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AUDIO TEST Neuer High-End-Einstieg (Vorschau)

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klingen Stimmen und fundamentbildende<br />

Instrumente recht groß. Das ist kein Makel,<br />

sondern eine lobenswerte Anpassung zu<br />

den sonst preisintensiveren Modellen von<br />

Gauder Akustik, die eine noch kompromisslosere<br />

musikalische Auflösung darbieten<br />

können. Dennoch ist eine klangliche Verwandtschaft<br />

sofort hörbar.<br />

Während typische Rockmusiktitel auf einigen<br />

Lautsprechern sehr aggressiv wirken,<br />

ist dies bei Gauders 80zigern nicht der<br />

Fall. Das Maß der Verzerrungen, welches<br />

von den Arcona 80 der Musik hinzugefügt<br />

wird, ist sehr gering. Der Klangeindruck der<br />

E-Gitarren und des Schlagzeuges stellt sich<br />

räumlich sehr gut platziert dar, ohne jegliche<br />

Aufdringlichkeiten. Genauso waren<br />

auch die deutlich in ihrer Dynamik eingeschränkten<br />

Gesangsstimmen zu hören. Es<br />

erklangen keine Übersteigerungen in den<br />

S- und Zischlauten und die Stimmen traten<br />

nicht zu weit aus dem Arrangement heraus.<br />

Auch in anderen musikalischen Genres, die<br />

den Solisten mehr Raum zum Atmen las-<br />

Wie bei allen Standlautsprechern von Dr. Gauder<br />

ist die Bassreflexöffnung auf den Boden gerichtet<br />

Die Frequenzweiche des Arcona 80 zeichnet sich durch ihre hohe Steilflankigkeit aus. Im Übergangsbereich<br />

können so bis zu 50 dB pro Oktave entstehen, was für eine harte Abtrennung sorgt<br />

sen, konnte sich die Stimme gefühlsbetont<br />

und doch recht plastisch vor den Instrumenten<br />

platzieren. Die Begleitung hatte<br />

dank der ausgezeichneten Transparenz<br />

und räumlichen Wiedergabeeigenschaften<br />

keine Nöte. Alle Töne, selbst die Tiefsten,<br />

ließen sich sehr gut wahrnehmen. Vielleicht<br />

könnte die sonore Knorrigkeit von<br />

gezupften Kontrabässen ein wenig mehr<br />

Ausdruck haben, doch das scheint Teil des<br />

allgemeinen klanglichen Erscheinens zu<br />

sein. Wenn wir von Emotionalität sprechen,<br />

meinen wir eine gewisse warme Färbung<br />

im Bereich der Tiefmitten. Diese vermittelt<br />

Nähe und Intimität, was vor allem Stimmen<br />

und Soloinstrumenten sehr gut bekommt<br />

und eine akustische Folge des Membranmaterials<br />

sein kann. Während bei anderen<br />

Lautsprechern dieses Maß manchmal überzogen<br />

ist, scheint uns hier die Abstimmung<br />

sehr ausgewogen. Anderenfalls würde bei<br />

der Darbietung von sehr komplexen sinfonischen<br />

Arrangements die Abbildung in<br />

der Tiefe der akustischen Bühne verschleiert<br />

werden. Mit einem Paar der Arcona<br />

80 erzeugt sich in dieser Disziplin eine<br />

ausgesprochen schöne akustische Bühne.<br />

Der einzelne Standlautsprecher als solcher<br />

rückt sich nicht ins Klanggeschehen, alles<br />

findet auf oder hinter der Stereobasis statt.<br />

Dabei können sich akustisch ausdrucksstarke<br />

Räume, wie der Kirchenraum in dem<br />

die Aufnahme einer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

stattfand, in ihrer Raumgröße<br />

und dem Nachhall nachvollziehen lassen.<br />

Die Transparenz und die Darstellung der<br />

Klangfarben sind auf einem sehr hohen<br />

Niveau angesiedelt. Blechbläser werden<br />

nicht mit übertriebenen scharfen Tönen<br />

wiedergeben und filigrane Streichersätze<br />

driften nicht in einen zu flächigen Klangteppich<br />

ab. Fazit: Der Anfang dieser Serie<br />

erscheint uns sehr gelungen zu sein und so<br />

freuen wir uns schon darauf, wenn die passenden<br />

Surround-Lautsprecher im Format<br />

der bekannten „FCRs“ bei uns erscheinen.<br />

Die Arcona 80 stellen für uns einen idealen<br />

<strong>Einstieg</strong> in das Segment unterhalb der<br />

bekannten Vescova-Standlautsprecher dar.<br />

Hören Sie einfach selbst!<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Gauder Akustik<br />

Modell Arcona 80<br />

Paarpreis (UVP)<br />

ab 3 998 Euro<br />

(Klavierlackversion: 4598 Euro)<br />

Maße (B/H/T)<br />

21 × 105 × 39 cm<br />

Gewicht<br />

25 kg<br />

Informationen<br />

www.gauderakustik.de<br />

Farben<br />

Kirschfurnier, Klavierlack schwarz oder<br />

weiß<br />

Anzahl Lautsprecher 3<br />

Technische Daten<br />

Arbeitsweise<br />

2,5-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der Unterseite<br />

Impedanz<br />

4 Ohm (sehr ausgeglichen)<br />

Frequenzgang nach k. A, vergl. Sie dazu unsere Messung<br />

Herstellerangaben<br />

Empf. Verstärkerleistung<br />

des Herstellers<br />

15–100 W<br />

Kennschalldruck nach k. A./84 dB@4 Ohm/2 Vrms (1 W/1 m)<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· sehr hohe Transparenz im Klangbild,<br />

ausgezeichnete akustische Bühne<br />

· kann schon bei geringen Lautstärken<br />

einen satten Klang bieten<br />

· magnetisch haftende Frontabdeckung<br />

und Spikes<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10/12<br />

Mittenwiedergabe 10/12<br />

Höhenwiedergabe 10,5/12<br />

Räumlichkeit 11/12<br />

Neutralität 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue<br />

10,5/11<br />

Dynamikverhalten 10/11<br />

Wiedergabequalität<br />

72/82<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

8/9<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

8/9<br />

Zwischenergebnis<br />

88 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/<br />

Materialaufwand<br />

+4,5<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92,5/100<br />

Bilder: Gauder Akustik<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2013 | www.audio-test.at

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