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BAHN EXTRA Berliner S-Bahn (Vorschau)

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Die Ringbahn<br />

Am 15. Juni 2002 wird der Vollring geschlossen; den Eröffnungszug führt 485 070 mit versuchsweise eingebauter einteiliger Frontscheibe (l.).<br />

Damit sind die Arbeiten aber nicht beendet. So baut man den verwinkelten Umsteigebahnhof Papestraße in den Jahren 2002 bis 2006 unter<br />

Zuhilfenahme der Gütergleise zum <strong>Bahn</strong>knoten Südkreuz aus (r., Bild von 2002) Manuel Jacob (2)<br />

Schöneberg war zunächst sogar nur eingleisig.<br />

Als der Ring in westlicher Richtung zwischen<br />

Moabit und Schöneberg am 15. November<br />

1877 geschlossen wurde – seine gesamte Länge<br />

betrug nun 36 Kilometer –, war die Entwicklung<br />

der Eisenbahnen im <strong>Berliner</strong> Raum<br />

so weit fortgeschritten, dass elf Strecken mit<br />

ihren Kopfbahnhöfen vor den Toren Berlins<br />

endeten.<br />

Trotzdem war der Andrang anfangs noch<br />

sehr gering: Zehn Jahre nach der Eröffnung<br />

verkehrten täglich etwa zehn Züge auf dem<br />

Ring, lag die Strecke doch immer noch weit<br />

draußen vor der Stadt.<br />

Der Stadt- und Ringbahnverkehr<br />

Das änderte sich mit der 1882 eröffneten<br />

Stadtbahn. Sie war von vornherein so angelegt<br />

worden, dass sie mit der Ringbahn ein Verkehrssystem<br />

bildete. Die nun täglich verkehrenden<br />

16 bis 19 Ringzüge fuhren ausnahmslos<br />

als Halbringzüge über die Stadtbahn und<br />

von dort weiter zu den anschließenden Vorortstrecken.<br />

Bis 1927, ein Jahr vor der Einführung<br />

des elektrischen Zugbetriebes, war<br />

Berlin und damit auch der Eisenbahnverkehr<br />

soweit angewachsen, dass das Ableiten der<br />

Stadtbahnzüge zum Nord- oder Südring einen<br />

hervorragenden Ausgleich zwischen der stark<br />

frequentierten, mitten durch Berlin verlaufenden<br />

Stadtbahn und den immer noch<br />

schwächer besiedelten Ortschaften im Bereich<br />

der Ringbahn schuf. Während 1927 in der<br />

Stunde stärksten Werktagsverkehrs 22 Züge<br />

die Stadtbahn in einer Richtung befuhren, waren<br />

es auf der Ringbahn zwischen zwölf und<br />

15 Züge. Davon befuhren sechs den gesamten<br />

Ring, allerdings mit Kopfmachen im Potsdamer<br />

Ringbahnhof. Die Umlaufzeit der<br />

Dampfzüge betrug seinerzeit knapp 120 Minuten.<br />

Inzwischen war der Personen- vom Güterverkehr<br />

auf dem Ring auf seiner gesamten<br />

Länge durch viergleisigen Ausbau getrennt<br />

worden.<br />

Mit der Einführung des elektrischen Betriebs<br />

auf der Ringbahn im Frühjahr 1929<br />

blieben die unterschiedlichen Zugläufe erhalten.<br />

Die Vollringzüge über Potsdamer <strong>Bahn</strong>hof<br />

benötigten jetzt nur noch 75 Minuten für<br />

eine Tour. In der Stunde stärksten Werktags-<br />

Umsteigen im <strong>Bahn</strong>hof Westkreuz im April 1937. Der Verkehr auf der Ringbahn und der Verkehr<br />

auf der Stadtbahn eine Etage tiefer waren betrieblich miteinander verknüpft Slg. Dr. Brian Rampp<br />

Das Pendant zum <strong>Bahn</strong>hof Westkreuz ist auf Ost-<strong>Berliner</strong> Seite nicht nur des Namens wegen<br />

der <strong>Bahn</strong>hof Ostkreuz. Dort hält 1987 ein „Olympiazug“ auf der Ringbahnstrecke K. Koschinski<br />

<strong>BAHN</strong> <strong>EXTRA</strong> 2/2013<br />

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