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AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)

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AVM Evolution CD5.2<br />

Wohlgefallen ohne spitze Töne<br />

AUSGABE 2.2013<br />

AVM Evolution CD 5.2<br />

Es ist nicht neu, Elektronenröhren mit Digitalgeräten zu kombinieren. Die Art und<br />

Weise, wie das geschieht, und welches Klangideal dabei forciert wird, erscheint uns<br />

immer wieder interessant. Gilt hier weniger Purismus und mehr Genuss?<br />

Der Evolution CD5.2 ist mehr als nur<br />

der große Bruder vom CD3.2. (Test in<br />

Ausgabe 3/2012; S. 61), er entspricht aber<br />

dem hervorragenden Grundprinzip dessen.<br />

Es handelt sich also sehr zeitgemäß um<br />

einen CD-Player mit einem von außen zugänglichen<br />

integrierten D/A-Wandler. Dieser<br />

bietet zudem die Besonderheit, dass das Signal<br />

bevor es am Ausgang zur Verfügung<br />

steht, zwei Doppeltrioden vom Typ ECC83S<br />

durchläuft. Bei anderen Herstellern ist das<br />

nur ein optischer Aufhänger, bei AVM hat<br />

der Entwickler mehr damit im Sinn gehabt –<br />

auch wenn der Röhrensockel, von außen<br />

durch ein Fenster gut sichtbar, von unten<br />

mit einer roten LED erhellt wird. Die Röhren<br />

benötigen bis zur optimalen Arbeitsweise<br />

eine Aufwärmphase. Damit aber niemand<br />

glauben muss, sein Gerät funktioniert nicht,<br />

wurde diese Phase im großen Display visualisiert.<br />

Die Typengröße des Schriftzuges, welche<br />

das Aufwärmen anzeigen, ändert sich<br />

von klein auf groß.<br />

Doch der ernsthafte Aufwand, der an dieser<br />

Stelle getrieben wurde, erklärt auch, warum<br />

in dem Gehäuseinneren viel mehr Elektronik<br />

steckt als im CD3.2. Die beiden Röhren<br />

übernehmen das symmetrisch vorliegende<br />

Wandlersignal, und zwar einzeln für jeden<br />

Kanal, jede ECC83S arbeitet also symmetrisch.<br />

Ein Schaltungsdesign aus der Hochfrequenztechnik<br />

macht die Signalverarbeitung<br />

schnell und rückwirkungsfrei. Doch für<br />

VON JENS VOIGT<br />

all das benötigt es zwei weitere Netzteile<br />

mit Elektronik zu den zwei schon vorhanden<br />

für den Analog- und Digitalbereich.<br />

Die Einzelheiten würden an dieser Stelle das<br />

Interesse der Allgemeinheit strapazieren.<br />

Es sei soviel dazu gesagt, dass es sich um<br />

die alte Schule handelt, nur mit modernen<br />

Mitteln umgesetzt. Die Anodenspannung<br />

ist im Vergleich zu manchen Konkurrenzprodukten<br />

hoch gewählt und gegen Schwankungen<br />

aus dem Energienetz abgesichert.<br />

Damit treten ungewollte Verzerrungen und<br />

Sättigungseffekte gar nicht erst auf und es<br />

steht eine sehr rauscharme Dynamikausbeute<br />

zur Verfügung (siehe Messwerte Tabelle).<br />

Was hingegen gewollt ist, ist die komfortable<br />

Bedienung des Gerätes, welches einen<br />

großen Funktionsumfang bietet. Es lassen<br />

sich im Setup verschiedene Grundarbeitsweisen<br />

einstellen. Diese reichen vom normalen<br />

CD-Player mit festem Ausgangspegel<br />

über einen Wechsel vom DAC-Modus in den<br />

automatischen CD-Playerbetrieb, wenn ein<br />

Medium vom Slot-in-Laufwerk angenommen<br />

wird. Dabei wird vom aktiven Eingang<br />

des DAC-Modus weggeschaltet. Die Fülle<br />

der Funktionen, wie die Benennung und<br />

die Lautstärkeeistellung der sieben digitalen<br />

Eingänge, wobei auch wieder die beiden<br />

USB-Schnittstellen mit dabei sind, ist geblieben.<br />

Für den zweiten USB-Eingang, der bis<br />

24 Bit und 192 kHz im asynchronen Modus<br />

angesprochen werden kann, wird ein spezieller<br />

Treiber benötigt. Da auch eine Vollmetallfernbedienung<br />

zur Verfügung steht,<br />

lassen sich die Wiedergabe-, Eingangswahl-<br />

und Lautstärkefunktionen bequem<br />

vom Sitzplatz steuern. Das Display bietet<br />

sehr viele Informationen an, aber auch nur<br />

so viel, wie in dem betreffenden Gerätemodus<br />

notwendig sind. Zu den Spezialitäten<br />

des 5.2, die aus dem 3.2 übernommen<br />

wurden, gehören die umschaltbaren digitalen<br />

Rekonstruktionsfilter, welche sich für<br />

jeden Eingang gesondert speichern lassen.<br />

Da auch hier das Upsamplingverfahren zum<br />

Einsatz kommt, können alle eingehenden<br />

digitalen Signale einschließlich von der<br />

CD, auf eine Abtastrate von bis zu 192 kHz<br />

und eine Auflösung von 24 Bit für die Wiedergabe<br />

errechnet werden. Möglich wird<br />

dies auch hier durch den asynchronen Abtastratenwandler<br />

von Cirrus Logic 8421.<br />

Eventuelle Wandlungsfehler und damit ver-<br />

Die Grundtendenz im Verzerrungsspektrum ist<br />

Röhre, aber wohlmeinend sehr dezent<br />

Bilder: Auerbach Verlag, AVM<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2013 | www.audio-test.at

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