AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)
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die gute Verbindung sein?<br />
Sascha Reckert,<br />
Quadral/Real Cable<br />
Carsten M. Bröcker,<br />
Hama Avinity Cable<br />
Andreas Conradt,<br />
Clicktronic<br />
Andreas Conradt, Clicktronic<br />
Was würden Sie empfehlen: analoge<br />
oder digitale Audioverbindungen?<br />
Grundsätzlich kommt es natürlich immer<br />
darauf an, welche Geräte der Kunde miteinander<br />
verbinden will. Im Bereich Hi-Fi sind<br />
immer noch analoge Verbindungen das „A<br />
und O“. Ein gut geschirmtes Cinch-Kabel<br />
stellt in diesem Zusammenhang sicherlich<br />
die beste Lösung für ein bestmögliches<br />
Klangerlebnis dar. Dieses schirmt elektromagnetische<br />
Störeinflüsse optimal ab. Bei<br />
digitalen Verbindungen hingegen kann es<br />
schnell zu Dynamikverlusten kommen.<br />
Wenn Sie die Wahl haben: optisch<br />
oder koaxial?<br />
Erst einmal zur Richtigstellung: Der Begriff<br />
„Koaxial“ beschreibt einen Kabelaufbau,<br />
weshalb in diesem Zusammenhang eher<br />
„elektrisch“ als Gegensatz zu optischen<br />
Signalen verwendet werden muss.<br />
Theoretisch gibt es keinen qualitativen<br />
Unterschied zwischen den beiden Verbindungsarten,<br />
es ist lediglich eine Sache<br />
der Anschlussmöglichkeiten. In der Praxis<br />
ist es jedoch so, dass optische Kabel den<br />
entscheidenden Vorteil bieten, dass sie<br />
optimal gegen Störeinflüsse geschützt und<br />
unempfindlich gegenüber elektromagnetischen<br />
Feldern sind. So muss man bei der<br />
Verwendung optischer Kabel nicht darauf<br />
achten, ob eventuell ein Netzkabel direkt<br />
daneben verläuft, welches Störungen einstreuen<br />
könnte. Man sollte jedoch darauf<br />
achten, ein qualitativ hochwertiges Kabel<br />
zu verwenden, da Beipackkabel häufig<br />
sehr knickempfindlich sind. Außerdem<br />
kann es bei der Verbindung über größere<br />
Distanzen zu Problemen kommen, da die<br />
Lichtgeber in den Anschlussgeräten nicht<br />
immer hochwertig sind. Elektrisch leitende<br />
Kabel bieten im Zweifelsfall eine sicherere<br />
Verbindung, verursachen aber in manchem<br />
Fall ein Brummschleifen. Sie können bei<br />
schlechter Kabelabschirmung evtl. durch<br />
Einstreuen von elektromagnetischen Feldern<br />
beeinflusst werden, weshalb auch hier<br />
immer ein gut geschirmtes Kabel verwendet<br />
werden sollte.<br />
Wie ist Ihre Meinung zum viel diskutierten<br />
Thema HDMI-Jitter?<br />
Bei dem so genannten „HDMI-Jitter“<br />
handelt es sich um eine Art Zittern auf<br />
der Leitung, das entsteht, wenn das Empfangsgerät<br />
bei der Signalübertragung die<br />
ankommenden Signale nicht schnell genug<br />
einlesen kann. Durch Reflexionen am Empfangsgerät<br />
führt diese dann zwangsläufig<br />
zu Bitfehlern. Das Problem hat demnach<br />
seine Ursache in qualitativ schlechten Auslesegeräten.<br />
Können kabellose Verbindungen qualitativ<br />
mit festen Leitern konkurrieren?<br />
Nein, das können Sie derzeit noch nicht.<br />
Die Übertragungsqualitäten von kabellosen<br />
Verbindungen sind nicht unbeeinflussbar,<br />
Störsignale können mit aktuellen Techniken<br />
wie Bluetooth nicht vollständig abgeschirmt<br />
werden. Darüber hinaus kommt es<br />
gerade bei größeren Distanzen zwischen<br />
der Quelle und dem Empfänger zu Störungen<br />
durch Hindernisse.<br />
Wo sehen Sie die häufigste Ursache<br />
für schlechte Kabelverbindungen?<br />
In erster Linie ist sicherlich die minderwertige<br />
Qualität eines Kabels ausschlaggebend.<br />
Die Kabelstränge eines Standard-<br />
Beipackkabels sind in den meisten Fällen<br />
aus Mischmaterialien wie Stahl-Kupfer,<br />
gefertigt, d. h. sie bestehen zum größten<br />
Teil aus Stahl und sind lediglich mit einem<br />
Kupfermantel umgeben. Das macht sie<br />
sehr empfindlich und überaus anfällig für<br />
Kabelbruch. Darüber hinaus sind Signale<br />
vielen elektrischen Störeinflüssen ausgesetzt.<br />
Standard-Beipackkabel stoßen<br />
dabei sehr schnell an ihre Grenzen. Sie<br />
besitzen lediglich eine rudimentäre Schirmung<br />
gegen Störungen, die nur unzulässig<br />
ausgereift ist. All dieses sieht man einem<br />
Kabel von außen nicht unbedingt an.<br />
Können kabellose Verbindungen<br />
qualitativ mit festen Leitern konkurrieren?<br />
Nein, noch immer sind die Probleme<br />
und Beeinträchtigungen größer als bei<br />
festen Leitern. Man kennt das auch von<br />
WLAN-Verbindungen, die zwar an sich<br />
stabil sind, aber dann eben doch mal für<br />
Sekundenbruchteile oder gar länger aussetzen.<br />
Wenn es nicht um Mobilität, sondern<br />
um Qualität geht, bekommt daher<br />
ein Kabel von mir weiterhin den Vorzug.<br />
Wo sehen Sie die häufigste Ursache<br />
für schlechte Kabelverbindungen?<br />
Der <strong>End</strong>verbraucher hat eine nahezu<br />
unendliche und damit unüberschaubare<br />
Anzahl von Kabeln und Qualitätsstufen<br />
zur Auswahl. Problem ist, dass keiner das<br />
Innenleben eines Kabels sehen kann und<br />
es viele Mythen und Fehlinformationen<br />
von selbsternannten Kabelgurus gibt.<br />
Bei HDMI ist es nämlich ganz und gar<br />
nicht so, dass es entweder überhaupt<br />
kein Bild, oder aber ein gutes gibt. Durch<br />
schlechtes Material und ungenügende<br />
Schirmung kommt es sehr wohl auch<br />
zu schlechten Bildern. Die werden auch<br />
nicht über Fehlerkorrekturen ausgeglichen.<br />
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