AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)
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Festplatten im Hörraum:<br />
HDD und SSD im Vergleich<br />
In den letzten Jahrzehnten sind die Festplattkapazitäten immer größer und deren<br />
Geschwindigkeit immer schneller geworden. Mit dem Erscheinen der SSD kommen jedoch<br />
kritische Stimmen und neue technische Möglichkeiten auf. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> erklärt,<br />
worum es geht und warum das Thema auch für den Hörraum interessant ist.<br />
VON MARTIN HELLER<br />
Noch vor 15 Jahren war man mit einer<br />
vier Gigabyte großen Festplatte gut<br />
bedient. Ausreichend Platz für Betriebssystem<br />
und alle Programme, die im Computer-Alltag<br />
benötigt werden. In Anbetracht<br />
von USB-Sticks mit einem Speichervolumen<br />
von 64 Gigabyte weckt diese Erinnerung<br />
heute nur ein müdes lächeln, bestenfalls<br />
noch nostalgische Gefühle. Die erste Festplatte<br />
wurde übrigens von IBM gebaut und<br />
hatte eine Speicherkapazität von fünf Megabyte.<br />
1956 waren da die Computer noch<br />
wesentlich größer als heute, und so brachte<br />
der „Speichergigant“ mit einem Scheibendurchmesser<br />
von 61 Zentimetern ein stattliches<br />
Gewicht von etwa einer Tonne auf die<br />
Waage. Was hat sich in der Zeit getan, da<br />
sich Festplatten von Megabyte-Größen zu<br />
den heutigen Werten von mehreren Terabyte<br />
entwickelten? Schauen wir uns dafür<br />
zunächst den Aufbau und das Funktionsprinzip<br />
einer Festplatte an.<br />
Im Inneren der HDD<br />
Um einen Ausgangspunkt zu schaffen, stellen<br />
wir uns eine Festplatte zunächst wie eine<br />
Schallplatte vor, jedoch mit einigen Unterschieden:<br />
Der Arm ist motorisiert und dient<br />
Vorteile von HDDs und SSDs gegenübergestellt<br />
Hard Disk Drive<br />
Gutes Verhältnis zwischen Preis und Speicher<br />
derzeit größere Kapazität pro Speichereinheit<br />
derzeit niedrigere Leistungsaufnahme pro<br />
Gigabyte bei großen Kapazitäten<br />
neben dem Auslese- auch dem Schreibvorgang<br />
– und tatsächlich befinden sich sogar<br />
gleich mehrere Arme in einer Festplatte.<br />
Das liegt daran, dass statt der Vinyl-Platte<br />
mehrere Scheiben aus Metall-Legierungen<br />
oder Glasverbundstoffen zum Einsatz kommen.<br />
Daher kommt auch der Name Hard<br />
Disk Drive, kurz HDD. Die Funktionsweise<br />
dieser herkömmlichen Laufwerke beruht<br />
auf Magnetismus. Die einzelnen Bits und<br />
Bytes werden also in einer spiralförmigen<br />
Bahn auf die Oberseite der Platten geschrieben.<br />
Diese drehen sich dazu mit Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 15 000 Umdrehungen<br />
pro Minute, was jedoch gerade bei kleinen<br />
und portablen Geräten zu Nachteilen führt.<br />
Die Geschwindigkeit kann nur mit einer gewissen<br />
Leistung erreicht werden, was die<br />
Akkulaufzeit verkürzt und außerdem durch<br />
die Abwärme die thermische Konstruktion<br />
fordert. Durch die Drehbewegung entsteht<br />
im Inneren eine genau berechnete Luftbewegung,<br />
durch deren Sog der Schreibkopf<br />
auf einem definierten Abstand gehalten<br />
wird. Bei neueren Festplatten liegt dieser<br />
bei 3 Nanometern, selbst Haare oder Staubkörner<br />
weisen größere Durchmesser auf.<br />
Dadurch wird deutlich, warum eine Festplatte<br />
durch das Öffnen ihres Gehäuses und<br />
das Freilegen der Platten unbrauchbar wird:<br />
Die Verschmutzung durch in der Luft befindliche<br />
Partikel sorgen für den Defekt des<br />
Speichers. Dennoch ist Luft ein wichtiges<br />
Thema: Eine kleine Öffnung im Gehäuse<br />
Solid State Drive<br />
Hohe Transfergeschwindigkeiten bei niedrigen<br />
Zugriffszeiten<br />
geräuschlos<br />
kaum Wärmeentwicklung<br />
geringe Leistungsaufnahme<br />
mechanisch unanfällig<br />
Bilder: Morguefile, Stock.xchng, Western Digital<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2013 | www.audio-test.at