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BAHN EXTRA Berliner S-Bahn (Vorschau)

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Wieder ein Netz ab 1990<br />

Wiederbelebung der Verbindung Wannsee – Potsdam: Vorlaufbetrieb mit Pendelzug im Herbst 1990 nahe des ehemaligen DDR-Kontrollbahnhofs<br />

Griebnitzsee (links), Eröffnungszug 477 022 der S-<strong>Bahn</strong> am 1. April 1992 im <strong>Bahn</strong>hof Griebnitzsee (rechts) Friedhelm Ernst (links), Konrad Koschinski<br />

Umfangreiche Sanierungsarbeiten und Umbauten prägen in den 90er-Jahren<br />

vielerorts das S-<strong>Bahn</strong>-Netz, wie hier an der Ringbahn Peter Kusterer<br />

Der S-<strong>Bahn</strong>hof Potsdamer Platz liegt 2005 wieder mitten im <strong>Berliner</strong><br />

Geschäftsleben und ist eine stark frequentierte Station Heiko Focken<br />

22. Januar 1990 einen S-<strong>Bahn</strong>-Vorlaufbetrieb<br />

mit diesellokbespannten Doppelstockzügen<br />

zwischen Wannsee, Potsdam Stadt (heute<br />

Potsdam Hbf) und Potsdam Hbf (heute Potsdam<br />

Pirschheide) auf.<br />

Der durchgehende S-<strong>Bahn</strong>-Verkehr über<br />

den <strong>Bahn</strong>hof Friedrichstraße ab Anfang Juli<br />

1990 war der erste Schritt, um auch das geteilte<br />

S-<strong>Bahn</strong>-Streckennetz wieder zu vereinigen.<br />

Umorganisation und Sanierung<br />

Mit der deutschen Einheit am 3. Oktober<br />

1990 wurden die Deutsche Bundesbahn, die<br />

Deutsche Reichsbahn und das ehemalige<br />

Reichsbahnvermögen Sondervermögen der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Ebenso sah der<br />

Einigungsvertrag vor, dass die BVG bis zur<br />

Vereinigung der beiden deutschen Staatsbahnen<br />

Anfang 1994 Betreiber der S-<strong>Bahn</strong> im<br />

ehemaligen West-Berlin bleiben sollte. Erst<br />

mit der Bildung der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG am<br />

1. Januar 1994 wurde das gesamte S-<strong>Bahn</strong>-<br />

Netz wieder unter Regie des nunmehr staatseigenen<br />

Konzerns betrieben und verwaltet.<br />

Noch 1990 wurde der Wiederaufbau 1961<br />

unterbrochener Verbindungen vorbereitet. Die<br />

Inbetriebnahme begann 1992 mit der Strecke<br />

nach Potsdam und endete mit der Schließung<br />

des S-<strong>Bahn</strong>-Rings 2002. Zeitgleich arbeitete<br />

die BVG an der Reaktivierung der Ende 1993<br />

eröffneten Ringbahn-Teilstrecke Westend –<br />

Köllnische Heide, die bereits vor dem Mauerfall<br />

geplant worden war (siehe auch S. 38).<br />

Großer Nachholbedarf bestand zudem bei<br />

der Generalsanierung des Bestandsnetzes. Der<br />

Nord-Süd-<strong>Bahn</strong>-Tunnel wurde im Frühjahr<br />

1991 für ein knappes Jahr abschnittsweise gesperrt<br />

und samt Gleisanlagen und Sicherungstechnik<br />

instand gesetzt. Von 1994 bis<br />

2002 lief die Sanierung der Stadtbahn, wobei<br />

man für die S-<strong>Bahn</strong> erstmalig eine Feste Fahrbahn<br />

verwendete. Darüber hinaus wurden bei<br />

Gleisbauarbeiten im Streckennetz meist der<br />

Neue Fahrzeuge, wieder aufgebaute Strecken und<br />

Netzsanierung: Berlins S-<strong>Bahn</strong> wurde modern<br />

Unterbau, die Entwässerungsanlagen, Brücken<br />

und <strong>Bahn</strong>höfe sowie die Zuleitungen für<br />

die Fahrstromversorgung erneuert. Weiterhin<br />

erhielt die S-<strong>Bahn</strong> neueste Sicherungstechnik<br />

mit einer rechnergesteuerten Zuglaufüberwachung<br />

und einer Betriebszentrale in Halensee.<br />

In die Infrastruktur der <strong>Berliner</strong> S-<strong>Bahn</strong> flossen<br />

von 1990 bis 2006 vier Milliarden Euro.<br />

Generationswechsel<br />

Hinzu kamen die Investitionen für neue Fahrzeuge.<br />

Die Verjüngung des Rollmaterials hatten<br />

Reichsbahn wie BVG schon in den 80er-<br />

IN KÜRZE: BERLINER S-<strong>BAHN</strong> AKTUELL<br />

Angaben zur Unternehmen und Betrieb,<br />

Stand 31.12.2011<br />

Länge Streckennetz 330 km<br />

S-<strong>Bahn</strong>-Linien 15<br />

S-<strong>Bahn</strong>höfe 166<br />

Mitarbeiter 3.116<br />

davon<br />

Triebfahrzeugführer 899<br />

Fahrgäste (jährl.) 382,8 Mio.<br />

Betriebsleistung (j.) 30,44 Mio. Zugkilometer<br />

Verkehrsleistung (j.) 3.618 Mio. Personenkilometer<br />

Fahrzeuge 650<br />

(Viertelzüge/Zwei-Wagen-Einheit)<br />

Quelle: S-<strong>Bahn</strong> Berlin GmbH<br />

Aufstellung: MHZ; Anmerkung: (j.) = jährlich<br />

Jahren eingeleitet. Sie führten das Vorhaben<br />

über Wende und Wiedervereinigung fort.<br />

Zwischen 1989 und 1994 wurden 85 Viertelzüge<br />

der Baureihe 480 ausgeliefert, von 1990<br />

bis 1993 auch 159 Viertelzüge der Baureihe<br />

485/885. Als gemeinsame Entwicklung kam<br />

von 1997 bis 2004 die neue Baureihe 481/482<br />

mit 500 Viertelzügen in den Bestand. Damit<br />

wurden die Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit ersetzt;<br />

die S-<strong>Bahn</strong> war ein modernes Verkehrsmittel<br />

für die Millionenstadt Berlin.<br />

Veränderte Bedingungen<br />

In der Zwischenzeit hatte sich aber auch die politische<br />

Großwetterlage geändert. So flossen die<br />

<strong>BAHN</strong> <strong>EXTRA</strong> 2/2013<br />

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