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BAHN EXTRA Berliner S-Bahn (Vorschau)

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Entwicklung der S-<strong>Bahn</strong><br />

Der S-<strong>Bahn</strong>hof am Reichssportfeld, dem Ort mit den meisten Wettkampfstätten, wurde für Olympia 1936 komplett umgebaut. Während der<br />

Sportveranstaltungen fuhren S-<strong>Bahn</strong>en die Station im Zwei-Minuten-Takt an<br />

Slg. Dirk Winkler<br />

S-<strong>Bahn</strong> und Olympische Sommerspiele 1936<br />

Im Zeichen der Ringe<br />

Immer wieder stand die <strong>Berliner</strong> S-<strong>Bahn</strong> in ihrer Geschichte als Rückgrat für den Verkehr zu<br />

Großveranstaltungen zur Verfügung. Eine erste Bewährungsprobe für den jungen elektrischen<br />

Betrieb waren die Olympischen Sommerspiele 1936<br />

Das Internationale<br />

Olympische Komitee<br />

(IOC) hatte 1931 die Olympischen<br />

Sommerspiele für 1936 nach<br />

Berlin vergeben. Diese Entscheidung bedeutete<br />

für die damalige Weimarer Republik einen<br />

Erfolg und gleichzeitig einen Vertrauensbeweis,<br />

so kurz nach dem Ersten Weltkrieg<br />

und den damaligen, hasserfüllten Kämpfen.<br />

Dass mit den Wahlen von 1932/33 dieser Vertrauensbeweis<br />

einen tiefen Riss bekommen<br />

sollte und die neuen nationalsozialistischen<br />

Herrscher das Ereignis nur zu gut für ihre eigenen<br />

Zwecke instrumentalisierten, war zum<br />

Zeitpunkt der Vergabe noch nicht absehbar.<br />

Vorbereitungen der Reichsbahn<br />

Die Reichsbahndirektion (RBD) Berlin begann<br />

1933/34 mit dem Ausbau etlicher <strong>Bahn</strong>anlagen<br />

in der Nähe der olympischen Wettkampfstätten.<br />

Die anfänglichen Planungen für<br />

den Bau und Umbau der Wettkampfstätten<br />

und die damit verbundenen Maßnahmen zur<br />

Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs am<br />

Reichssportfeld nahmen auf Drängen Hitlers<br />

rasch monumentale Züge an. Dem musste die<br />

Direktion mit einer Aufstockung des ursprünglichen<br />

Etats von knapp einer Viertel<br />

Million Reichsmark auf rund 1,3 Millionen<br />

Reichsmark Rechnung tragen.<br />

Der S-<strong>Bahn</strong>hof am Reichssportfeld wurde<br />

komplett umgebaut. Am Westende des <strong>Bahn</strong>hofs<br />

entstand ein neuer Zugangsbereich mit<br />

Fahrkartenausgaben und Überdachung. Am<br />

Ostende wurde ein neuer Zu- und Abgang zu<br />

den <strong>Bahn</strong>steigen über eine Fußgängerbrücke<br />

geschaffen. Gleichzeitig wurden die Signalanlagen<br />

erneuert und ergänzt, ein neues Stellwerk<br />

(Rsa) erbaut sowie an allen Gleisen<br />

selbsttätige Gleisfreimeldeanlagen installiert.<br />

Ein neu angeschlossenes fahrbares Unterwerk<br />

mit zwei Gleichrichtern von je 1.200 kW Leistung<br />

sollte für die notwendige Netzstabilität<br />

sorgen.<br />

Die S-<strong>Bahn</strong>höfe Pichelsberg und Eichkamp<br />

erhielten neue Zu- und Abgänge, der <strong>Bahn</strong>hof<br />

Charlottenburg eine neue Kehranlage. Der<br />

<strong>Bahn</strong>hof in Staaken bekam einen besonderen<br />

<strong>Bahn</strong>steig für die Besucher der Segelflugveranstaltungen.<br />

Zudem wurden eine zusätzliche<br />

Abfertigungsmöglichkeit für den Fernverkehr<br />

am <strong>Bahn</strong>hof Grunewald für die Sonderzüge an<br />

den alten Stadtbahngleisen geschaffen.<br />

Größere Besuchergruppen drängten auch<br />

durch Sonderfahrten der nationalsozialisti-<br />

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