HOW STROMVERBRAUCHSZÄHLER<br />
SMART METER<br />
IM HAUSHALT<br />
Kommunikativer elektronischer<br />
Zähler mit Netzwerk-Anschluss<br />
DA BLEIBT<br />
UNSER GELD<br />
Energieverbrauch 2010<br />
nach Verwendungsarten.<br />
Wo können wir<br />
sparen? Wo wird gemessen?<br />
ten die Windgeneratoren auch nichts. Um das Stromnetz<br />
der (nahen) Zukunft zu kontrollieren, müssen die<br />
Stromnetzbetreiber sowohl den Verbrauch (über Smart<br />
Meters in den Haushalten) als auch die zentrale und<br />
dezentrale Stromerzeugung im Blick haben. Auch hierbei<br />
sind fernauslesbare Zähler notwendig. Mit ihren Daten<br />
lassen sich Erzeugung und Verbrauch hoffentlich<br />
perfekt koordinieren, sodass wir sicher vor Blackout-<br />
Situationen sind.<br />
Datensicherheit ist gefragt<br />
Ebenso wie die sogenannten Ferraris-Zähler messen<br />
elektronische Zählwerke den aktuell durchlaufenden<br />
Strom. Beim elektronischen Meter wird der Verbrauch<br />
auf einem kleinen Display angezeigt, beim Ferraris-Zähler<br />
durch ein mechanisches Zählwerk. Anders als die<br />
analogen lassen sich die digitalen Daten auch übertragen.<br />
Dafür wird der elektronische Zähler durch eine Datenübertragungseinheit<br />
ergänzt.<br />
Über das lokale Netzwerk könnten nun diese Daten in<br />
Haus und Wohnung zum PC oder Gebäuderechner geschickt<br />
werden. Dort könnte man den aktuellen Verbrauch<br />
anzeigen und – wenn die Vorjahresdaten vorhanden<br />
sind – mit diesen vergleichen.<br />
Allerdings ist dieses Verfahren anfällig für Manipulationen.<br />
Heerscharen von Hackern würden sich auf die<br />
Smart Meters stürzen. Was dann theoretisch möglich<br />
wäre, beschreibt der hervorragend recherchierte Kriminalroman<br />
„Blackout – Morgen ist es zu spät“ von Marc<br />
Elsberg. Smart Meters sind deshalb für Datenschützer<br />
ein heißes Eisen.<br />
Pkw:<br />
32,1 %<br />
Beleuchtung:<br />
1,1%<br />
Information und<br />
Kommunikation:<br />
2,2 %<br />
Haushaltsgeräte<br />
und Kochen:<br />
6,5 %<br />
Warmwasser:<br />
8,3 %<br />
Wenn Unberechtigte den aktuellen Stromverbrauch aus<br />
der Ferne mitlesen könnten, ließe sich daraus schließen,<br />
ob jemand zu Hause ist oder nicht. Bei einem Smart<br />
Home mit Anwesenheitssimulation trifft dieses Argument<br />
allerdings nicht zu, denn in diesem läuft auch dann<br />
der Strom, wenn das Haus leer ist.<br />
Manche Spezialisten behaupten, dass Stromverbrauchsänderungen<br />
auch Rückschlüsse auf das laufende TV-<br />
Programm zulassen. Allerdings kann man sich fragen,<br />
wem eine solche Information nutzen würde. Von fern<br />
auslesbare Wasserzähler lassen schon eher kriminelle<br />
Möglichkeiten zu. Eine Smart-Home-Anwesenheitssimulation<br />
schließt die Dusche und die Toilettenspülung<br />
in der Regel nicht mit ein. Allerdings glauben Präventionsspezialisten<br />
der Polizei nicht, dass die meisten Einbrecher<br />
so viel Technik einsetzen. Ihre Erkenntnis: „Wer<br />
das kann, braucht nicht einzubrechen“.<br />
Datenschutz per Gesetz<br />
Es geht den Datenschützern um mehr. Verbrauchsdaten<br />
haben einen persönlichen Wert und sollten deswegen<br />
geschützt werden. Es geht niemanden etwas an,<br />
ob oder wie oft man duscht, wann man aufsteht, und<br />
ob man es eher kuschelig warm oder erfrischend kühl<br />
mag. Der Strom- oder Gas-Anbieter darf daher die Verbrauchsdaten<br />
nur zu der Abrechnungszwecken erheben.<br />
Die Regeln hierfür sind eindeutig und streng, und<br />
es kann davon ausgegangen werden, dass Verbraucher-<br />
und Datenschützer die entsprechenden Gesetze<br />
durchsetzen. Sie müssen also keine Angst vor dem<br />
Missbrauch Ihrer Zählerdaten haben.<br />
Der Gesetzgeber hat das Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationsverarbeitung<br />
(BSI) beauftragt, ein sogenanntes<br />
Schutzprofil für Smart Meters zu erarbeiten.<br />
Dieses liegt inzwischen vor. Auch<br />
wenn es noch Detaildiskussionen gibt,<br />
sind die Zielvorgaben für die Industrie<br />
klar. Das BSI verlangt eine qualifizierte<br />
Verschlüsselung der Zählerinformationen<br />
vor der Übertragung zu einem Stromanbieter.<br />
Momentan arbeitet die Industrie an<br />
der Realisierung der Vorgaben, denn ohne<br />
BSI-Zertifikat können die Zähler in den<br />
Haushalten nicht installiert werden. Selbst<br />
bereits installierte Geräte müssten durch<br />
„stumme“ Zähler ersetzt werden, wenn es<br />
das Eichgesetz verlangt.<br />
Heizung:<br />
49,8 %<br />
Quelle: RWI, DIW, Berechnungen<br />
des BDEW, Stand 05/2012<br />
60<br />
connected-home.de 05.2013